Cover des Buches Fremd (ISBN: 9783805250849)
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Rezension zu Fremd von Ursula Poznanski

Auch die Charaktere bleiben fremd

von Eeyorele vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Gute Idee und gute Momente. Aber die Auflösung hat mich nicht überzeugt und die Charaktere mich nicht mitgenommen.

Rezension

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Eeyorelevor 6 Jahren
Inhalt
Vertrau oder stirb
Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?
Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen...

Meinung
So gut wie sich der Klappentext liest, so gut ist auch die Idee dieser Geschichte. Jo erkennt ihren Mann nicht mehr - oder ist es gar nicht ihr Mann? Erik weißt nicht, was er davon halten soll, dass die Frau die er liebt ihn umbringen will - oder spielt er nur ein Psychospiel mit ihr? Am Anfang fühlt man sich in die Geschichte gezogen und möchte wissen, wer ein Spiel spielt oder was hinter den Vorkommnissen steckt, die auf einmal das Leben von Jo und Erik auf den Kopf stellen. Doch umso weiter man in der Geschichte vorankommt, umso größer wird die Verschwörung die dahinter steckt und leider wird die Geschichte auch im gleichen Maße unglaubwürdiger - zumindest für mich. Ich hätte gut mit einer weniger "spektakulären" Auflösung leben können, die aber realistischer wäre. Für mich ist die Auflösung nicht schlüssig und der Aufwand, der betrieben wird um "Zeugen" zum Schweigen zu bringen, die nicht einmal wissen, dass sie etwas gesehen haben ist deutlich zu hoch.
Zudem kann ich mich leider nicht mit den Charakteren identifizieren. Jo und Erik haben beide Momente, in denen ich ihr Handeln nachvollziehen kann, aber einige Seiten später handeln sie dann wieder völlig anders und bleiben nicht ihren Überzeugungen treu. Zwar wird versucht, ihr Handeln zu erklären und es ist auch nicht unvorstellbar, dass sie ihre Meinung ändern können, aber es geht einfach ein wenig schnell.

Im großen und ganzen hat mich die Geschichte unterhalten, aber leider nicht gepackt.
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