Uta Ruscher

 4,3 Sterne bei 13 Bewertungen
Autorenbild von Uta Ruscher (©Uta Ruscher)

Lebenslauf

UTA RUSCHER studierte Kristallografie und war als Musik-Editorin beim VEB Deutsche Schallplatte angestellt. 1987 flüchtete sie nach Westberlin, studierte Musik- und Kommunikationswissenschaften. Sie arbeitet als Autorin, Tonmeisterin und Projekt-Managerin. Seit 1997 lebt sie im Tessin, wo sie beim Radio della Svizzera Italiana tätig ist. Ihr erster Roman, Katzensommer, erschien im Herbst 2003. Frühjahr 2008 veröffentlichte sie zusammen mit Marianne Brentzel die Biografie Margherita Sarfatti. „Ich habe mich geirrt. Was soll´s.“ Jüdin. Mäzenin. Faschistin". Frühjahr 2017 folgte ihr musikhistorischer Roman "Fiorenza dal Violin – Schicksal eines venezianischen Findels".

Alle Bücher von Uta Ruscher

Cover des Buches Margherita Sarfatti (ISBN: 9783855350421)

Margherita Sarfatti

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Erschienen am 27.02.2008

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Neue Rezensionen zu Uta Ruscher

Cover des Buches FIORENZA DAL VIOLIN: Schicksal eines venezianischen Findels (ISBN: 9781520539195)
EmiliAnas avatar

Rezension zu "FIORENZA DAL VIOLIN: Schicksal eines venezianischen Findels" von Uta Ruscher

Fiorenzas klingende, singende Welt
EmiliAnavor 5 Jahren


Fiorenza hat einen denkbar ungünstigen Start ins Leben!


Als Findelkind wird sie in das Ospedale della Pietà im Venedig des Jahres 1747 eingeliefert, erstversorgt, entlaust, gebrandmarkt, um dann in eine Familie gegeben zu werden, die sich mehr schlecht als recht um sie kümmert.


Ein Leben in Elend scheint vorprogrammiert - wenn da nicht ein Priester gewesen wäre, der Fiorenzas außergewöhnliche Musikalität entdeckt und sie zurück ins Ospedale nach Venedig gebracht hätte!


Dort, im Waisenhaus, einer in Italien enmaligen Institution für elternlose Mädchen mit musikalischem Talent, soll ihre eigene und eigentümliche Begabung gefördert werden.


Dies ist der Beginn eines denkwürdigen Aufstiegs vom Findelkind, das niemand wollte oder gar liebte, bis hin zur im Europa der damaligen Zeit gefeierten Geigerin. Doch ist der Weg dorthin mit Steinen, mancherlei Rückschlägen und persönlichen Tragödien gepflastert...






Ein Roman, der seinesgleichen sucht entfaltet sich vor dem staunenden Leser! Nie zuvor habe ich etwas ähnliches gelesen!


Aus jeder Zeile spricht Musik, sprechen Rhythmen, Cadenzen, Takte, Noten, Melodien, sprechen Besessenheit und Leidenschaft.


Die Sprache wird zur Musik, der man entweder versonnen lauscht oder die noch öfter heftig berührt und erschüttert, und die lange nachklingt.






Wer ist sie, diese Fiorenza, das Blümchen, um nur eine der Bedeutungen des klangvollen Namens herauszustellen? Ein passender Name für das unglückliche, verschlossene Kind, das sich erst allmählich zur vollen Blüte entfaltet, das es trotz mannigfaltiger Widerstände und Niederlagen als auch ihrer eigenen sperrigen Persönlichkeit schafft, der Misere ihrer Kindheit zu entfliehen.






Dabei stehen ihre ebenso unvergessliche Personen prägend zur Seite, allen voran die Maestra der Pietà, Anna Maria, eine Frau mit der gleichen Leidenschaft für Musik, wie sie Fiorenza eigen ist. Eine Frau auch, die lange schon ein Geheimnis hütet, das sie spät, sehr spät, ihrer geliebten Schülerin schmerzvoll enthüllt.






Ja, Anna Maria ist gewiss die zweite Protagonistin des Romans, der wie eine Partitur daherkommt, bereit, sie hinauf und hinunter zu spielen!


Anna Maria ist es auch, die den Leser in vergangene große Tage der Lagunenstadt Venedig entführt, in denen "Il Prete Rosso", der "rote Priester", Violinvirtuose und Komponist Antonio Vivaldi, lebte und seine unvergessliche Musik erschuf. Schicksalhafte Bande verknüpfen ihn mit Anna Maria.






So ist dieser wundersame Roman, dieses feine Gewebe aus Musik, auch in einen historischen Kontext eingebettet und der Leser taucht unversehens in ein Venedig ein, dessen harte Realität wenig zu tun hat mit dem Venedig von heute, mit Urlaubsseligkeit und Gondelfahrten bei Mondlicht unter der Seufzerbrücke. Ein Venedig aber, das dennoch verzaubert ob seiner großartigen musikalischen, architektonischen, künstlerischen Vergangenheit.


Und das gleichzeitig abstößt durch Korruption, Machtmissbrauch und Misswirtschaft der Dogen, die die einst reiche und bedeutende "Serenissima" zugrunde richteten...






Der Autorin Uta Ruscher ist mit ihrer "Fiorenza" ein einmalig schöner und zarter, in jeder Hinsicht bemerkenswerter und hoch anrührender Roman gelungen, der selbst diejenigen, die wenig musikalisch sind und nur schwer den einen vom anderen Ton unterscheiden können, zum Klingen und Vibrieren bringt.


Ein Grund mehr, ihn ohne Einschränkungen weiterzuempfehlen!


Inhalt:
"Venedig 1747. In der Babyklappe des Findelhauses liegt ein halbtoter Säugling. Wie alle anderen Findel wird das Mädchen gebrandmarkt. Man tauft es auf den Namen Fiorenza. Nach einem Hörsturz will die neunjährige Fiorenza nur noch eines: Violine spielen. Von Anna Maria, Meisterschülerin Antonio Vivaldis, wird sie zur Star-Geigerin ausgebildet. Doch Fiorenza möchte nicht nur spielen, sondern auch komponieren, ein vorrangig männliches Privileg. Durch ihre Heirat kann sie dem Findelhaus entfliehen. In ganz Europa wird sie gefeiert, bis sich ihr das Schicksal erneut in den Weg stellt. Fiorenza wagt einen Neubeginn und komponiert ihre erste Oper. Jahre später kehrt sie nach Venedig zurück, wo sie das Geheimnis um Anna Maria lüftet. Ein Roman über Musik, Geräusche und Klänge. Ein Versuch, die Welt akustisch wahrzunehmen und zu beschreiben."

Meinung:
Die Autorin hat einen eigenen Schreibstil, er ist begleitet von Musik. Es wird alles mit Musik beschreiben und auch untermauert, Charaktere, Städte, usw... leider kann ich mit diesem SChreibstil leider nicht viel Anfangen, da ich zwar gerne Musik hören aber nicht viel davon verstehe... deswegen ist mir auch das Lesen manchmal schwer gefallen,...
Also leider nicht mein Geschmack, denoch sehr interessant das man ein Buch so umsetzen kann.

Fazit:
Leider nicht mein Fall, allerdinsg wer Musik liebt und auch etwas davon versteht wird das Buch mögen.


Uta Ruscher hat in Anlehnung an die historisch verbriefte Maddalena Lombardini einen wundervollen Roman über das Leben einer bedeutsamen venezianischen Musikerin im 18. Jahrhundert geschrieben. Dabei gelingt ihr die Gratwanderung zwischen vielen musikalischen Details und guter Unterhaltung auf angenehmste Art. Man hört die Protagonistin quasi im Hintergrund virtuos Geige spielen, während man liest. Der Roman ist hervorragend recherchiert und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in das endende 18. Jahrhundert -  und nicht nur in die Welt der Musik.
Die Protagonisten - neben Fiorenza schillert auch die Meisterin Anna - sind detailreich und voller Wärme beschrieben, dass der Leser meint, sie selbst zu kennen.
Auch, wenn die Musik im Vordergrund steht, ist der Roman auch für andere Leser wärmstens zu empfehlen; für mich war er definitv ein  Lese-Highlight!

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