Ich liebe die Bücher von Uta Pfützner. Ihre Geschichten sind vielseitig, immer überraschend und ganz besonders.
„Gefangen in Lucantajo“ lockt mich sofort mit einem geheimnisvollen Cover und einem wunderschönen Farbschnitt.
Liane ist gerade 40 geworden. Sie lebt mit ihrem selbstgerechten Ehemann zusammen, im Job in einem Großhandel für Tropenhölzer fühlt sie sich ausgepowert, tut immer nur das, was von ihr erwartet wird. Da bewirbt sie sich spontan auf einen freien Posten in einer Zweigstelle in Peru.
Ich packe auch meinen Koffer und begleite Liane auf ihrer abenteuerlichen Reise nach Lima. Dort trifft sie auf den skrupellosen Inhaber der Mahag-Company, der es auf den Wald eines Reservates abgesehen hat. Aber hier wohnt ein indigener Stamm der ein Geheimnis wahrt.
Der lebendige und bildhafte Schreibstil der Autorin katapultiert mich mitten in eine fremde Welt.
Ich bin immer an Lianes Seite, bewundere ihren Mut und ihr Selbstbewusstsein. Zu gern hätte ich sie gewarnt, die Gefahr war vorauszusehen.
Ich liebe den bildgewaltigen Prolog, indem ich in der Zeit zurückreise bis ins Jahr 1469. Und ich weiß jetzt schon, daß es mir schwer fallen wird, das Buch zur Seite zu legen.
Das Ende der Geschichte stimmt mich versöhnlich, aber die Geschichte wird noch lange in meinem Kopf bleiben.
Besonders erschüttert haben mich die Ausführungen über die illegale Holzfällung der seltenen Mahagonibäume. Dort leben aber unkontaktierte indigene Völker, die den Zivilisationskrankheiten der Eindringlinge nicht gewachsen sind.
Ich empfehle unbedingt das Nachwort der Autorin zu diesem Thema zu lesen.
Die Geschichte sorgt bei mir für ein Wechselbad der Gefühle. Ich bin wütend, traurig, erstaunt, habe Gänsehaut, fühle Lianes Angst und fühle die Hoffnung im Kampf gegen die Mahagoni Lobby.
Ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung und fünf geheimnisvoll leuchtende Sterne.