Durch Zufall gerät die Ich - Erzählerin in eine Kochparty, die im Elternhaus eines Regisseurs stattfindet. Dort trifft sie auf andere Partygäste, die zu einem großen Teil Möchtegern - Weltverbesserer sind und mit ihren skurrilen Diskussionenen kreisen sie die Erzählerin ein. Lange sagt sich nichts dazu, aber am Schluss bekommt sie doch den Mund auf, hält der Partygesellschaft den Spiegel vor Augen und stürzt sie in eine ziemliche Entgleisung.
Inhaltlich gibt es zu dem Buch eigentlich gar nicht mehr zu sagen. Ich gebe zu, dass ich mich zu Beginn etwas schwer getan habe, der Schreibstil ist doch sehr gewöhnungsbedürftig, weil es eben ein innerer Monolog ist, der oft sehr sprunghaft ist. Auch als die Ich - Erzählerin dann so unverhofft in diese Party fällt, war mir nicht ganz klar, was das eigentlich werden wird und ich war erhrlicherweise kurz davor das Buch wezulegen. Aber dann, als die ersten Gäste ihren Mund aufmachten, hat mich der Roman extrem in seinen Bann gezogen. Es gibt die "Feministinnen", die "Weltverbesserer", den "aufopfernden" Familienvater und die "Quotenfarbige", die fürs Klischee auch noch die Assistentin des Regisseurs ist, der sich "gegen Frauen auf der Bühne ausspricht, um sie zu schützen". Hinzu kommt, dass der Alkohol in Strömen fließt und die Zungen lockert, daneben werden Rohschinken, Grammelknödel und viel Selbstgerechtigkeit serviert.
Vorerst kommentiert die Ich - Erzählerin die verschieden Diskussionen, Meinungen, Aussagen und Ansichten der Gäste nicht, sondern sie erzählt wertfrei, aber mit der Zeit kommt immer mehr der zynische und sarkastische Unterton zu tragen, mit dem sie nach und nach alle Partygäste entlarvt. Am Schluss sagt sie in wenigen Sätzen, was sie von ihnen hält, nämlich für Menschen, die vor lauter Gesellschaftskritik ihre eigenen Privilegien nicht erkennen können, was eine ziemliche Bestürztheit bei den Gästen auslöst, denn wer lässt sich das schon gerne ins Gesicht sagen.
Die Autorin bewegt sich also am Puls der Zeit, denn wie oft stoßen wir auf Heuchelei und wie oft sind wir selbst auch heuchlerisch, wenn wir uns gar nicht reflektieren. Ich wünsche dem Buch daher viele Leser*innen.








