Rezension zu "Frühstück mit Max" von Ulrike Kolb
Ausgerechnet in New York laufen sich Max und Nelly wieder über den Weg, in einem Café zur Frühstückszeit. Sie bleiben quasi den ganzen Tag dort hängen. Viel zu erzählen haben sie sich ja. Es ist weniger das aktuelle Leben, sondern der Rückblick in die gemeinsame Zeit. Max war noch ein kleines Kind, als Nelly für einige Jahre in den wilden 70igern mit seinem Vater zusammen war
und in einer freizügigen Berliner WG über einem Bordell wohnte. Nun ist er Anfang 30, lebt unterdessen mit Frau und Kind in der Stadt. Nelly ist erstmals auf Besuch im Big Apple. Nach ihrem damaligen spurlosen Verschwinden hatte Max Nelly nochmals getroffen, als er um die 18 Jahre war. Doch damals konnte er nicht seine offenen Fragen klären, vor allem, wieso sie ihn als Kind im Stich gelassen hatte.....
Beide erinnern sich an die gemeinsamen schönen und verrückten Stunden, in einer Zeit, die wie aus einem Geschichtsbuch erscheint. Es ist ein wenig wie das Blättern durch ein altes Fotoalbum: „... schau mal, weißt du noch....“. Doch natürlich haben sie recht unterschiedliche Sichtweisen auf diese gemeinsame Epoche ihrer Lebens und setzten andere Schwerpunkte. Verrückte Sachen sind damals in der WG geschehen. Und außer der Stammbesetzung war es ein ständiges Kommen und Gehen.
Im ersten Kapitel berichtet Nelly über ihre Eindrücke, im nächsten Max und im kurzen abschießenden nochmals Nelly. Nelly war für Max eine enge Bindungsperson und verließ ihn in einer Zeit, in der man gewöhnlich äußerst sensible darauf reagiert. Das beschriebene Treffen selber findet in den späten 90iger Jahren statt. Ob sie sich anschließend nochmals getroffen haben? Es hörte sich in der Geschichte jedenfalls nicht danach an, als ob sie anschließend in Kontakt geblieben wären.
Fazit: Das Konzept hörte sich für mich zunächst spannender an, als er in der Umsetzung dann tatsächlich herausgearbeitet wurde. Ein Buch, welches ich rasch mal nebenbei gelesen habe, von dem aber kaum etwas Tiefgehendes hängen geblieben ist. Gut möglich, dass ich es in einigen Jahren nochmals in die Finger bekomme, erneute lese und mich nicht erinnern kann.