Rezension zu Hendrikje, vorübergehend erschossen von Ulrike Purschke
Rezension zu "Hendrikje, vorübergehend erschossen" von Ulrike Purschke
von liebling
Rezension
lieblingvor 13 Jahren
Also, das war mal ein verwirrendes Lesevergnügen. Die Geschichte ist eigentlich toll - Hendrikje war zumindest teilweise am Tod zweier Menschen schuld. Und um auf frühzeitige Entlassung hoffen zu dürfen, muss sie alles einer Psychologin erzählen und so die gesamte Geschichte noch einmal aufarbeiten. So lernen wir, dass es eigentlich komplett seltsame Umstände waren, die zu den Unglücken geführt haben. Und durch die Geschichte stellen sich dem Leser auch immer wieder Fragen der Moral und des guten Gewissens. Schließlich ist auch ziemlich offen, inwieweit sie wirklich an den Todesfällen schuld ist. So wäre das Buch, zumindest für mich, auch ein sicherer Anwärter für fünf Sterne. Aber leider sind viele von Hendrikjes Gedankengängen nicht nachvollziehbar. Sie wirkt durchaus wie ein sympatischer, wenn auch etwas zynischer, Charakter, aber genau das macht es so schlimm, dass sie an so vielen Punkten komplett unlogisch reagiert. Und das Ende war mir auch etwas zu vorhersehbar. Die Idee war gut, die Umsetzung etwas zu sehr "Disney" für dieses Buch.