Cover des Buches Das Leben ist manchmal woanders (ISBN: 9783423261616)
Rezension zu Das Leben ist manchmal woanders von Ulrike Herwig

Für mich das schönste Buch das ich bisher gelesen habe

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch was mir sehr nahe gegangen ist.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

In dem Buch geht es in erster Linie natürlich um Gregor, aber auch darum, wie wir im Leben verschiedenen Menschen begegnen. Als seine Mutter verunglückt und im Koma liegt, nehmen ihn seine Tante Judith und sein Onkel Achim den Jungen zu sich. In einer völlig fremden Umgebung schafft es Gregor innerhalb kürzester Zeit die Nachbarschaft so gut kennenzulernen, wie sie sich selbst in all den Jahren nicht kennengelernt haben. Mit seiner offenen und mit Sicherheit für die Erwachsenen auch anstrengenden Art bringt er Menschen zusammen, die sich vorher entweder nicht beachtet oder angefeindet haben. Er bringt völlig einfach und logisch das menschliche Zusammenleben in dem Mietshaus auf den Punkt, löst Konflikte ganz selbstverständlich und dringt mit seiner Art in die Herzen der Menschen.

Das Buch ist eine Bereicherung für jeden Leser. Es regt zum Nachdenken an, ob wir nicht wirklich vieles einfach zu kompliziert machen. Am meisten habe ich über die Gedankengänge der rumänischen Nachbarin, die mit ihren sechs Kindern und dem Ehemann in dem Mietshaus lebt, gelacht. Wie sie über "die Deutschen" dachte war einfach zu köstlich und es steckte so viel Wahrheit in ihrem Gedanken. Sie hat dies keineswegs nicht abschätzig gedacht, eher verwundert. Aus ihrer Heimat kennt sie nur ein Miteinander und nicht, das jeder alleine vor sich hinlebt.

"Die Deutschen wollen lieber alleine auf ihrem Balkon sitzen, anstatt mit der Nachbarschaft gemeinsam im Garten zu sitzen und sich zu unterhalten"

"Die Deutschen haben lieber ihre Balkone nach hinten raus, damit sie niemand stört, anstatt vorne das Leben mitzubekommen"

"Die Deutschen wollen immer Hände schütteln....wer weiß aber was alles mit diesen Händen vorher angefasst wurde"

Es gibt in dem Buch so viele verschiedene Charaktere, so viele verschiedene Schicksale und all diese Menschen bringt ein kleiner "komischer" Junge mit einem "dicken Kopf" und sehr schrillen Klamotten zusammen. Nur weil er sich überall einmischt und nachfragt.

Fazit:

Mich hat das Buch begeistert, der Protagonist Gregor hat mich fasziniert und wurde unglaublich gut beschrieben. Er geht seinen Weg, ohne sich beirren zu lassen. Wenn er bunte, unmögliche Klamotten tragen will, dann macht er das. Ob die anderen Reden oder nicht. Wenn er etwas nicht versteht, fragt er solange, bis er es verstanden hat. Was er nun genau für eine Krankheit hat, wird nicht ganz klar. Vielleicht ist er ein Autist oder hat ein Down-Syndrom, ganz klar wird es leider nicht, aber im Grunde genommen ist es egal. Er bringt die Menschen dazu, mehr nachzudenken und nicht mehr so häufig ignorant zu sein. Der bezeichnenden Satz "Das Leben ist manchmal woanders, aber irgendwann kommt es wieder zurück" sagt er zu einer unglücklichen Nachbarin, die dachte das sie nie wieder Glück erfahren wird.


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