Ulrike Eschenbach

 4,4 Sterne bei 12 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Ulrike Eschenbach

Cover des Buches Der Vergangenheit dunkle Zeiten (ISBN: 9781627843690)
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Rezension zu "Der Vergangenheit dunkle Zeiten" von Ulrike Eschenbach

Petra54
ein leider typischer "Fall"

Anfangs ging mir die Geschichte von einem vernachlässigten, wie eine Sache zurückgelassenem Baby sehr nahe. Und ich verstand auch nicht, weshalb die neuen Eltern ein Kind adoptierten, wenn sie offenbar keine Liebe für ein Kind empfinden können.

Aber als Rike 16 Jahre alt wurde, war ich nicht mehr in der Lage, weiterzulesen. Das Mädchen hat kein Geld für eine Cola, weil es den kompletten Verdienst daheim abgeben muss, kann aber plötzlich täglich Unmengen an Alkohol und Drogen konsumieren. Der grauenhafte Umgangston und die brutale "Lebens"art von Rike und ihren "Freunden" wurde für mich immer unerträglicher. Mein besonderes Mitgefühl galt vor allem dem Arbeitgeber, der sich leider vergebens um das Mädchen kümmerte.

Das Buch ist besonders geeignet zur Abschreckung gefährdeter Jugendlicher.

Cover des Buches Der Vergangenheit dunkle Zeiten (ISBN: 9781627843690)

Rezension zu "Der Vergangenheit dunkle Zeiten" von Ulrike Eschenbach

Ein LovelyBooks-Nutzer
Die wahre Geschichte eines Adoptivkindes

Rike hatte ein schweres Leben, schon als Baby von der Mutter zurückgelassen, kommt sie mit ihrem Bruder in ein Heim. Niemand will aber beide als Pflegekinder haben und erst spät wird sie zur Adoption freigegeben. Bei ihren *neuen* Eltern erfährt sie aber auch keine Liebe und Geborgenheit und wird oft und viel verprügelt, für das Leben ihrer Mutter verantwortlich gemacht und ständig
gedemütigt.

Sie erlebt mehr Tief- als Höhepunkte und immer, wenn sie meint, es geschafft zu haben, die Täler hinter sich lassen zu können, stürzt sie wieder ab, sowohl psychisch als auch physisch.

Die Geschichte ging nicht spurlos an mir vorüber, bin ich doch nur acht Jahre später geboren als Ulrike und hatte teilweise auch eine eher strenge als liebevolle Erziehung genossen, muss wohl an der vorgehenden Generation liegen, die durch die Entbehrungen der Nachkriegsjahre nicht so konnte wie sie wollte und das dann an ihren Kindern, egal ob leiblich oder adoptiert, ausließ.

Die Autorin hat einen Schreibstil, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ausführlich beschreibt sie die Baby- und Kinderzeit, die sie hauptsächlich aus Erzählungen lieber Nachbarn kennt, auch ihre Schul- und *Lehr*zeit enthält fast keine Lücken, doch je älter sie wird, desto weniger genau geht sie auf ihr Leben ein. Gerade noch war sie 22 Jahre und schwupp ist sie 31. Ich hätte mir gewünscht, dass sie auch auf ihr Dasein als Erwachsene etwas näher eingeht,
irgendwie fehlte mir etwas zwischendrin.

Nichtsdestotrotz bewundere ich Ulrike für ihre Kraft und ihren starken Willen, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen ..... und dann auch noch alles aufzuschreiben und für interessierte Menschen lesbar zu machen.

Es ist kaum vorstellbar, dass ein Kind, das nur mit Missachtung, Liebesentzug, Ausgrenzungen, Prügeln, Verboten, .... heranwächst, ein erwachsener Mensch werden kann, der sein eigenes Kind liebevoll aufzieht und überhaupt noch lieben kann.

Ich werde wohl noch ein bisschen darüber nachdenken, was in den letzten 60, 70 Jahren in unserem Land alles so passieren konnte, weil viel zu viele - auch oder gerade staatliche und kirchliche Stellen - wegguckten.

Für Ulrike Eschenbach ein glückliches Leben, das noch viele Jahre dauern soll, fünf Sterne aus meinem Fundus für ihre überaus lesenswerte Autobiografie.

Cover des Buches Der Vergangenheit dunkle Zeiten (ISBN: 9781627843690)

Rezension zu "Der Vergangenheit dunkle Zeiten" von Ulrike Eschenbach

Ein LovelyBooks-Nutzer
Unfassbar

Liebe Ulrike, es tut mir leid, dass ich die Rezension nicht schon früher verfasst habe.
Normalerweise bin ich sofort dran, nachdem ich ein Buch ausgelesen habe, weil ich ja weiß, wie wichtig das
für uns Autoren ist. Nun ist es aber so, dass ich kaum Worte finde für das, was Du erlebt hast. Ich weiß auch, dass Du ja heute damit
schon besser umgehen kannst laut Deiner Aussage. Aber puh, wie lange hat das bei Dir gedauert, dass Du ein Selbstbewusstsein,
Selbstwertgefühl entwickelt hast? Dein ganzes Leben wurde ja über Dich bestimmt, Du warst ja nicht Du, Du hattest zu funktionieren.
Deine Adoptivmutter hat Dich verprügelt, bestraft, missbraucht, Dein Arzt, Deine Kollegen, einfach alle (fast) um Dich herum. Es tut mir
einfach nur so unendlich leid. Wie soll ein Mensch das ertragen, was ist das für ein Leben. Ich musste oft das Buch zur Seite legen und schlucken. Mir kamen die Tränen. Deine Flucht konnte ich total nachvollziehen. Gott sei Dank kam dann der Engel herbei. Wer weiß, was sonst geschehen wäre. Unfassbar auch das Jugendamt, Nonne, deren Verhalten. Also alles, was Du erlebt hast, ist grauenvoll. Ich danke Dir von ganzem Herzen, dass ich an Deinem Leben teilhaben darf (durfte), Dein Buch lesen durfte. Was hat das nur für Mut gekostet, dass alles aufzuschreiben? Wie viel Therapie hast Du benötigt bis heute? Die Täter haben davon doch überhaupt keine Ahnung, dass das Opfer lebenslang bekommt. Zu Deinem Buch möchte ich noch sagen, dass es leicht und sehr verständlich geschrieben ist. Also Fazit, es bekommt einen Ehrenplatz in meinem Regal, liebe Ulrike. Vielen herzlichen Dank. Deine Christin

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