Rezension zu "Die Beichte" von Unity Dow
Botswana, Mitte der 90er Jahre. Ein junges Mädchen verschwindet spurlos, doch die Polizei lässt die Suche nach den Tätern schnell im Sande verlaufen und speist die Mutter und das gesamte Heimatdorf des Mädchens mit Ausflüchten ab. Erst fünf Jahre später wird die blutverschmierte Kleidung wiedergefunden. Damit wird der Fall durch einige engagierte junge Leute wieder aufgerollt. Dennoch kann der Tathergang nicht aufgeklärt und die Täter nicht identifiziert werden - bis es zur überraschenden und titelgebenden Beichte kommt. Am Ende bleibt die Frage, wem man eigentlich noch trauen kann...
Ein spannender Krimi, der es versteht, neben der offenkundigen Abscheu und Wut über die noch immer verbreiteten Ritualmorde auch die Schönheit und Liebenswürdigkeiten des Landes darzustellen, gewürzt mit ironischen Seitenhieben auf die bestehenden Machtstrukturen von Polizei und Politik. Keine leichte Kost, aber unbedingt lesenswert