Cover des Buches Vanitas - Schwarz wie Erde (ISBN: 9783426226865)
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Rezension zu Vanitas - Schwarz wie Erde von Ursula Poznanski

Vanitas - schwarz wie Erde. Viel ungenutztes Potential. Der Thriller-Kick hat gefehlt.

von Steffi_vlk vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Kreativ und Ideenreich. Viel Potential, das leider nicht ausgenutzt wurde. Mir hat der Thriller-Kick gefehlt...

Rezension

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Steffi_vlkvor 5 Jahren
Allgemeine Infos:
Titel: "Vanitas - schwarz wie Erde"
Autor: Ursula Poznanski
Genre: Thriller
Verlag: Knaur
Seitenzahl: 384

Klappentext:
Immer, wenn die Angst zurückkehrt, sehe ich mir Fotos meiner eigenen Beerdigung an.
Wien, Zentralfriedhof. In einem der zahlreichen Blumenläden arbeitet eine Frau, die nicht ist, was sie scheint. Die verbergen muss, dass sie noch am Leben ist. Die ihre Vergangenheit vergessen will - bis ein Blumengruß für sie zum tödlichen Zeichen wird.
Denn in der Sprache der Blumen steht Distel für Sünde, Narzisse für Wiedergeburt - nichts wäre schlimmer. Es ist eine Drohung, und ich weiß, von wem sie kommt.

Buch:
Bei "Vanitas - schwarz wie Erde" handelt es sich um den Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Im Rahmen einer Buchverlosung habe ich dieses Buch als Paperback-Ausgabe erhalten. Zunächst einmal hat mich das Cover sprachlos gemacht. Die farbliche Gestaltung mit dem dunklen Grund und den farblichen Akzenten haben mir wirklich gut gefallen. Mein persönlich Highlight ist die Libelle auf den langsam verrottenden Blumen. Nein, ich bein kein Insektenfan, aber es handelt sich hierbei wirkich um einen Hingucker. Und nicht nur das, durch eine besondere Prägung fühlt sich das ganze auch noch klasse an, wenn man mit der Hand darüber streicht ;) Zusammen mit Laura Kneidls "Berühre mich. Nicht." führt "Vanitas" wohl meine Top-Liste der schönen Cover an, ich bin immer noch begeistert!
Als positiv habe ich auch die Kapitellänge empfunden. Nach etwa 10 Minuten erreicht man das Ende des begonnenen Kapitels. Somit hat man in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit das Lesen zu pausieren.

Schreibstil:
Ursula Poznanskis Schreibstil habe ich von der ersten bis zur letzten Seite als sehr angenehm empfunden. Man konnte die Handlung flüssig durchlesen und einfach verfolgen. Auch hat sie viele kleine Details beschrieben und ständig beim Leser offene Fragen hinterlassen. Besonders haben mir die "Inzwischen"-Kapitel gefallen. Diese hat die Autorin genutzt, um zu zeigen, welche Verbrechen zeitgleich zum eigentlichen Handlungsstrang verübt werden. Diese Kapitel waren wohl der Hauptgrund, warum ich das Buch immer mal wieder für spannend empfunden habe. Ansonsten hat mir zeitweise jedoch leider etwas der Thriller-Kick gefehlt. Es ist zwar ständig etwas neues passiert, dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass ich weiter lesen MUSS, da ich endlich wissen will, wer der*die "Böse" ist. Dies habe ich leider etwas vermisst. Zudem ging mir die Einführung der großen Menge an Charakteren etwas zu schnell. Es war in meinen Augen gar nicht so einfach den Überblick über die verschiedenen Personen zu behalten. Ein paar tiefergehende Details zu manchen Charakteren hätten mir wohl gut gefallen.
Die Protagonistin Caro mochte ich gerne, sie ist auf jeden Fall ein wirklich interessanter Charakter mit einer wohl sehr verzwickten Vergangenheit. Zu dieser Vergangenheit bekommt man hin und wieder einen Einblick, nach und nach versteht man Caros Eigenarten, vor allem ihre Panikattacken, besser. Teilweise kann ich Caros Handlung jedoch dennoch nicht nachvollziehen, da die ein oder andere Aktion wohl doch nicht zu ihrem ansonsten sehr vorsichtigen Vorgehen passt.

Handlung:
Keiner weiß, dass Caro noch lebt. Und das soll auch so bleiben. Daher hat Caro ihren alten Namen abgelegt und in Wien ein neues Leben begonnen. Langsam schafft sie es Herrin über ihre Angst zu werden und ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Wenn sie bisher nicht aufgefunden wurde, stehen die Chancen schließlich gut, dass das auch so bleibt. Doch dann ändert sich für die Blumenhändlerin Caro wieder alles und ihre scheinbar sichere Burg scheint sich aufzulösen. Durch die Sprache der Blumen werden ihr Botschaften vermittelt, die ihren Alltag aus der Bahn werfen. Und dann tritt auch noch Robert, ihr Kontaktmann zum LKA, wieder in ihr Leben: der - hoffentlich - einzige Mensch, der noch weiß, dass Caro am Leben ist und ihr das Untertauchen in Wien ermöglicht hat. Robert hat einen Auftrag für Caro - sie soll als Spitzel arbeiten - anders kann er ihren Schutz nicht mehr garantieren. Caro soll nach München, um herauszufinden, was es mit den vielen Todesfällen in der Baubranche auf sich hat. Stecken die Lamberts dahinter, die ihre Konkurrenten schädigen wollen? Geht es um den Kampf eines begehrten Bauprojektes? Diese Fragen soll Caro lösen. Schafft sie dies ohne dabei selbst ins Zentrum zu rücken?

Meinung:
Bei "Vanitas - schwarz wie Erde" handelt es sich um mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Da ich zuvor bereits viele positive Meinungen über sie und ihre Bücher gehört habe, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Diese konnten jedoch leider nicht ganz erfüllt werden. Teilweise war die Handlung etwas zu vorhersehbar und mir hat es an einem roten Faden gefehlt. Zu Beginn haben mir die vielen offenen Fragen noch gefallen. Als es jedoch immer nur mehr wurden und erste Auflösungen ausgeblieben sind, wurde es jedoch leider etwas langwierig und schleppend, man hat einfach kein Vorankommen gespürt. Für einen Thriller hat mir auch der typische "Ermittler-Charakter" gefehlt. Caro fand ich zwar wirklich interessant und habe oft auch mit ihr mitgefühlt. Dennoch habe ich etwas ihre Gedankengänge vermisst. Was vermutet sie? Wie will sie weiter vorgehen, um die verschiedenen Möglichkeiten zu prüfen? Die Handlung war mir wohl etwas zu sehr im "jetzt", so dass man von einer Handlung in die nächste gestolpert ist. Oft ohne vorherige Planungsphase bzw. Andeutungen. Auch das Ende kam für mich daher etwas überraschend, da nicht so wirklich darauf hingearbeitet wurde, es war irgendwann einfach da. Am Schluss wurden zwar fast alle offenen Fragen beantwortet, jedoch hätte es mir besser gefallen, wenn man erste Happen der Aufklärung bereits im Laufe der Geschichte erhalten hätte, so ging mir auf den letzten 50 Seiten alles zu schnell, auch wenn diese wirklich spannend und gut waren! Insgesamt hat mich die Geschichte um Caro deutlich mehr interessiert als die der Lamberts. Ursula Poznanski hat es geschafft, dass ich nun gerne nach dem zweiten Band greifen möchte, um zu sehen, wie es mit Caro weiter geht. Und das, obwohl ich von dem eigentlichen Fall des ersten Bandes nicht wirklich überzeugt bin, das muss man auch erst einmal schaffen :D Positiv hervorheben möchte ich auch die ausgefallene Idee zur Kommunikation über die Sprache der Blumen, diesen Aspekt habe ich als sehr interessant empfunden. Vor allem, weil diese Art der Kommunikation natürlich Raum zur Interpretation lässt und nicht eindeutig ist.
Insgesamt möchte ich "Vanitas - schwarz wie Erde" aus diesen Gründen 3 von 5 Sternen geben. Viel Potential, das in meinen Augen leider nur mäßig genutzt wurde.
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