Dieses Buch beinhaltet auf 184 Seiten 18 Kurzgeschichten zu ganz unterschiedlichen Themen. Es geht um Krankheit und Tod, aber auch um Liebe und Freundschaft oder um Erlebnisse der Vergangenheit, die verarbeitet werden müssen.
Die Geschichten werden mal aus der Sicht von älteren Menschen, von Geschäftsleuten, normalen Mitmenschen oder Kindern erzählt. Dementsprechend kann man keine der Geschichten miteinander vergleichen. Alle sind anders.
Ich habe mit dem Buch angefangen und die ersten sechs Geschichten gelesen und habe mich gar nicht mit dem Buch identifizieren können, da ich sie sehr schwerfällig fand, sehr düster und deprimierend. Deshalb habe ich das Buch erstmal zur Seite gelegt und ein paar Wochen einen zweiten Versuch gewagt. Der Rest des Buches war dann ein wenig angenehmer. Dort haben mich ein paar mehr Geschichten angesprochen und es lief irgendwie flüssiger. Die letzten 2/3 der Geschichten sind definitiv lesenswerter als das erste Drittel.
Der Schreibstil war für mich etwas anstrengend. Man muss sich beim Lesen sehr konzentrieren, um wirklich alles aufzunehmen, da es nicht wirklich einfach geschrieben ist, sondern ausschmückend und schwer.
Dennoch hat mich das Buch nicht wirklich gefangen genommen. Mir haben die Geschichten nicht so gut gefallen, oftmals waren sie mir auch zu dunkel, traurig und deprimierend und oftmals hatte ich auch das Gefühl, dass ich die Aussage der jeweiligen Geschichte nicht richtig erfasst habe und dementsprechend auch nicht richtig verstanden habe. Aber das liegt an mir und nicht an dem Buch.
Ich denke ich gehöre einfach nicht zur richtigen Zielgruppe für dieses Buch.
Ulrike Schäfer
Lebenslauf
Alle Bücher von Ulrike Schäfer
Nachts, weit von hier
ADHS im Erwachsenenalter
Hannah und Elisabeth
Liebesgedichte für die Handtasche
Wundergeschichten aus Warmaisa
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Rezension zu "Nachts, weit von hier" von Ulrike Schäfer
Der Band "Nachts, weit von hier" beinhaltet 18 Kurzgeschichten zu ganz unterschiedlichen Themen. Gemein ist ihnen eine schöne Sprache und dass sie jeweils ein Spotlight bilden in die Lebenswelt eines Menschen. Viele der Geschichten drehen sich um Erinnerungen an einen früheren Zeitpunkt und darum, was die Erlebnisse mit der heutigen Sicht auf die Dinge zu tun haben.
Diese Einblicke in die Lebenswelt berühren einen, regen bei den LeserInnen Gefühle wie Melancholie, Wut, aber auch Freude an. Menschen, die offene Enden und Lücken in den Texten, die die LeserInnen mit eigenen Gedanken, Erfahungen und Emotionen füllen müssen, nicht mögen, wird dieses Buch nicht gefallen. Alle, denen es Spaß macht, weiter zu denken und zu beobachten, wie Geschichten in einem selbst nachklingen, werden aus meiner Sicht Freude an dem Buch haben (auch wenn sicherlich nicht jedem alle Geschichten gleich gut gefallen werden). Ich selbst gehöre zur letzten Gruppe und es gibt einige Geschichten, die ich nun bereits mit Freude mehrfach gelesen habe - zum Beispiel "Nele", "nachts, weit von hier" oder die "einzig wahre Geschichte".
Meines Erachtens außergewöhnlich ist die Feinfühligkeit, mit der sich Frau Schäfer in die Welt ihrer Protagonisten begibt. Die Geschichten sind aus so unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt (Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Geschäftsleute, Menschen mit psychischen Erkrankungen,...) und es ist ihr zumeist gelungen, die Perspektive genau einzufangen - nicht nur auf der Ebene der Handlung, sondern auch in ihrer Erzählweise. Auch in dieser Hinsicht ist das Buch, so finde ich, ein Schatz.
Wie prägen uns Erinnerungen? Wie selektiv gehen wir vor, wenn wir uns erinnern? Was bleibt überhaupt in Erinnerung? Das sind die zentralen Themen in Ulrike Schäfers Erzählungen. Gesammelt sind sie in dem Band “Nachts, weit von hier”.
Kindheitserinnerungen tauchen da plötzlich wieder auf. Mal sind sie in Vergessenheit geraten, mal verdrängt. Da gibt ein mit der Schwester erfundenes Wort noch heute Kraft in schwierigen Situationen, da steht die Erinnerung an den Urlaub in Venedig für die inzwischen glückliche Beziehung. Immer wieder führt die Erinnerung zu Veränderungen. Dem einen geht die Arbeit leichter von der Hand, der andere wagt sich wieder ins Leben hinaus, bereit sich neu zu verlieben.
Es sind achtzehn Geschichten, die zumeist dem Alltag verhaftet sind, jedoch allzu oft ins Skurrile hin abgleiten, oft verbunden mit absurden Zufällen und Ereignissen. Ort, Zeit und Handlung sind oft genug auf den ersten Blick banal. Darum, wie die Eltern sich kennen gelernt haben zum Beispiel geht es. Aber auch um die erste Liebe und um die Verarbeitung des Todes des eigenen Kindes. Ulrike Schäfers Protagonisten tasten sich eher in ihre Lebensfragen hinein, sie sind Suchende, oft genug Angetriebene wenn nicht gar Verzweifelte, Unglückliche. Und doch blitzt durch all die Melancholie immer wieder der Funke Hoffnung hervor, der einen am Leben hält.
Auf Ulrike Schäfers Geschichten muss man sich einlassen. Nicht immer ist der Zugang leicht, oft genug wirken die Erzählungen wie verrätselte Kurzgeschichten, bei denen man als Leser erst einmal die Zusammenhänge klären muss. Tut man dies, stößt man immer wieder auf wunderschöne, treffende Formulierungen, auf poetische Einsprengsel.
Gespräche aus der Community
http://www.ulrike-schaefer.de/veranstaltungen/
Vielleicht schaut die eine und der andere einmal live vorbei, wenn ich gerade in der Nähe bin. Ich würde mich freuen!
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