Josef Mengele. Der Arzt von Auschwitz
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Inhaltsangabe
Wer war Josef Mengele? Er war ganz er selbst: Vor Auschwitz, in Auschwitz und auch danach. Zu dieser nüchternen Feststellung gelangt Ulrich Völklein in seiner Zusammenfassung von Vernehmungsprotokollen Überlebender als auch von Mittätern, von Briefen und Tagebüchern. Herausgekommen ist, neben der Biographie des "Todesengels von Auschwitz", zugleich eine kurze, aber äußerst bedrückende Darstellung jenes Inbegriffs für NS-Vernichtungslager.
Völkleins Verdienst ist es, Mengele nicht übermäßig psychologisiert zu haben. Eigenbrötelei, Beziehungsstörungen und ein nicht gefestigter Charakter allein taugen halt nicht zur Erklärung für die Motive, aufgrund derer ein ansonsten nach außen als kultiviert erscheinender Mensch bei den "Selektionen" an der Rampe, bei erbbiologischen Experimenten mit Zwillingen und durch dilettantische Operationen ohne Anästhesie mehrtausendfach mordete oder Beihilfe zum Mord leistete.
Für Mengele waren seine medizinischen Untersuchungen im KZ lediglich Forschertätigkeiten innerhalb eines Programms des Berliner Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie. Die NS-Rassenideologie wurde immerhin von einem erheblichen Teil der Bevölkerung mitgetragen und von renommierten Anthropologen und Eugenikern -- nicht nur aus Deutschland -- begrüßt, und Mengele nutzte als Mitglied der Waffen-SS die rechtsfreie und von äußerer Bedrohung abgeschirmte Situation in Auschwitz, um ungestört die eigene Karriere als Mediziner voranzutreiben.
Auch als Mengele nach dem Krieg vor den Siegern fliehen mußte und mit Hilfe einer SS-Kameraden-Organisation über den "Rattenweg" zuerst nach Argentinien und später nach Brasilien entkam, ließ sich bis zu seinem Tode 1979 kein Gesinnungswandel erkennen: Sein Weltbild blieb völkisch, antisemitisch und sozialdarwinistisch.
In den Kinos läuft derzeit Koenigs Euphemismus Nichts als die Wahrheit. Wer der Wahrheit ein wenig näher kommen will, sollte das Geld fürs Billett sparen und lieber zu Völkleins Buch greifen. --Jürgen Grande
Völkleins Verdienst ist es, Mengele nicht übermäßig psychologisiert zu haben. Eigenbrötelei, Beziehungsstörungen und ein nicht gefestigter Charakter allein taugen halt nicht zur Erklärung für die Motive, aufgrund derer ein ansonsten nach außen als kultiviert erscheinender Mensch bei den "Selektionen" an der Rampe, bei erbbiologischen Experimenten mit Zwillingen und durch dilettantische Operationen ohne Anästhesie mehrtausendfach mordete oder Beihilfe zum Mord leistete.
Für Mengele waren seine medizinischen Untersuchungen im KZ lediglich Forschertätigkeiten innerhalb eines Programms des Berliner Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie. Die NS-Rassenideologie wurde immerhin von einem erheblichen Teil der Bevölkerung mitgetragen und von renommierten Anthropologen und Eugenikern -- nicht nur aus Deutschland -- begrüßt, und Mengele nutzte als Mitglied der Waffen-SS die rechtsfreie und von äußerer Bedrohung abgeschirmte Situation in Auschwitz, um ungestört die eigene Karriere als Mediziner voranzutreiben.
Auch als Mengele nach dem Krieg vor den Siegern fliehen mußte und mit Hilfe einer SS-Kameraden-Organisation über den "Rattenweg" zuerst nach Argentinien und später nach Brasilien entkam, ließ sich bis zu seinem Tode 1979 kein Gesinnungswandel erkennen: Sein Weltbild blieb völkisch, antisemitisch und sozialdarwinistisch.
In den Kinos läuft derzeit Koenigs Euphemismus Nichts als die Wahrheit. Wer der Wahrheit ein wenig näher kommen will, sollte das Geld fürs Billett sparen und lieber zu Völkleins Buch greifen. --Jürgen Grande
Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783882436853
Sprache:
Ausgabe:Gebundenes Buch
Verlag:Steidl
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