Als die Kulturwissenschaftlerin, Kunst- und Hypnotherapeutin Ulrike Stöhring an einem schönen Augustabend völlig überraschend von ihrem Mann verlassen wird, ist die Anfang 50Jährige total geschockt. Der Trennungsschmerz von ihrem (zweiten) Mann, das Einfinden in ein neues Leben und das Vermissen der großen Patch-Familie drohen sie in ein Loch zu stürzen. Doch Ulrike Stöhring stürzt sich mutig in verschiedene Formen der Verarbeitung: Unter anderem Tantramassagen, eine Reise nach Finnland, Silvester in einem Schweige-Kloster und viele Gespräche mit glücklichen Frauen geben ihr Mut und Kraft für eine positive Zukunft.
Ratgeber für Verlassene gibt es zahlreich. Ulrike Stöhring hat in ihrem Buch ihre persönliche Geschichte beschrieben und dabei eher ungewöhnliche Erlebnisse geteilt, die nicht nur ihr, sondern allen Leidensgenossinnen Kraft spenden können. Dabei gibt sie keine „guten Ratschläge“ und stellt wie-auch-immer-geartete Regeln auf, sondern regt mit ihren Erfahrungen zum Nachdenken darüber an, was einer Betroffenen gut tun kann (und was nicht!).
Dabei schreibt sie flüssig und unterhaltsam und man fühlt sich als Leser keinesfalls belehrt. Deutlich ist hier zu erkennen, dass eine erfahrene Journalistin schreibt und die Biographie nicht hausgestrickt ist.
Der dezente Hinweis, dass die Autorin inzwischen auch Trennungsbegleitung (auf Spendenbasis!) anbietet und bereits vielen Menschen helfen konnte, ist gut und hilfreich.
Insbesondere die vielen beschriebenen Gespräche mit GLÜCKLICHEN Frauen zeigen auf, wie wichtig es für jeden Einzelnen ist, sich gut um sich selbst zu kümmern und sich in einer Partnerschaft nicht aufzugeben. Dabei klingt aber auch immer das Verständnis für diejenigen an, die Probleme haben.
Nicht nur für Betroffene ist dieses Buch eine kluge Lebens-Unterstützung, das angenehm zu lesen ist.