Cover des Buches Das Geheimnis der Totenmagd (Die Hurenkönigin ermittelt 1) (ISBN: 9783548282817)
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Rezension zu Das Geheimnis der Totenmagd (Die Hurenkönigin ermittelt 1) von Ursula Neeb

Rezension zu "Das Geheimnis der Totenmagd" von Ursula Neeb

von elliehwinter vor 13 Jahren

Rezension

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elliehwintervor 13 Jahren
Frankfurt, 1507 – die Pest ist in der Stadt und macht vor niemandem Halt. All die Ereignisse in diesem Jahr haben noch zwei Jahre später Einfluss in der hessischen Stadt. Heinrich Sahl ist der Totengräber der Stadt und seine hohen Verluste während der Pest spült er mit reichlich Branntwein hinunter, was ungeahnte Folgen mit sich bringt. Seine Tochter Katharina Bacher – eine schöne, kluge und beherzte junge Frau – hilft ihm bei der Arbeit so gut sie kann. Doch als sie nach dem Tod einer Prostituierten feststellt, dass diese ermordet worden ist, wird sie in einen Strudel von Ereignissen gezogen, die alle zum Meister des Todes führen. Der Beginn des Buches hatte mich derart gefesselt, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte. Neeb versteht es ihre Leser in den Bann zu ziehen und eine Geschichte spannend, logisch und gut durchdacht wiederzugeben. Obwohl die Figuren der Handlung teilweise stark zu durchschauen sind und die Wendungen oft vorhersehbar, konnte ich mit allen Handlungsträgern gut mitfühlen. Im ersten Teil des Romans sind mir besonders die Teile von „König Tod“ und die „Aufzeichnungen eines jungen Mönchs“ in Erinnerung geblieben, denn sie lassen sich noch nicht gänzlich in die Haupthandlung einschließen und sind dadurch mysteriös und aufschlussreich zugleich. Leider kann Neeb diesen ausgezeichneten Anfang zu keinem guten Ende führen: Im zweiten Teil des Romans flacht die Handlung zunehmend ab, denn die Figuren verbleiben eintönig in ihren Rollen und die Ereignisse sind sehr vorhersehbar. Auch die Menschen, die der Meister des Todes um sich geschart hatte, bleiben blass – ihre Motive für das Beitreten einer solchen Bruderschaft bleiben oberflächlich. Es fehlt der Einblick in die Nebenfiguren, die im ersten Teil des Romans so außerordentlich gut gelungen waren. Auch die Liebesgeschichte zwischen Katharina Bacher und ihrem Maler Florian Hillgärtner erweist sich oberflächliche Beziehung mit vielen Klischees. Insgesamt ist dieser historische Roman ein sehr gut recherchiertes Werk, dass vor allem zu Beginn den Leser fesselt und Spannung erzeugt. Selbst durch die Nebenfiguren erhält man einen Einblick in Gesellschaft und Alltagsleben der damaligen Zeit. Das Glossar des Romans ist eine Bereicherung für jeden historisch interessierten Leser. Fazit: Ein gelungener Roman mit kleinen Schwächen.
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