Conny ist Anfang vierzig, geschieden und arbeitet als Buchhändlerin. Außerdem kocht sie leidenschaftlich gerne und verwöhnt ihre beiden fast erwachsenen Kinder und ihre beste Freundin immer mit neuen leckeren Kreationen. Die meisten Rezepte und Anregungen für ihre Gerichte holt sie sich aus den Kochbüchern des Starkochs Valentin Seidel, von dem sie ein großer Fan ist und dessen Fernsehsendungen sie regelmäßig verfolgt. Ihr größter Wunsch wäre, einmal mit ihrem großen Idol Valentin übers Kochen zu fachsimpeln und Küchengeheimnisse auszutauschen. Für sie ist es nicht nur eine oberflächliche Schwärmerei, sondern sie opfert sogar ihren Notgroschen, um in Seidels Seeschlösschen, Valentins exklusivem Hotel, ein paar Tage Urlaub zu machen, in der Hoffnung, ihrem Star dort einmal leibhaftig zu begegnen.
Ihr Wunsch erfüllt sich schon kurz nach ihrer Ankunft, wenn auch ganz anders als gedacht. Während ihres Aufenthalts am Bodensee lernt sie auch Valentins Bruder Felix kennen und gewinnt überraschende Erkenntnisse.
Was die sympathische Conny sich in den Kopf gesetzt hat, das möchte sie auch verwirklichen und wenn es ihren letzten Spargroschen kostet. Hals über Kopf und auch ein wenig blauäugig stürzt sie sich in dieses Urlaubsabenteuer. Im vornehmen Hotel Seeschlösschen kann sie so manchen Blick hinter die Kulissen werfen und macht einige einschneidende Erfahrungen, was den Gegensatz zwischen Sein und Schein betrifft.
Der Roman erzählt von einer wundervollen Romanze, die im stilvollen Ambiente des Seeschlösschens ihren Lauf nimmt. Zugleich ist es eine Geschichte, die nicht nur von Liebe, sondern auch von Freundschaft und Vertrauen, aber auch von Täuschungen und Enttäuschungen erzählt. Die Stimmung ist meist beschwingt und humorvoll, aber es gibt auch durchaus die leisen, ernsten Töne. Die vielschichtig und lebendig geschilderten Charaktere wirkten auf mich durchweg glaubwürdig. Der gefällige Schreibstil macht den Roman zu einem kurzweiligen, interessanten Lesevergnügen, und lässt, durch die Schilderung der malerischen Schauplätze am Bodensee, direkt auch ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen.
Ulrike Janos
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Liebe in fünf Gängen
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Rezension zu "Liebe in fünf Gängen" von Ulrike Janos
Conny arbeitet in einer kleinen Stuttgarter Buchhandlung und liebt neben Büchern die Kochkunst und den Fernsehkoch Valentin Seidel. Ihre fast erwachsenen Kinder und ihre beste Freundin Doro zeigen wenig Verständnis für ihre Schwärmerei für den charmanten Kochkünstler. Aus einer Laune heraus bucht Conny eine Woche Urlaub in Valentins Luxushotel am Bodensee, obwohl sie dazu ihren Notgroschen opfern muss. Zunächst läuft am Bodensee alles schief. Conny fühlt sich fehl am Platz zwischen dem urlaubenden Geldadel, und Valentin entpuppt sich als ausgemachtes Ekel. Doch sie lernt auch ein sympathisches, älteres Ehepaar und Valentins jüngeren Bruder Felix kennen. Durch ein paar Missverständnisse und kleine Flunkereien kommt es zu einem Wirrwarr, das erst entwirrt werden muss, bevor Conny ihr Glück finden kann.
Bewertung:
„Liebe in fünf Gängen“ ist eine Geschichte zum Wohlfühlen und Genießen. Conny ist eine sympathische Protagonistin, verträumt und liebenswert, der man es von Anfang an gönnt, ihr Glück zu finden. Auch die anderen Protagonisten wachsen einem im Laufe des Buches ans Herz, sogar für den geltungsbedürftigen Valentin bringt man Verständnis auf. Die Beschreibung des Hotels und der Landschaft sind plastisch und machen Lust auf Sommerurlaub. Die Geschichte ist etwas vorhersehbar, was jedoch dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Wer will schon bei einer leichten Liebeskomödie unangenehme Überraschungen erleben? Manchmal möchte man allerdings Conny schütteln und ihr sagen: „Dornröschen, wach auf, das haben jetzt alle schon vor dir gewusst.“ Insgesamt ist das Buch bis zum Schluss witzig und unterhaltsam und bei dem Happy-End ist schon ein Tränchen der Rührung drin.
Ein besonderer Genuss ist die Sprache, in der das Buch geschrieben ist. Sie ist abwechslungsreich und stilistisch anspruchsvoll, ohne hochtrabend zu sein. Überwiegend ist der Ton, in dem das Buch gehalten ist, witzig, mit spritzigen Dialogen. Es gibt aber auch ernste Passagen, die zum Nachdenken anregen.
„Liebe in fünf Gängen“ erhält meine klare Leseempfehlung, weil mir die Autorin gezeigt hat, dass auch eine romantische Sommerkomödie ein sprachlicher Hochgenuss sein kann und weil die gute Laune, die das Buch verströmt, auch noch anhält, wenn das Buch schon ausgelesen ist.