Rezension zu "Du bist, was du vergisst" von Johannes Fiebig
Was für eine merkwürdige Idee, dachte ich, als von diesem Kartenset das erste Mal hörte. Mit als alter Tarot-Frau war es nicht ganz einsichtig, was das Vergessen mit Erkenntnis zu tun haben könnte. Aber, neugierig, wie ich bin, habe ich das Set bestellt und ausprobiert.
Und ich muss sagen: Es lohnt sich!
15 kleine Alltagsgegenstände sind auf den Karten zu sehen. Ich sage hier extra nicht, welche, denn der spontane Kontakt mit den Bildern ist ziemlich wichtig für das gute Gelingen dieses Tests. Es sind einfache, aber hübsch gestaltete Bilder, sie haben nichts mystisches oder esoterisches an sich.
Man braucht einen Zettel und einen Stift, um dann den Test schreibend auswerten zu können.
Die erste Überraschung: Ich vergesse tatsächlich etwas von den 15 Bildern! Hätte ich nicht gedacht, da ich ja tagtäglich mit einer großen Mengen an visuellen Eindrücken umgehen kann. Die nächste Überraschung ist dann, was ich vergessen habe: Gerade die Dinge, von denen ich es nie gedacht hatte, wo ich beim ersten Schauen hätte schwören mögen: Das ist so speziell oder hat eine solche Bedeutung für mich, daran erinnere ich mich ganz bestimmt!
Für die Auswertung des Tests braucht man das mitgelieferte Buch. Da wird es dann wirklich spannend, denn statt eines Deutungskataloges stellt Johannes Fiebig Fragen an den Leser. Fragen die wirklich bewegend sind und neue Impulse geben. Fragen, die einem helfen können, sich selbst auf die Spur zu kommen.
So entwickelt man aus der Beschäftigung mit dem Abwesenden einen Bezug zu dem, was jetzt gerade ist. Eine interessante Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu kommen und sich besser kennen zu lernen. Neuartig und spannend!