Der Roman spielt in Sachsen-Anhalt im Jahre 1510. Im Mittelpunkt steht die Abtei Marienthron in Nimbschen. Eines Tages liegt ein toter Ritter vor der Tür des Kloster. Als man den Helm abnimmt, erscheint der Kopf einer Frau. Doch der Tote am nächsten Tag ist ein Ritter. Pater Anselm, Beichtvater des Nonnenklosters wird von der Äbtissin beauftragt, diese Morde zu klären. Sein eigener Abt aber untersagt ihm dies.
Der Roman ist sauber recherchiert. Sowohl das Klosterleben am Vorabend der Reformation als auch die Zustände in den Städten und an den Höfen der Herrschenden werden beschrieben. Dabei hat die Autorin Wert darauf gelegt, dass kein einseitiges Bild gezeichnet wird. Das zeigt sich unter anderen dann, wenn sich die Mönche über ihre Einstellung zum Klosterleben und den damit einhergehenden Einschränkungen unterhalten. Bruder Anselm, Hauptfigur des Romans, hat einen wachen Geist. Das und seine Bibelkenntnisse lehren ihn Verständnis für die Schwächen der Menschen und seine eigenen. Trotz allem bleibt das Buch spannend bis zur letzten Seite. Meiner Meinung nach gehört das Buch zu den Besten seines Genres.
Rezension zu "Bruder Anselm und der tote Ritter" von Ursula Sachau