_ einen Sternekoch, des Geschmackes wegen,
_ liebe Menschen, die etwas ändern wollen, und los geht's.
_ unerwarteter Gewinn an Lebensfreude,
_ und das Schönste: es geht von alleine weiter mit dem Fettabbau.
Besonders zwischen Weihnachten und Silvester plagt uns unser Gewissen. Wir müssten eigentlich etwas für unsere Gesundheit tun. Vielleicht sehen wir auch nicht mehr ganz so prickelnd aus und fühlen uns nicht wohl in unserem Körper. Manche von uns beschließen sich das Fett absaugen zu lassen, andere besorgen sich ein Aufnahmeformular für den nächsten Fitnessclub und einige Wenige versuchen es auf natürliche Weise und geben ihrem fast vergessenen Bewegungsdrang nach. In diesem Buch kann und sollte man sich besser vorher informieren, was es beim Laufen so zu beachten gilt.
Nach den Maßstäben der Werbeindustrie weiß sich Dr. Strunz gut zu verkaufen. Ob man das mag, kann jeder für sich entscheiden. Im ersten Teil des Buches lernen wir, dass Laufen gesund ist. Das haben wir zwar schon irgendwie vermutet, nun aber kriegen wir es genau erklärt. Alles wird besser. Allerdings nur unter einer Bedingung: Wir müssen es vernünftig beginnen und vernünftig bleiben. Die meisten von uns sind es gewohnt sich ständig mit anderen zu vergleichen. Das ist schon im Allgemeinen nicht unbedingt gesundheitsfördernd. Bevor wir also anfangen zu joggen, sollten wir uns die Frage stellen, ob wir uns oder anderen etwas beweisen wollen oder aber nur schlicht die Absicht haben uns selber zu helfen. Da wahre Freiheit erst dort beginnt, wo wir unabhängig von der Meinung anderer werden, sollten wir der Empfehlung von Dr. Strunz folgen und im Bereich des Sauerstoffüberschusses laufen. Den kann man mit Hilfe im Buch angegebener Puls-Formeln für sich selbst berechnen. In der Regel liegt dieser Bereich bei einem Puls zwischen 130 und 140. Es gibt daneben eine ganz einfache Methode, es ohne Formeln herauszufinden. Solange wir tatsächlich laufen und uns noch unterhalten können, sind wir im grünen Bereich. Oberhalb dieses Bereichs treten ernsthafte Schädigungen des Körpers ein.
Der Autor hat sich daran selbst nicht immer gehalten. Innerhalb von 10 Jahren - so schreibt er - hat er 16-mal den Ironman rund um die Welt "genossen", "leicht, locker, lächelnd..." (S.16). Etwas später lässt er Herrn Hubertus Schwarz sprechen, der innerhalb von knapp vier Jahren durch intensives Training sein Ziel erreichte, die Welt in 80 Tagen (22.000 km) mit dem Fahrrad zu umrunden. Ob das nun gesund und erstrebenswert ist, wage ich zu bezweifeln. Diese Einstreuungen von Fitness-Irrsinn haben wenigstens mich nach den entgegengesetzten Ausführungen des Autors schon etwas verwirrt. Aber Dr. Strunz ist ja auf der Suche nach der ewigen Jugend. Da kann das schon einmal vorkommen.
Im zweiten Teil erfahren wir wirklich Praktisches. Hier geht es um Fitness-Tests bevor wir anfangen zu joggen, um das entsprechende Schuhwerk, die optimale Kleidung und Dehnübungen. Die hier vorgestellten Übungen sind das Minimalprogramm für einen Jogger. Die bessere Variante ist ein wirklich gutes Buch über Stretching. Es folgt ein Abschnitt über die "Power-Ernährung für Läufer". Wir finden dort die üblichen guten Empfehlungen zum Obst- und Gemüseessen. Ab und zu sollen wir auch noch einen kleinen Eiweiß-Shake aus der Apotheke schlürfen und einige künstliche Nährstoffe aus derselben Quelle einwerfen.
Wenn wir täglich eine halbe Stunde im lockeren Trab laufen, ist das nicht das normale von Gott vorgegebene Pensum für uns? Warum müssen wir dann unnatürliche Zusatzstoffe schlucken, die wir angeblich in diesen Massen niemals aus der Natur holen können?
Es folgen Abschnitte zu Läuferverletzungen (wir sind noch gar nicht losgelaufen) und zum Muskelaufbau. Schließlich bringt uns der Autor bei, wie und wann wir laufen sollten. Am Ende des Buches gibt es dann noch Tipps für Fortgeschrittene.
Fazit.
Wer noch nie gejoggt ist, erfährt in diesem Büchlein eigentlich alles, was er wissen muss. Deshalb ist es empfehlenswert. Allerdings ist es mit der Wahrhaftigkeit des Autors nicht zum Besten bestellt. Wer wirklich nur eine halbe Stunde täglich laufen will (und das reicht für ein besseres Lebensgefühl schon aus), der muss sich nur ein Paar wirklich ordentliche Schuhe und einen Laufanzug kaufen, eine Strecke und seinen optimalen Puls finden und loslaufen. Leicht schizophren finde ich, dass sich der Autor nicht an seine eigenen Ratschläge gehalten hat. Er wollte sich permanent selbst bezwingen. Das ist der beste Weg zum vorzeitigen Altern, auch wenn es zunächst nicht so aussieht. Steht übrigens beiläufig auch in diesem Buch.
Selten habe ich so einen Quatsch gelesen. Motivationsguru Strunz behauptet hier Tipps für Laufeinsteiger zu geben. Wem "Tschakka du schaffst das" und der Kauf diverser Nahrungsergänzungsmittel als Grundlage für den Laufeinstieg zu wenig sind sollte dieses Buch nicht kaufen.
Sehr empfehlenswert hingegen "Das große Laufbuch" von Herbert Steffny. Hier wird alles perfekt für den Einsteiger erklärt. Nach Lektüre sollte man sich richtig einschätzen können und sein Training selber optimal organisieren können. Für ambitionierte Läufer sind Traininspläne bis hin zum Marathon mit verschiedenen Zielzeiten enthalten.
Habe selber mit diesem Buch mit Laufen angefangen und erfolgreich bis zum Halbmarathon trainiert.
Alternativ wäre hier noch "Die Laufbibel" von Marquardt zu nennen, m.E. sind die in diesem Buch enthaltenen Trainingstipps aber nicht für Laufanfänger geeignet. Für viele der enthaltenen Übungen wäre m.E. zumindes eine Anleitung durch einen professionellen Trainer erforderlich.