"Christmas Cake und Glitzerschnee" erzählt die Geschichte von Jenny und Callum. Jenny, die eigentlich in Deutschland lebt wird für ein Forschungsprojekt nach Edinburgh geschickt. Dort sucht sie ihre Großmutter auf, zu der sie zeitlebens keinen Kontakt hatte. Verletzungen und Missverständnisse stehen im Raum und erst mit der Zeit gelingt es Jenny zu verstehen, was vor so vielen Jahrzehnten wirklich passiert ist. Bei ihrer Großmutter trifft sie auf den talentierten Bühnenbildner Callum. Ein typischer Schotte, der ihr direkt ans Herz wächst. Dieser macht es sich zur Aufgabe, Jenny - einen echten Grinch - davon zu überzeugen, wie schön Weihnachten eigentlich ist. Und dabei schleicht er sich ganz langsam immer tiefer in ihr Herz.
Ursi Breidenbach hat hier eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte geschrieben, die mich vom ersten Moment an verzaubert hat. Vom Wunsch Weihnachtskissen zu kaufen, über den Wunsch auf den Weihnachtsmarkt zu gehen und Plätzchen zu backen, bis hin zum dem Wunsch Weihnachten bei Jennys Oma zu verbringen. Die weihnachtliche Stimmung ist in dieser Geschichte ganz wunderbar greifbar und so schön erzählt, dass ich selbst jetzt noch in Weihnachtsstimmung bin.
Die Protagonisten in diesem Buch mochte ich ebenfalls sehr gern. Jenny ist zwar recht forsch und an diese Art musste ich mich erst gewöhnen, aber gerade bei ihr war es ganz toll zu beobachten, welche Entwicklung sie im Verlauf der Geschichte durchmacht. Wie sie beginnt eigene Einstellungen zu hinterfragen und hinter Fassaden zu schauen. Wie sie den alten Familienstreit versuchen möchte zu verstehen und sich eine ganz eigene Meinung dazu bildet. Eine ganz starke Frau, die das Herz am rechten Fleck hat und mit Callum einen perfekten "Mitspieler" bekommt. Seine Liebe zu Weihnachten ist auf jeder Seite spürbar. Seine Versuche Jenny in weihnachtliche Stimmung zu bringen, sind so schön, dass ich sehr gerne in echt dabei gewesen wäre. Callum ist ein Mann, den sich jede Frau nur wünschen kann. Respektvoll, zuvorkommend und eine absolute Green Flag. Gemeinsam bilden die beiden ein ganz hervorragendes Duo. Und dann ist da noch Jennys Großmutter, die mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist. Ihr wunderbar weihnachtlich geschmücktes Haus, ihre Liebe zum Backen und Basteln werden ebenfalls ganz toll erzählt Eine Frau, die ich sehr bewundere, hatte sie es doch nicht immer leicht in ihrem Leben. Gemeinsam mit den vielen Nebencharakteren, entsteht hier eine ganz wunderbare Mischung an Persönlichkeiten, die ich wirklich sehr gerne mag.
Ich habe noch nicht besonders viele Bücher gelesen, die in Schottland spielen - schon gar nicht zur Weihnachtszeit. Und so konnte ich auch einiges mitnehmen und lernen. Ich habe Schottland in so einer wunderschönen Zeit kennenlernen dürfen. Auch einige kulinarische Besonderheiten begegneten mir in der Geschichte. Die sind jetzt zugegebenermaßen nicht ganz so mein Fall, aber es war auf jeden Fall spannend zu erfahren, was dort so traditionell gegessen wird. Ganz wunderbar fand ich ebenfalls, dass schottische Begriffe in die Geschichte eingebaut werden. Dafür gibt es direkt am Anfang des Buches ein Glossar, sodass man auch keine Schwierigkeiten hat, diese zu verstehen. Das macht die Geschichte dann ganz besonders authentisch.
Und natürlich wäre es kein romantischer Weihnachtsroman, wenn es nicht auch eine wunderbar zarte Liebesgeschichte mit einem Happy End geben würde. Auch dieser Part des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn genauso wie die Liebesgeschichte in das Geschehen eingebaut wird, ist sie perfekt. Gerade wenn ich so ein schönes Buch lese, dann brauche ich ein Happy End. Dann möchte ich das genau so und von daher war mein Herz am Ende des Buches einfach nur glücklich und zufrieden. Einziges Manko: Das Buch war viel zu früh zu Ende und ich hätte gerne noch 100 Seiten weitergelesen.
Ein wunderschöner Weihnachtsroman, dessen Cover schon der absolute Wahnsinn ist, das aber im Inneren genauso überzeugend ist, mich komplett abgeholt und verzaubert hat. Eine Lektüre, die glücklich macht und in Weihnachtsstimmung versetzt und vielleicht sogar den ein oder anderen Grinch davon überzeugen kann, wie schön Weihnachten eigentlich ist.




















