Kluges und interessantes Buch mit sehr viel persönlichem vom Autor
von Stephanus
Rezension
Yambo erwacht nach einem Herzinfarkt aus dem Koma und kann sich an alles erinnern, nur nicht sein persönliches Gedächtnis. Er weiß nicht genau wer er ist und woher er stammt, was ihn geprägt hat und wie er die letzte Jahre verlebte. Mit dieser "Wissenslücke" begibt er sich in ein Haus in den Bergen, in dem er aufgewachsen ist und das seit Jahren wenig benutzt wird. Dort angekommen findet er einen Dachboden mit vielen Kisten und Schränken, die Kindheitserinnerungen enthalten und Dinge, die er damals und als Jugendlicher besessen hat. Er beginnt sich, Schritt für Schritt, wieder zu erinnern und in sein Leben hineinzutasten. Als er eine wertvolle Ausgabe von Shakespear Werken findet, wird diese Suche zurück ins Leben dann jedoch jäh beendet.
Eco schreibt viel Persönliches über sein Leben und seine Kindheit im Italien des Faschismus in diese Buch. Sprachlich gewohnt herausragend und witzig entfaltet das Buch eine große Sprachkraft und bezauberte mich als Leser. Man muss sich als Leser aber auf das Buch einlassen und zunächst an die "altmodische" Erzählweise gewöhnen, was aber schnell gelingt. Danach offbart sich ein klurges und geistreiches Buch, das ein einmaliger Lesegenuss ist. Für mich der schönste und kraftvollste Roman von Eco.