Ulrike Haidacher

 3,6 Sterne bei 24 Bewertungen
Autor*in von Die Party und Malibu Orange.

Lebenslauf

Ulrike Haidacher, geboren in Graz, lebt als freie Autorin und Kabarettistin in Wien. Ihre Programme wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Österreichischen Kabarettpreis 2017. Sie schreibt und spielt satirische Kolumnen für ORF-Radio FM4. 2019 erhielt sie das Startstipendium für Literatur des Bundeskanzleramts Österreichs. Ihr Debütroman »Die Party« (Leykam 2021) wurde mit dem Peter-Rosegger-Literaturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet und 2024 im Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Für einen Auszug aus »Malibu Orange« wurde sie 2022 mit dem Österreichischen Literaturpreis für Erzählungen ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Malibu Orange (ISBN: 9783701183500)

Malibu Orange

 (7)
Neu erschienen am 29.07.2024 als Gebundenes Buch bei Leykam.

Alle Bücher von Ulrike Haidacher

Cover des Buches Die Party (ISBN: 9783701182077)

Die Party

 (17)
Erschienen am 25.08.2021
Cover des Buches Malibu Orange (ISBN: 9783701183500)

Malibu Orange

 (7)
Erschienen am 29.07.2024

Neue Rezensionen zu Ulrike Haidacher

Cover des Buches Malibu Orange (ISBN: 9783701183500)
Olivia_Groves avatar

Rezension zu "Malibu Orange" von Ulrike Haidacher

Überraschend unterhaltsam: Satire meets Tragikomödie
Olivia_Grovevor 7 Tagen

„Malibu Orange“ verwebt BFFs, Burnout und toxische Dynamiken zu einer spritzigen und tiefgründigen Lektüre. 

Ulrike Haidacher versteht es, gezielt zu übertreiben und ihre Protagonisten gnadenlos ins Chaos zu stürzen. Mit bissig scharfem Blick entlarvt sie Phrasen und Glaubenssätze, bis nichts mehr heilig ist. 

„[...], also heutzutage ist es so, wenn du dir in der Früh denkst, ah, heute habe ich keine Lust zu arbeiten, dann hat das sicher irgendeinen Namen, es hat sicher irgendeinen englischen Namen mit „Syndrom“ am Ende [...]“ (S. 82) 

Anja ist wie ihre Mom und Oma diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach 10 Jahren in der Pflege zieht sie die Notbremse: Sie kündigt, kehrt nach einem Burnout zurück in ihr Kinderzimmer im heimischen Industriekaff der Obersteiermark.  

Auch Anjas Schulfreundin Magda hat sich verändert: Die einst freiheitsliebende Reisende ist verliebt und beginnt, sich äußerlich wie innerlich zu wandeln. Schließlich zieht sie mit Volker auf einen verfallenen Bergbauernhof und meldet sich nicht mehr. 

„»Es tut mir gut, mit Volker zu sein. Einfach zu sein. Mit ihm. Mit ihm was aufzubauen.« Oida, Magda, bist du gebrainwashed, oder was, kannst du was anderes auch noch sagen?“ (S. 132) 

Haidacher entfaltet in ihrem zweiten Roman ein breites Themenspektrum – von Freundschaften über die emotionale Last der Care-Arbeit bis zu den großen Lebensfragen. Trotz der Schwere der Themen erzählt sie die Geschichte leicht und fesselnd, als würde sie den Gedankenfluss von Anja unmittelbar und ungefiltert widerspiegeln.  

„Ich krieg ein Baby, so schöne Neuigkeiten, ich bin die nächsten zwei Jahre in Karenz und dann in Bildungskarenz und dann krieg ich das zweite Kind und dann mach ich ein Sabbatical.“ (S. 15)

Ihr Schreibstil rauscht atemlos dahin und begeistert mit einem Feuerwerk österreichischen Humors. Genau dieser Stil macht das Buch zu einem echten Pageturner, der tiefgründig ist, ohne je zu erdrücken. 

„[...], ob Magda auch noch einen will, es ist Happy Hour. Nein danke, Magda bleibt ab jetzt beim Wasser. Aha, Wasser in der Happy Hour also, was ist mit ihr jetzt auf einmal?“ (S. 35)

Cover des Buches Malibu Orange (ISBN: 9783701183500)
nessabos avatar

Rezension zu "Malibu Orange" von Ulrike Haidacher

Besonders, bissig und überspitzt komisch in einem
nessabovor einem Monat

Ich bin richtig froh, dass ich meine Hoffnungen in "Malibu Orange" hochgehalten und deshalb nicht voreilig abgebrochen habe. Denn der Schreibstil ist ungewohnt, rasant und durchaus gewöhnungsbedürftig. Er entfaltet aber auch eine unglaubliche Sogwirkung zu einem so wichtigen wie schwierigen Thema.

Wir sitzen beim Lesen in Anjas Kopf und begleiten ihren inneren Monolog, in dem sie sich kritisch der Gesellschaft und sich selbst, vor allem aber auch anderen gegenüber äußert. Die Protagonistin kehrt nach beruflichem Ausbrennen mit anschließender Kündigung in ihr österreichisches Kaff zurück und trifft dort endlich auch wieder auf ihre beste Freundin Magda. Von deren freiheitsliebender Art ist indes wenig übrig, denn sie hat nun einen Volker. 🙄

Volker ist einfach der Ausbund an patriarchaler, fragiler Männlichkeit und gleichzeitig der Inbegriff eines manipulativen Partners. Ihn nicht zu hassen dürfte beim Lesen unmöglich sein. Doch der Roman will nicht mit Eindeutigkeiten spielen, sondern Fragen nach Verantwortung aufwerfen. Denn Anja merkt schon früh, dass die Beziehung ein toxisches Muster zeigt und versucht auch, zu intervenieren. Doch jede Kritik ist gefolgt von einem weiteren Abwenden Magdas bis die quasi völlig isoliert nur noch in ihrer Beziehung existiert. Exakt an der Stelle muss ich mir als Leser*in die Frage stellen: Was würde ich tun? Mich abwenden und die völlige Abhängigkeit meiner besten Freundin in Kauf nehmen oder mitspielen und meine Bedenken beiseiteschieben? Und ist es denn überhaupt so schlimm? (Spoiler: JA!)

Mit viel Überspitzung, Satire und einem wie gesagt absolut rasanten Werk zieht Ulrike Haidacher ihre Leser*innenschaft in ein unangenehmes Terrain. Es bietet sich meiner Meinung nach an, die gut 200 Seiten in einem Rutsch zu lesen, damit sie ihre Wirkung optimal entfalten können. Das Wienerisch brachte mich manchmal ins Stolpern, sorgt aber auch für eine erfrischende Authentizität. Anders als gedacht, aber wirklich gut!

Cover des Buches Malibu Orange (ISBN: 9783701183500)
JulSs avatar

Rezension zu "Malibu Orange" von Ulrike Haidacher

Übers Erwachsenwerden & das Auseinanderleben
JulSvor einem Monat

Das schmeckt nach Erinnerungen. 

-Rezensionsexemplar-

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Genre: spritzig, reflektierend & wütend. Eine Erzählung über BurnOut  übers zurückkommen, übers erwachsen werden & über toxische Beziehungen. Über Freundschaft, das Auseinanderleben & das Abschotten. Erzählstil wie eine Unterhaltung mit einer Freundin, so passend zum Plot.

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Setting: Anja hat stressbedingt gekündigt & ist zurück bei ihren Eltern. Lichtblick ist die Jugendfreundin Marga, die aber einen neuen Freund hat & plötzlich ist alles anders.

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Schnapp dir einen Kaffee & trink mit auf die Jugend & das Älter werden..

Gespräche aus der Community

Eine Softeisverkäuferin landet durch Zufall auf einer Party, die sich als biedere Kochveranstaltung im Elternhaus eines Regisseurs herausstellt. Während Prosecco getrunken und Rohschinken gegessen wird, diskutieren die Partygäste über „starke Frauen“ und Frauenquoten. Dabei fallen die Figuren nach und nach aus der Rolle. Bis zur Eskalation ist es nur eine Frage der Zeit. 

241 BeiträgeVerlosung beendet
LeykamVerlags avatar
Letzter Beitrag von  LeykamVerlagvor 3 Jahren

Thx :))

Community-Statistik

in 36 Bibliotheken

auf 13 Merkzettel

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