Uschi Vogel

 4 Sterne bei 11 Bewertungen

Alle Bücher von Uschi Vogel

Cover des Buches Das Tagebuch meiner Großmutter (ISBN: B09ZSGXNS2)

Das Tagebuch meiner Großmutter

(9)
Erschienen am 07.05.2022
Cover des Buches Grey: Leben ohne Bren und Lou (ISBN: B084FHXRVT)

Grey: Leben ohne Bren und Lou

(2)
Erschienen am 01.02.2020

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Cover des Buches Das Tagebuch meiner Großmutter (ISBN: B09ZSGXNS2)
S

Rezension zu "Das Tagebuch meiner Großmutter" von Uschi Vogel

Schimmer
Interessante Zeitgeschichte

Es kommt mit der Beziehung zwischen deutschen Frauen und Besatzern ein Thema zur Sprache, über das noch nicht viel zu lesen ist.

Die Geschichte kann sich sicher im Kern so abgespielt haben und ist bestimmt kein Einzelfall. Aber mich störte daran das "schnulzige", so naiv war die Jugend wohl doch nicht. Über die Ursachen der Nachkriegssituation und die Schuldfrage der Nation wurde in diesem Roman gar nicht reflektiert. Sicher haben die Mütter großes geleistet, um die Familien ohne ihre Männer durchzubringen, dabei wird es aber kaum immer so heroisch - harmonisch zugegangen sein.

Die Seelenergüsse der Protagonistin sind zu ausgewalzt und es gibt zuviele Wiederholungen, so schreibt man kein Tagebuch. Auf die Hälfte gekürzt und etwas realistischer wäre es ein gutes Buch




 


Cover des Buches Das Tagebuch meiner Großmutter (ISBN: B09ZSGXNS2)
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Rezension zu "Das Tagebuch meiner Großmutter" von Uschi Vogel

Leseschneckchen555
Eine Geschichte voller Schmerz und Glück

Der Krieg ist zu Ende und Rosemarie kehrt von ihrer Arbeit im Fliegerhorst zurück in ihren Heimatort. Doch dort, wo sie lebt, hat sich vieles verändert. Die deutschen Männer sind noch nicht aus dem Krieg zurück, dafür sind die Amis vor Ort. Natürlich dürfen die Frauen keinen Kontakt zu ihnen haben, doch auch das Verbotene hat seinen Reiz. Erst recht für die jungen Mädchen, die in den vergangenen Kriegsjahren auf all ihre Freiheiten verzichten mussten. So führt es dazu, dass auch Rosie und ihre Freundin Betty ein paar der amerikanischen Soldaten kennenlernen. Besonders Paul und Johnny haben es ihnen angetan und aus der anfänglichen Spielerei wird schnell eine ernsthafte Liebesgeschichte mit Folgen. Denn eines ist sicher, Johnny bleibt nicht für immer und eine Beziehung zu einem Amerikaner ist schier unmöglich. Die Nachkriegszeit lässt keine Romantik zu, sondern stellt die Menschen vor grausame Tatsachen. Davon bekommt auch Rosie und ihre Familie zu spüren.

 

Bereits die ersten Zeilen dieses 460 Seiten langen Buches haben mich sehr berührt. Die Geschichte startet in der Wohnung von Susis gerade verstorbenen Oma Rosemarie. In ihrem Nachlass hinterlässt diese ihr Tagebuch der Enkelin. Susi findet darin ein ungelüftetes Geheimnis, welches das Leben der ganzen Familie verändern wird. Ich fühlte mich direkt an meine eigene Oma und ihre Wohnung zurückerinnert. Es gibt gewisse Bilder und Momente, die findet man nur bei einer Oma. Uschi Vogel hat sie in ihrem Roman perfekt rübergebracht.

Kurz nach dem Einstieg in der Gegenwart fand ich mich auch schon in den Tagebucheinträgen von Rosemarie wieder und landete in einer Welt, die ich eigentlich nur aus Erzählungen und Filmen kenne. Dennoch fühlte ich mich ihr unglaublich nah. Ich konnte die Liebe, die sich zwischen Rosemarie und Johnny entwickelte, intensiv spüren. Die anfängliche Zurückhaltung und Schüchternheit, die so wunderbar in diese Zeit passt, einfach alles fühlte sich so real an. Was Rosie und Johnny widerfuhr, war nicht nur eine Liebelei, hier waren ganz große Gefühle im Spiel. Es war unglaublich romantisch und wunderschön! All ihre Beschreibungen, Szenen, Gestiken und sogar die Emotionen konnte ich einschneidend nachempfinden, als stände ich direkt neben den Protagonisten. Ebenso begleitete mich aber auch die schmerzliche Situation. Der Umstand des Krieges, seine Folgen und das Wissen, dass eine Zukunft zwischen den Beiden so gut wie unmöglich schien. Ein Wechselbad aus Schmerz und Glück begleitete mich durch das gesamte Buch. Nicht nur einmal war ich zu Tränen gerührt. Mir war bewusst, dass solche Situationen, in denen sich Rosie und ihre Familie befanden, keine Seltenheit waren. Wie viele Frauen und Männer haben in Zeiten des Krieges ähnlich schmerzhafte Erfahrungen gemacht? Jedenfalls bekommen Rosie und ihre Familie die Nachkriegszeit von allen Seiten zu spüren. Sie verlieren viel und brauchen Kraft, um sich den schweren Zeiten zu stellen. Dabei finden sie neue Freunde und kommen trotz der traurigen Umstände in den Genuss der gegenseitigen Hilfsbereitschaft. Denn gerade in den dunkelsten Momenten, wenn den Menschen kaum noch etwas bleibt, ist der Zusammenhalt am größten.

Für mich war die Geschichte dermaßen berührend und fesselnd, dass es mir schwer fiel das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Ich musste unbedingt erfahren, was als nächstes passierte und ob Rosemarie ihren Liebsten jemals wiedersieht. Rosies Familie wuchs mir im Verlauf der Geschichte immer mehr ans Herz. Ich litt mit ihnen, wenn sie wieder einmal von nahestehenden Menschen Abschied nehmen mussten, und freute mich mit ihnen, wenn verloren geglaubte wieder auftauchten. Die Hoffnung auf ein gutes Ende begleitete mich bis zum Schluss. Besonders nahe ging mir die Geschichte, weil so viel Wahres in ihr steckt und die Autorin aus der Vergangenheit ihrer eignen Familie erzählt. Ein herzliches Dankeschön gilt daher Uschi Vogel, dass sie diese Erinnerungen mit uns teilt. Ich hätte noch so viel länger in dieser Geschichte verweilen können, doch leider hat jedes Buch einmal ein Ende. Weil der Roman mich aber so sehr berührt hat, möchte ich ihn zu meinen Highlights des Jahres zählen und vergebe hiermit gerne fünf dicke Sterne.

Cover des Buches Das Tagebuch meiner Großmutter (ISBN: B09ZSGXNS2)
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Rezension zu "Das Tagebuch meiner Großmutter" von Uschi Vogel

bookilicious_de
"Ich habe nicht nur geliebt, sondern hatte auch das große Glück, dass diese Liebe ebenso innig erwidert wurde."

Ich möchte euch heute "Das Tagebuch meiner Großmutter" von Uschi Vogel vorstellen. 

Es handelt sich hierbei um einen historischen Roman, der die Zeit direkt nach Kriegsende ab Mai 1945 in Deutschland beschreibt. 

Uschi Vogel erzählt die Geschichte der 19-jährigen Rosi, die nach Kriegsende zurück in ihr Elternhaus nach Ingolstadt zieht. Die Familie ist stark vom Krieg gebeutelt, der Vater musste ins Gefängnis, ein Bruder ist im Krieg verstorben und ein weiterer gilt als vermisst. 

Inmitten dieser schwierigen Zeiten lernt Rosi den GI Johnny kennen und verliebt sich in ihn. Sie unterliegt natürlich seinem Charme, obwohl das Verbrüderungsverbot zwischen Deutschen und Amerikanern noch gilt.

Doch wenn ihr denkt, es handelt sich hierbei lediglich um eine weitere historische Liebesgeschichte, dann täuscht ihr euch. 

Denn die Autorin beschreibt sehr authentisch das Leben in der Nachkriegszeit Deutschlands. Familien, die auseinandergerissen wurden, Entbehrungen im Alltag und Lebensmittelknappheit, um nur ein paar zu nennen. 

Wir begleiten Rosi und ihre Familie fast ein Jahr lang und erleben dabei die Höhen und die Tiefen, die den damaligen Alltag bestimmten. Mir wurde beim Lesen deutlich, wie gut es uns aktuell eigentlich geht und dass man sich auch über die kleinen Dinge des Lebens mal wieder freuen sollte. 

Auch die Rolle der jungen Frauen in der Nachkriegszeit ist Uschi Vogel sehr gut gelungen. 

Es war nicht möglich seine Jugend in Kriegszeiten zu genießen und nach Kriegsende herrschte ein deutlicher Frauenüberschuss durch die Opfer, die der 2. Weltkrieg forderte. 

Wer kann es da Rosi und ihrer Freundin Betty verdenken, dass Sie den amerikanischen jungen Soldaten schöne Augen machten und sich über kleine Gesten und Aufmerksamkeiten freuten?!?

Auch wird sehr schnell klar, wie wenig aufgeklärt die Mädels früher waren. Und wen wundert es? War es doch die Rolle der Frau einen Ehemann zu finden und mit diesem bestenfalls die ersten sexuellen Erfahrungen zu machen. 

Kein Wunder also, dass es vielen jungen Frauen in der Nachkriegszeit so ging, wie Rosi in dieser Geschichte.

Uschi Vogel ist es gelungen, dass ich das Kribbeln im Bauch regelrecht nachempfinden konnte beim Lesen, dass zwischen Rosi und Johnny geherrscht hat. Ich habe regelrecht mitgefiebert bei jedem Treffen der beiden. 

Leider hat mir insgesamt bei Rosi aber die charakterliche Entwicklung gefehlt. War sie anfangs noch sehr naiv, ist sie dies auch bis fast zum Ende des Buches geblieben. Erst auf den letzten Seiten hat sie für mich, einen starken Entwicklungssprung gemacht. 

Auch dieses lange hinterher schmachten hat mich irgendwann dezent genervt und fühlte sich leider wie ein Teufelskreis in Rosis Gedanken an. 

Und auch wenn viele Alltagsszenarien sehr realistisch durch die Autorin beschrieben wurden, so wurde es mir gerade in der zweiten Hälfte irgendwann doch zu langatmig und hat für mich persönlich leider wenig zum Plot beigetragen, so dass sich vor allem das letzte Drittel des Buches doch sehr in die Länge gezogen hat. 

Alles in allem handelt es sich jedoch um einen sehr realistischen und gut recherchierten Roman, dem ich 3,5 von 5 Gänseblümchen vergebe. 


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