Uschi Bonaparte

Rezension  Durch den Momsun von Uschi Bonaparte

Am Anfang möchte ich erwähnen, dass ich ein kostenloses Lese Exemplar bekommen habe. Dies wird mich aber in meiner Rezension nicht beeinflussen.

Das Leben (fast)aller Mütter

Diesmal als Buch

Uschi Bonaparte beschreibt, ziemlich schonungslos und direkt, das Leben jünger Mütter. Die Ängste und Gedanken, die bei Frauen nach der Geburt einsetzen und durch die Gesellschaft noch deutlich verstärkt werden. Der Leistungsdruck die beste und schönste Mutter zu sein und den Druck auch noch eine Ehefrau und Freundin für Ihren Man zu sein.

Als ich, vor Jahren, in dieser Situation war, hätte ich mich über das Verständnis und den Trost in ähnlichen Situationen gefreut. In der Gesellschaft wird kaum über den Leistungsdruck von jungen Familie gesprochen.  

Schön ist es, wenn man Gleichgesinnte Hat, bei den auch nichts rundläuft mit kleinen Kindern. 

Wer an sich zweifelt, sollte diese Buch lesen, um zu merken, dass es überall das Selbe ist und alles normal. 

Die meiste Zeit sind die Pannen einer jungen Familie amüsant beschrieben. Da aber ab und zu ein bisschen (zu viel) Bitternis dabei ist gibt es diesmal 4 von 5 Sternen.  

Das Buch hat durchweg gute Bewertungen und ich habe angenommen, dass auch meine dazugehören würde. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, denn ich liebe diese ehrlichen Einblicke aus den Leben anderer Eltern. Man fühlt sich schlagartig weniger allein, besonders in Zeiten, die wieder viel zu chaotisch und unkontrolliert sind. Es ist so, als würde man bei den Nachbarn durchs Fenster schauen und bemerken, dass sie auch nur ganz normale Menschen sind und das offensichtlich Perfekte nur Fassade ist, weil wir alle unser Gesicht wahren wollen.


All die in dem Buch erzählten Geschichten, ohne die feinen Details, spielen sich haargenau so in vielen Haushalten ab. Natürlich auch in meinem. Die Gedanken und Gespräche sind mir so vertraut, denn auch ich führe sie tagtäglich mit meinen Kindern, meinem Mann, fremden Menschen. Wir sitzen alle im selben Mental-Load-Boot und wollen alle das gleiche und haben alle die gleichen ewig währenden Schwierigkeiten. Unsere Arbeit ist unsichtbar und wichtig nur dann, wenn sie niemand erledigt. Wir sind die kleinen Rädchen, die die Maschinen am Laufen halten!


Bei diesem Buch (Prädikat wertvoll trotz mieser Bewertung- versteht das einer?) fehlt mir der Tiefgang. Ist das von mir zu viel verlangt? Wir haben eh kaum Zeit für uns und für schöne Bücher, aber mir fehlte leider Tiefgang.

Und ja, die Geschichten, die das wahre Familienleben erzählen. Aber das Buch ist mir neben all der Ehrlichkeit leider im Gesamtpaket zu negativ. Familienleben ist so, aber nach den Wutanfällen, den schlecht geputzten Kinderzähnen, den umgekippten Saftgläsern, der Hundekacke am Kinderschuh, den anderen Eltern auf dem Spielplatz, steht ein schöner Ausflug in den Wald, in die Eisdiele oder in den Zoo. Dinge, die wir genießen, auch wenn wir nebenbei immer versuchen schneller zu rennen, als das ausbüxende Kleinkind, abwägen, ob es noch nicht zu spät für ein Eis ist, die Schlafdauer des Baby-Kleinkindes berechnen, damit es abends nicht allzu spät in die Federn kommt. Wir sind aktuell nicht mehr lockerleicht (aber das kommt doch wieder oder?), aber es gibt viele Momente, die tatsächlich so schön sind, wie wir sie uns vor der Elternschaft vorgestellt haben. In dem Buch fehlen mir genau diese Storys.


Eine Vielzahl der Mütter lieben das Buch. Das ist dann genau für diese tollen Mütter, aber für mich nur bedingt.

Mamasein ist nicht immer leicht. Das beschreibt Uschi Bonaparte auf ihre offene und schonungslose Weise. Bei drei Kindern hat sie auch schon ziemlich viel erlebt. Da geht es um Zweifel, Ängste genauso wie um kranke Kinder, Wochenendplanung und eine schwierige Kindergartenzeit. Uschi Bonaparte schafft es, den Leser in kürzester Zeit in ihren Bann zu ziehen.
Die einzelnen Kapitel sind schön kurz, so dass man sie auch mal zwischendurch lesen kann. Es ist allerdings schwer, dann wieder aufzuhören. Man entdeckt unglaublich viele Gemeinsamkeiten und kann sich in die Situation direkt wieder zurückversetzen. Ach ja genauso ging es mir damals auch! Schwirrt mir ganz oft durch den Kopf.
Zudem sorgt sie für so manchen Schmunzler …