Die Autorin Ursula Waage erzählt in „Kreuzwege am Oderstrom“ die Geschichte von zwei Frauen, deren Lebenswege sich in jungen Jahren unwissentlich bei der Arbeit auf einem Rollfeld kreuzen, die sich aber erst Jahre später kennenlernen.
Einerseits erfährt der Leser etwas über die junge Danuta, die mit ihrer Familie in Breslau wohnt und dort den Zweiten Weltkrieg erlebt. Angst, Tod und Zwangsarbeit sind dabei die ständigen Begleiter der Familie.
Andererseits lernt man die Deutsche Ulrike kennen, die in Breslau mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen auswächst, aber dennoch viel Liebe von ihren Eltern erhält.
Bei „Kreuzwege am Oderstrom“ handelt es sich um einen Zeitzeugenbericht, in dem die Autorin ihre eigene Vergangenheit autobiographisch schildert. Da es sich um einen Bericht handelt, ist die sprachliche Gestaltung entsprechend nüchtern und sachlich und trotzdem kann man das Leid und die Angst der Protagonisten gut nachvollziehen. Die eingestreuten geschichtlichen Fakten runden das Ganze ab und sorgen dafür, dass man auch selbst noch etwas lernt bzw. sein Geschichtswissen auffrischt. Andererseits ist das Buch deshalb auch keine Lektüre, die man nebenbei lesen kann, sondern nur in Ruhe und mit Zeit.
Ursula Waages Bericht hat mich tief bewegt und mir einen Einblick in das Leben von Menschen gewährt, die den Zweiten Weltkrieg miterleben mussten. Ich kann es nur jedem empfehlen, „Kreuzwege am Oderstrom“ zu lesen, da es zutiefst berührend, lehrreich und interessant liest. Ich finde sogar man sollte solche Bücher auf die Lektüreliste von Schulen setzen.