Die Flut der Veröffentlichungen zu Weihnachten reißt auch dieses Jahr nicht ab. Natürlich bieten sich Anthologien immer an, kann man mit den Zugpferden im Verlegerstall eine Menge Geld machen. Dies führt teilweise zu abstrusen Zusammenstellungen, die genauso gut zusammenpassen, wie der Osterhase unter dem Weihnachtsbaum.
Der Diogenes-Verlag bringt auch regelmäßig seine Anthologien heraus und kann sich das Material seiner Hochkaräter aussuchen, wahrscheinlich könnte man zehn gut besetzte Bücher veröffentlichen.
Diese nun verspricht eine gute Mischung zu sein, die Namen der alten Bekannten wie Kästner, Fontane und Cechov finden sich neben den üblichen Verdächtigen wie Highsmith, Suter und Coelho, aber auch die Nachrücker wie Rosenfeld, Stothard, Lehane, McCarten haben schon genug Rennomé, um den Käufer zu überzeugen. Auch dieses Mal gibt es wieder unveröffentlichte Geschichten neben Auszügen aus schon Erschienenem. Die Qualität der Geschichten schwankt, so richtig Freude will nur bei drei oder vier Beiträgen aufkommen, der Rest ist einfach nur belanglos, aber nicht schlecht, was bei diesen Schreibern auch niemand erwarten kann.
So ist es dieses Jahr wie alle anderen, nächstes Jahr kommt eine neue Anthologie und dann greifen wir wieder zu, weil die Schreiber nun mal gut sind und ach ja, die kurzen Geschichten sind im Adventsstress genau das Richtige, da liest man sowieso keine Romane.
Ursula Baumhauer Weck
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Neue Rezensionen zu Ursula Baumhauer Weck
20 Autoren und 22 Kurzgeschichten weißt dieses kleine Büchlein auf. Kurzgeschichten rund um Weihnachten, aber nicht in jeder Geschichte geht es auch wirklich um Weihnachten. Es handelt über private Probleme, die gerade über die Weihnachtszeit passieren.
Den Mix der einzelnen Geschichten finde ich klasse. Es sind Märchen dabei, Erzählungen von Ehepaaren, von armen Menschen, von Tieren, aber auch teilweise sehr religiöse Geschichten. Ich möchte an dieser Stelle behaupten, dass wirklich jeder in diesem Buch mindestens eine Geschichte findet, die er wirklich gerne mag.
Ich fand die meisten Geschichten in diesem Buch toll. Mir gefielen die religiösen Geschichten nicht sehr gut, aber das liegt eher daran, dass ich nicht religös bin. Aber eigentlich bei der Masse ja auch nicht bedenklich, dass mir etwas nicht gefiel.
Ganz toll fand ich auch die verschiedenen Autoren. Besonders hervorzuheben Erich Kästner und Theodor Fontane. Die Namen sollten eigentlich jedem was sagen.
Aber um mal alle namentlich zu nennen:
Erich Kästner, Astrid Rosenfeld, Jan Brandt, Zoran Drvenkar, Paulo Coelho, Anton Cechov, Patricis Highsmith, Maria Elisabeth Straub, Antony McCarten, Ursula Drews, Martin Suter, Dennis Lehane, Judith Kuckart, Marie Luise Kaschnitz, Theodor Fontane, E.T.A. Hoffmann, Anna Stothard, Veso Portarsky, Rolf Dobelli, Hans Werner Kettenbach
Ich könnte euch jetzt von einer besonderen Geschichte vorschwärmen, aber ich spoiler nicht. ;) Deswegen eine dicke Leseempfehlung, gerade zur Weihnachtszeit!
Ein total schlichtes Cover. Passt perfekt zu den ganzen Kurzgeschichten. Auch die bald explodierende Christbaumkugel sagt schon vieles aus.
Fazit: Traurige, beängstigende, aber auch schöne Weihnachtsgeschichten zusammengefasst in einem Buch.
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