Cover des Buches Das Herz der Nacht (ISBN: 9783802584978)
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Rezension zu Das Herz der Nacht von Ulrike Schweikert

Das Herz der Nacht

von Zeliba vor 10 Jahren

Rezension

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Zelibavor 10 Jahren
Dieses Cover zeigt wieder einmal, dass es manchmal sehr wenig an Farbe und Form benötigt um ein tolles Cover zustande zu bringen. Der schwarze Rahmen wirkt für die Worte wunderbar edel und gleichzeitig schon etwas geheimnisvoll. Dieses geheimnisvolle zog sich auch durch das Buch und ich erwischte mich immer wieder dabei, wie ich Vermutungen zu Titel und Buch anstellte.
War es Andras schlussendlich selbst, der als Herz der Nacht fungierte?
Nun, da muss sich jeder wohl selbst seine Gedanken zu machen. ;) Erster Satz - Stille senkte sich über das Paradeisgartel, wie die Wiener diesesn Ort noch immer nannten, obwohl die Löwelbastei samt Kaffeehaus und dem ursprünglichen Garten längst abgebrochen worden war und der neue Park an dieser Stelle nun Volksgarten hieß.
Es ist Nacht. Schatten kriechen über den Gehweg. Nebel zieht auf und dann, lautlos wie die Nacht selbst, taucht ein Mann aus der Dunkelheit aus. Bleich wie der Mond. Dies ist Andras. Frisch ist er von den Karpaten nach Wien gezogen, um dort im Herz der Stadt sein Leben der Nacht zu genießen. Und oh, welch Genüsse er hier findet. Zum einen in der Gesellschaft der Fürstin, zum anderen in der des blinden Mädchens Sophie und ihrer Mutter. Doch lange währt das zufriedene Leben nicht. Bald liegt ein Blutiger Fehdehandschuh vor seiner Tür. Morde häufen sich und auch wenn der Vampir versucht es nicht wahr zu haben, weiß er längst das er gefunden wurde. Das Spiel beginnt. Im Verlauf des Buches wechseln die Ansichten sprunghaft mal zu Andras, dann wieder zur Fürstin der Pianistin und ihrer Tochter oder direkt zur Kriminalpolizei. Und obgleich es gerade vielleicht etwas unüberschaubar wirkt, so ist es wirklich interessant, wie die Autorin trotzdem den roten Faden beibehält, welcher sich im Grunde von beginn an um den Vampir Andras gewickelt hatte. Dabei aber wirklich einen großflächigen Eindruck seiner Umgebung, und seines Wirkens auf andere, zu erhaschen, fand ich mal etwas anderes. :) Der Stil selbst ist solide, wenn es auch teilweise durch Äußerungen wie zum Beispiel "Der Vampir . . ." oder "Graf von . . ." manchmal etwas arg gestelzt wirkte. Hier bewegen sich die Charakter wirklich etwas an der Klischeegrenze. Da haben wir Andras, unseren düsteren, charmanten und attraktiven Vampirgraf. Dann die kecke Fürstin dies auch nicht leicht hat, mich aber vor allen mit ihrer manchmal ungewöhnlichen Art oft zum Schmunzeln gebracht hat. Als besonderes Highlight dann Sophie, das blinde Mädchen, das so eine ganz besondere Beziehung zu Andras aufbaut. Toll. Wie die Kirsche auf der Sahne wirkte sie. Ich war von ihr und ihrer Art begeistert. Denn nimmt man sie und ihr vorheriges Leben zusammen, kommt man genau auf diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und aufkeimende Lebensfreude. Sehr gerne hätte ich nach dem Ende noch mehr über sie erfahren :D
Gleich vorneweg. Wer Aktion und Spannung bei diesem Buch erwartet, wird bis in den Keller enttäuscht sein. Zwar verstrickt sich ein leichter Kriminalfall zwischen den Seiten, jedoch verliert er sich immer wieder zwischen dem normalem Leben. Viel mehr in den Vordergrund rückt Andras. Sein Leben und seine Wirkung auf andere. Seine Worte und vor allen wie er es schafft das Leben von zwei verschiedenen Parteien zu verändern. Dabei wissen jene Menschen kaum voneinander. Auch der historische Aspekt, Wien zu dieser Zeit, die Gesellschaft, all das rückt mehr in den Vordergrund. Wer sich also mit dem Gedanken anfreunden kann, einen historischen Roman mit einem Tick Fantasie zu lesen, für den wird das Herz der Nacht genau das richtige Buch sein. Was nicht bedeutet das es mich nicht zu überraschen wusste. Einiges im letzten Drittel hätte ich nie so erwartet. Also trotz Charakteren, die teilweise an den Klischees kratzen, ein Buch das ich mit einem guten Gefühl zurseite lege. Ein bisschen mehr Spannung hätte es aber für mich dann auch sein können. ;)
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