Ulrike Kolb

 3 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Die Schlaflosen, Frühstück mit Max und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ulrike Kolb, geb. 1942, lebt nach vielen Jahren als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main jetzt in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ulrike Kolb

Cover des Buches Die Schlaflosen (ISBN: 9783835312111)

Die Schlaflosen

 (4)
Erschienen am 08.08.2013
Cover des Buches Frühstück mit Max (ISBN: 9783423129114)

Frühstück mit Max

 (4)
Erschienen am 01.09.2001
Cover des Buches Yoram (ISBN: 9783423140836)

Yoram

 (2)
Erschienen am 17.02.2012
Cover des Buches Diese eine Nacht (ISBN: 9783608935936)

Diese eine Nacht

 (1)
Erschienen am 26.05.2003
Cover des Buches Eine Liebe zu ihrer Zeit (ISBN: 9783688105878)

Eine Liebe zu ihrer Zeit

 (0)
Erschienen am 22.09.2017
Cover des Buches Erinnerungen so nah (ISBN: 9783835338357)

Erinnerungen so nah

 (0)
Erschienen am 22.02.2021
Cover des Buches Schönes Leben (ISBN: 9783956020278)

Schönes Leben

 (0)
Erschienen am 17.11.2015

Neue Rezensionen zu Ulrike Kolb

Cover des Buches Frühstück mit Max (ISBN: 9783423129114)
Jorokas avatar

Rezension zu "Frühstück mit Max" von Ulrike Kolb

Zufällige Begegnung nach vielen Jahren
Jorokavor 8 Monaten

Ausgerechnet in New York laufen sich Max und Nelly wieder über den Weg, in einem Café zur Frühstückszeit. Sie bleiben quasi den ganzen Tag dort hängen. Viel zu erzählen haben sie sich ja. Es ist weniger das aktuelle Leben, sondern der Rückblick in die gemeinsame Zeit. Max war noch ein kleines Kind, als Nelly für einige Jahre in den wilden 70igern mit seinem Vater zusammen war


und in einer freizügigen Berliner WG über einem Bordell wohnte. Nun ist er Anfang 30, lebt unterdessen mit Frau und Kind in der Stadt. Nelly ist erstmals auf Besuch im Big Apple. Nach ihrem damaligen spurlosen Verschwinden hatte Max Nelly nochmals getroffen, als er um die 18 Jahre war. Doch damals konnte er nicht seine offenen Fragen klären, vor allem, wieso sie ihn als Kind im Stich gelassen hatte.....


Beide erinnern sich an die gemeinsamen schönen und verrückten Stunden, in einer Zeit, die wie aus einem Geschichtsbuch erscheint. Es ist ein wenig wie das Blättern durch ein altes Fotoalbum: „... schau mal, weißt du noch....“. Doch natürlich haben sie recht unterschiedliche Sichtweisen auf diese gemeinsame Epoche ihrer Lebens und setzten andere Schwerpunkte. Verrückte Sachen sind damals in der WG geschehen. Und außer der Stammbesetzung war es ein ständiges Kommen und Gehen.


Im ersten Kapitel berichtet Nelly über ihre Eindrücke, im nächsten Max und im kurzen abschießenden nochmals Nelly. Nelly war für Max eine enge Bindungsperson und verließ ihn in einer Zeit, in der man gewöhnlich äußerst sensible darauf reagiert. Das beschriebene Treffen selber findet in den späten 90iger Jahren statt. Ob sie sich anschließend nochmals getroffen haben? Es hörte sich in der Geschichte jedenfalls nicht danach an, als ob sie anschließend in Kontakt geblieben wären.


Fazit: Das Konzept hörte sich für mich zunächst spannender an, als er in der Umsetzung dann tatsächlich herausgearbeitet wurde. Ein Buch, welches ich rasch mal nebenbei gelesen habe, von dem aber kaum etwas Tiefgehendes hängen geblieben ist. Gut möglich, dass ich es in einigen Jahren nochmals in die Finger bekomme, erneute lese und mich nicht erinnern kann.



Cover des Buches Diese eine Nacht (ISBN: B00EA1RTKO)
pardens avatar

Rezension zu "Diese eine Nacht" von Ulrike Kolb

Nächtlicher Monolog...
pardenvor 5 Jahren

NÄCHTLICHER MONOLOG...

Vera ist in eine Klinik gerufen worden: Zott, ihr Freund seit langem, liegt nach einem Unfall im Koma, und niemand weiß, ob er zurückkehren wird. Wie Orpheus mit seinem Gesang die Götter bewog, ihm Eurydike aus der Unterwelt freizugeben, so versucht Vera, Zott mit ihrer Stimme ins Bewußtsein zurückzuholen. Sie läßt ihre gemeinsame Zeit wieder lebendig werden, eine Geschichte, die in der Jugend beginnt und irgendwann im Erwachsenenalter eine dramatische Wende erfährt. Er, Einzelgänger und Künstler, der sich der Öffentlichkeit verweigert; sie, Journalistin, erfolgreich und ruhelos - zwei anspruchsvolle, schwierige Lebensentwürfe. Eine ganze Nacht lang sitzt Vera an Zotts Bett. Sie mahnt und schmeichelt ihm, sie flüstert, fragt und murmelt ihm ins Ohr. Sie zieht alle Register, und auch der Hörer wird hineingezogen in eine dramatische, intime Geschichte aus unseren Tagen - in einen Sog, einen Lockgesang ins Leben zurück...


"Sie müssen mit ihm reden, hat der Arzt gesagt. Hören Sie nicht auf, mit ihm zu reden. Stellen Sie sich vor, Ihre Stimme sei eine akustische Nabelschnur, die ihn mit dem Leben verbindet."


Vera ist reagiert erschreckt aber auch erstaunt, als der Anruf aus dem Krankenhaus kam. In der Tasche von Zott fand sich ein Zettel mit ihrem Namen und dem Hinweis: 'Im Notfall zu verständigen'. Nun, dies ist ein Notfall, denn Zott liegt im Koma - allerdings hatten er und Vera schon sehr lange keinen Kontakt mehr zueinander.

Vera lässt sich aber darauf ein, zu ihm zu eilen und der Aufforderung Genüge zu leisten, mit Zott zu sprechen - denn dies könnte ihn im Hier und Jetzt festhalten. Ansonsten fürchten die Ärzte, ihn ganz zu verlieren. Also redet Vera die ganze Nacht mit ihm, ohne eine Antwort zu erhalten. Lässt ihre Erinnerungen wieder aufleben - an ihre Begegnung, ihre erwachende Liebe, ihr gemeinsames Leben, ihr Scheitern.

Obgleich ein solch langwährender Monolog leicht als langweilig empfunden werden könnte, zog mich die einseitige Erzählung zunehmend in ihren Bann. Neben den Erinnerungen, die vor Veras innerem Auge und damit auch vor dem des Hörers aufploppen, stellt die lebenserfahrene Frau sich mehr als einmal die Frage, wo Zott jetzt gerade sein mag und wie es dort ist. Sie bittet ihn aber dringend, im Diesseits zu bleiben, wenigstens noch eine Weile, denn womöglich gebe es noch Dinge, die unerledigt, Gedanken, die ungesagt seien.

Die Autorin selbst liest die gekürzte Hrbuchfassung (1 Stunde und 50 Minuten) ruhig und unaufgeregt, zuweilen vielleicht zu wenig nuanciert, insgesamt jedoch einem nächtlichen Monolog entsprechend angemessen.

Ich habe diesen Lebenserinnerungen jedenfalls gerne gelauscht...


© Parden

Cover des Buches Die Schlaflosen (ISBN: 9783835312111)

Rezension zu "Die Schlaflosen" von Ulrike Kolb

Schlaflos
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Wer kennt das nicht: Unruhige Nächte, in denen man sich im Bett hin und her wälzt, geplagt von Gedanken, die man nicht vertreiben kann. Sorgen, Ängste oder Aufregung befallen einen und rauben einem den Schlaf. Ulrike Kolb, die selbst unter Schlaflosigkeit litt, thematisiert dieses Problem in ihrem Roman „Die Schlaflosen“.

Eine Gruppe von Schlaflosen reist in ein Hotel ein, um an einem Workshop teilzunehmen, bei dem ihnen ein „Schlafpapst“ dazu verhelfen soll, wieder schlafen zu können. Doch schon bald müssen die Betroffenen feststellen, dass er nicht anwesend ist und ob er überhaupt noch erscheinen wird, ist ungewiss. Die Aufregung ist groß, immerhin wurde der Aufenthalt bereits bezahlt! Als Entschädigung spendiert das Hotel reichlich Getränke und Essen. Und so kommt es, dass die Schlaflosen untereinander ins Gespräch kommen.
Wie wenig Lust sie auf diesen Workshop und den Kontakt zu anderen haben, zeigt sich durch ihre Gesprächshaltung. Wirklich interessiert sind sie am Gegenüber nicht, schnell schweifen die Gedanken ab und geben Einblick in Erinnerungen und Gefühle. Auf diese Weise erfährt man schließlich den Auslöser der Schlaflosigkeit. Die Gründe sind unterschiedlich, doch alle nachvollziehbar: Traumatische Erlebnisse und Ängste sind einige davon. Seit Jahren können die Betroffenen nur wenige Stunden schlafen. Ihre Müdigkeit ist unvorstellbar, ihre Lebensenergie am Ende. Als seien sie zwischen Traum und Wirklichkeit gefangen, torkeln sie durch den Alltag, um nachts schließlich hellwach im Bett zu liegen und nur darauf zu warten, dass die Zeit vergeht.

Der Wunsch zu schlafen ist groß und zieht sich durch das gesamte Buch. Probleme werden aufgedeckt, können über den kurzen Zeitraum jedoch nicht gelöst werden. Sehr realitätsnah beschreibt die Autorin die Handlung der Protagonisten. Diese halten nicht nur Distanz zueinander, sondern auch zum Leser. Bestärkt wird der Eindruck durch die Verwendung von indirekter Rede bzw. der Auslassung von Anführungszeichen bei direkter Rede. Auf diese Weise wirkt der Text oft monoton und lässt auf literarischer Ebene nur wenig Spannung zu, auch wenn inhaltlich welche zu erahnen ist. Mit ihrem ruhigen Schreibstil schafft die Autorin eine stille Atmosphäre, in der alles oder nichts geschehen kann. Man muss sich nur darauf einlassen können. Erwähnenswert ist außerdem der längste Satz, den ich je in einem Buch gelesen habe: Hier erstreckt sich einer über vier Seiten.

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