Cover des Buches Léon & Claire (ISBN: 9783570164273)
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Rezension zu Léon & Claire von Ulrike Schweikert

Hell gegen dunkel

von steffis_bookworld vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Gutes Buch, mit großartiger Atmosphäre, welches mich jedoch erst spät richtig gefesselt hat.

Rezension

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steffis_bookworldvor 7 Jahren

Mir fehlt gerade ein richtig guter Anfang für diese Rezension, denn ich weiß immer noch nicht so recht was ich von Léon & Claire - Er trat aus den Schatten halten soll. Das Buch habe ich vor ein paar Tagen angefangen und vorhin endlich beendet, nachdem ich es schon einige Wochen vor mir herschiebe. Der Klappentext zu diesem Buch hat mich wirklich angesprochen und ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, aber irgendwie war die Geschichte dann doch anders als erwartet.

Claire Nicholas ist gerade mit ihren Eltern von New York nach Paris, die Heimatstadt ihrer Mutter, gezogen. Nun steht die 15 jährige vor ihrem ersten Schultag in einem neuen Land und vor der Herausforderung neue Freunde zu finden. Doch sie findet schneller Anschluss als gedacht, denn Adrien, der beliebteste Junge in ihrer neuen Klasse, wirft schon am ersten Tag Auge auf sie und lädt sie auch prompt zu einer seiner beliebten - eigentlich verbotenen - Partys in einer Kaverne unter Paris ein. Doch die Party endet anders als gedacht. Denn mittendrin wird sie von der Polizei gestürmt und die Schüler verhaftet, nur Claire bleibt zurück. Doch da taucht plötzlich ein geheimnisvoller junger Mann auf, der sich dort unten in den Höhlen von Paris besser auskennt als irgendjemand sonst. Doch was hat es mit Léon wirklich auf sich? Kann Claire ihm vertrauen? Denn plötzlich überschlagen sich die merkwürdigen Ereignisse...

Claire ist eine Protagonistin die ich wirklich ganz niedlich fand, die aber leider auf der einen Seite, nicht wie 15 Jahre verhält, auf der anderen Seite jedoch sehr naiv ist. Hätte man am Anfang nicht erfahren wie alt sie ist, hätte ich sie vielleicht auf 16 oder 17 geschätzt. Sie wirkt in vielen Situationen sehr erwachsen, was vermutlich davon kommt, dass ihre Eltern ihr keine Regeln geben an die sie sich halten muss. Denn ehrlich, mit 15 hätte ich nicht bis Nachts um 2Uhr auf einer Party sein dürfen und dann auch noch alleine mit der Metro nach Hause fahren dürfen. Doch genau dieses Vertrauen scheint sie in anderen Situation sehr naiv zu machen. Ich weiß wirklich nicht, wie sie Adrien blind alles über Léon anvertraut und sich dann wundert das er ihre Geheimnisse nicht für sich behält, obwohl sie ihn kurz vorher mit genau diesem Jungen betrogen hat und er auch Rache geschworen hat. Sorry, aber das ist einfach nur dämlich. Was mich auch ganz sehr an ihr gestört hat war, dass sie, obwohl es doch nun durch Léon klar ist, das es Magie gibt, genau das bis zu den letzten 100 Seiten immer wieder leugnet und so Léon wirklich schreckliche Dinge unterstellt.

Wie ihr sicher jetzt festgestellt habt, bin ich auf Léons Seite wenn es um die beiden männlichen Protagonisten geht. Auch wenn Léon ein sehr geheimnisvoller Typ ist, dessen Beweggründe anfangs auch nicht die besten sind, ist er doch nett, süß und beschützt Claire mit allen seinen mitteln. Außerdem ist er wirklich gebildet und stellt sich am Ende auf die richtige Seite und lässt seine Gefühle für Claire zu. Adrien ist da das genaue gegenteil. Er verliebt sich zwar schnell in Claire und kommt aus einem guten Haus, doch erst ist eingebildet, behandelt Claire oft von oben herab und mit Spott und ist dazu noch rachsüchtig wenn er nicht das bekommt was er will. Bei diesem Typen lief mir jedes mal ein kalter Schauer über den Rücken und ich versteh ehrlich nicht, wie Claire mit ihm zusammen sein konnte.

Die Beziehung der drei ist auch so etwas was mich das ganze Buch über gestört hat. Claire ist am Anfang der Geschichte mit Adrien ausgegangen und war plötzlich mit ihm zusammen, ohne das einer von beiden dazu was gesagt hätte. Und eigentlich wollte sie es auch nicht, hat sich aber trotzdem immer wieder von ihm küssen lassen. Und dann ist sie auf Léon getroffen. Das war schon so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Doch sie hat sich das selber nicht eingestanden, und als sie dann plötzlich doch dazu stand, ging alles viel zu schnell. Trotz allem mochte ich Claire & Léon zusammen als Paar sehr gerne. Vor allem weil die beiden irgendwie verdammt süß waren, aber ich hoffe ehrlich das sich da noch etwas weiter entwickelt und ausgereifter wird.

So jetzt komm ich noch schnell zu dem wohl wichtigsten Teil des Buches. Léon mit seiner Magie und den Meister der Finsternis. Der Fantasy-Anteil des Buch, war mir aber leider auch Streckenweise zu seicht. Man hat immer wieder Einblicke auf den Meister der Finsternis bekommen, doch leider waren die oft sehr kurz gehalten, sodass man diesen Teil schnell überlesen hatte und dadurch die Spannung in weiten Teilen des Buches fehlte. Auch was Léon wirklich ist und kann, hat man für meinen Geschmack, viel zu spät erfahren, dafür wurden oftmals unwichtige Sachen wie Diebstähle in das Buch eingebunden, die den Fokus vom wesentlichen zu schnell ablenkten. Jedoch wurde das Buch auf den letzten 150 Seiten wirklich spannend, was die Story für mich gerettet hat. Denn in diesen letzten Seiten wurden endlich einige Fragen aufgeklärt, Handlungstränge wurden zusammen geführt und es kam wirklich Spannung in die Geschichte. Davor war es leider eher etwas zäh zu lesen. Nur die Handlungsorte in Paris und den Höhlen unter Paris, waren wirklich genial. Denn dort wurde alles sehr gut und spannend beschrieben, sodass die Atomsphäre des Buch wirklich einzigartig war und für mich einen dicken fetten Pluspunkt darstellt.

Alles in allem ist Léon & Claire - Er trat aus den Schatten ein gutes Buch, dem es leider oftmals an Spannung fehlte, und das erst in den letzten Seiten richtig packend wurde. Was jedoch auch dazu führt, dass ich definitiv noch den zweiten Band der Reihe lesen werde, denn ich muss ganz einfach wissen, was mit den beiden passiert und wie der Kampf zwischen Licht und Schatten ausgeht.

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