Cover des Buches Sklavenkind (ISBN: 9783426654972)
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Rezension zu Sklavenkind von Urmila Chaudhary

Rezension zu "Sklavenkind" von Urmila Chaudhary

von Tialda vor 13 Jahren

Rezension

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Tialdavor 13 Jahren
x Autorin: Urmila Chaudhary x (Original-) Titel: Sklavenkind x Genre: Gegenwartsliteratur/Erfahrungen x Erscheinungsdatum: 14. März 2011 x 328 Seiten x Knaur Verlag x ISBN: 3426654970 x Erste Sätze: Klirrende Kälte. Sie lag knisternd auf den braunen Reisfeldern an diesem Maghi-Tag in Raptizone, dem fruchtbaren Tiefland von Nepal. Dicker, weißer Nebel breitete sich über der Ebene aus, wie fast jeden Morgen im Winter. Die Feuchtigkeit sammelte sich auf meinen Wimpern, kleine Tropfen liefen mir in die Augen und an meiner Nase hinunter. Ich zog meinen Schal so fest es ging um mich, aber trotzdem zitterte ich. Klappentext: „Ich werde nicht eher aufgeben, bis die letzte Kamalari befreit ist.“ Mit sechs wurde sie als Kamalari in die Sklaverei verkauft. Elf Jahre lang musste sie hart arbeiten, wurde geschlagen, schikaniert und gedemütigt. Aber Urmila Chaudhary gab nicht auf. Nach ihrer Befreiung machte sie es sich zur Aufgabe, für die Rechte der Sklavenmädchen zu kämpfen, und ist so zur Hoffnungsträgerin der Kamalari geworden. Gemeinsam mit der Journalistin Nathalie Schwaiger hat sie ihre Geschichte aufgeschrieben, um auf das Schicksal der nepalesischen Mädchen aufmerksam zu machen. Rezension: Bei diesem Buch hat mich schon das Vorwort der Schauspielerin Senta Berger vollkommen in seinen Bann gezogen. Sie erzählt von ihrem Besuch in Nepal und wie es dort aussah. Danach geht es dann endlich mit Urmilas Geschichte los, die aus ihrer Sicht geschildert wird. Dabei ist die Geschichte in grobe Titel unterteilt, die man im Inhaltsverzeichnis sehen kann. Es beginnt mit dem Ende ihrer Kindheit, als sie von ihrem Bruder mit gerade mal 6 Jahren verkauft wird und einer Frau namens Sita von deren Vater als Dienstbotin geschenkt wird. Nach einigen Jahren wird sie von Sita an deren Tante weitergegeben, die Urmila „Cruel Ma’am“ nennt, da diese Frau einfach nur mies mit ihr umgeht. Schließlich schildert sie ihre Rettung und wie sie heute lebt. Ich finde, dieses Buch ist einfach großartig geschrieben. Man erfährt viel über den Landstrich in Nepal, aus dem sie kommt, über die Witterung dort, die Politik und vor allem über das Leben und die Sitten der Tharu, der Volksgruppe, der sie angehört. Sie erzählt sehr detailiert, so dass man sich alles wunderbar vorstellen kann und es geradezu vor Augen sehen kann. Außerdem lernt man recht viele nepalesische Worte und auch einige aus dem Wortschatz der Tharu. Diese sind kursiv gedruckt und man kann sie am Ende des Buches im Glossar nachschlagen. Dort, am Ende des Buches, findet man auch noch ein Nachwort von Nathalie Schwaiger, die Urmila zu dem Buch verhalf und einen Artikel über das Kinderhilfswerk Plan International, die den Kamalari-Mädchen, wie Urmila eines war, in Nepal helfen. „Sklavenkind“ regt zum nachdenken an, denn man bekommt vor Augen geführt, was wir im Endeffekt für ein privilegiertes Leben führen. Wir leben in einem Land, in dem es selbstverständlich ist, dass Mädchen mit Jungen auf einer Stufe stehen und in dem jeder zur Schule gehen darf, bzw. sogar muss. Fazit: Ein Buch über eine starke junge Frau, das aufklärt und zum Nachdenken anregt.
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