Uta Seeburg

 4,3 Sterne bei 217 Bewertungen
Autor*in von Der falsche Preuße, Der treue Spion und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Uta Seeburg ist Berlinerin und lebt in München. Sie arbeitete bereits als Werbetexterin, Drehbuchautorin und Redakteurin, widmet sich aber heute ausschließlich der Schriftstellerei. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin wohnt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Haidhausen.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Der echte Krampus (ISBN: 9783365008539)

Der echte Krampus

Erscheint am 22.10.2024 als Gebundenes Buch bei HarperCollins Hardcover. Es ist der 4. Band der Reihe "Gryszinski".
Cover des Buches Wie isst man ein Mammut? (ISBN: 9783755805144)

Wie isst man ein Mammut?

 (4)
Erscheint am 11.11.2024 als Taschenbuch bei DuMont Buchverlag.

Alle Bücher von Uta Seeburg

Cover des Buches Der falsche Preuße (ISBN: 9783749902859)

Der falsche Preuße

 (100)
Erschienen am 20.07.2021
Cover des Buches Der treue Spion (ISBN: 9783365005576)

Der treue Spion

 (79)
Erschienen am 23.04.2024
Cover des Buches Das wahre Motiv (ISBN: 9783365001660)

Das wahre Motiv

 (22)
Erschienen am 21.02.2023
Cover des Buches Wie isst man ein Mammut? (ISBN: 9783755805144)

Wie isst man ein Mammut?

 (4)
Erscheint am 11.11.2024
Cover des Buches Der echte Krampus (ISBN: 9783365008539)

Der echte Krampus

 (0)
Erscheint am 22.10.2024
Cover des Buches Der falsche Preuße (ungekürzt) (ISBN: 9783749900312)

Der falsche Preuße (ungekürzt)

 (7)
Erschienen am 22.09.2020
Cover des Buches Der treue Spion (ISBN: B0BZ8R3J94)

Der treue Spion

 (5)
Erschienen am 25.04.2023

Neue Rezensionen zu Uta Seeburg

Cover des Buches Wie isst man ein Mammut? (ISBN: 9783832182021)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Wie isst man ein Mammut?" von Uta Seeburg

Amüsant aber voller Fehlinformation - und das geht gar nicht!
Gwhynwhyfarvor einem Jahr


«Zwei Dinge braucht es für eine Küche: eine Hitzequelle und Geräte, mit denen man zerkleinern und zubereiten kann.»


Uta Seeburg erzählt chronologisch ab 11.000 vor CHR anhand von fünfzig exemplarischen Gerichten Überraschendes, Kurioses und Wissenswertes aus der Kulinarik. Vom gegrillten Mammut bis zur Ikone der Molekularküche berichtet sie aus den Küchen der Menschheit. Die Ägypter mumifizierten Rinderrippchen fürs Jenseits; die Römer ließen lebendige Vögel aus gebratenen Wildschweinen flattern; die Christen mussten im Mittelalter circa ein Drittel des Jahres fasten; die italienischen Futuristen wollten die Pasta abschaffen; der Proviant des Kosmonauten Gagarin bestand 1961 aus Schokoladensauce und püriertem Fleisch in Tuben. Geistreich, kenntnisreich und humorvoll, allerdings nicht immer sachkundig, zeigt sie, was die Menschen in unterschiedlichen Zeiten bewegte – und wie sich dies in ihren Speisen widerspiegelte.


«Da die mansaf ein Gericht ist, dessen Rezeptur hauptsächlich mündlich tradiert und in späteren Zeiten verändert und angepasst wird (heute kocht man das Lamm in einem fermentierten Ziegenjoghurt und verteilt es auf einem Bett aus Reis; in dieser Variante haben die Jordanier es zu ihrem Nationalgericht erklärt), ist manches aus ihrer frühen Zeit vergessen.»


Das erste niedergeschriebene Rezept stammt aus Babylon. Bereits 850 vor CHR wurde die mansaf im syrischen Gebiet zubereitet. Früher wurde das in Wasser und Kamelbutter gekochte Ziegenfleisch auf Fladen serviert, heute auf Reis. Eine Tradition ist aber bis heute tief verankert in der arabischen Küche: die Gastfreundschaft und das Teilen. Man gruppiert sich um das Essen, das auf einem Tablett in der Mitte steht, isst mit der rechten Hand; und erst, wenn der Gast den Nachschlag erhalten hat, kommt der Gastgeber an den Tisch. Manche Erfindung erwies sich als historischer Schlüsselmoment. «1651 erscheint ein epochales Kochbuch: Le Cuisinier  françois. Geschrieben hat es François Pierre dit La Varenne.» Die Buttersoße setzt sich durch. Friedrich II. erklärt die Kartoffel als Wunder der Volksernährung, doch seine Untertanen verschmähen zunächst die Frucht «… und da wir vernommen, dass der Eigensinn des Gesindes, welche die Tartoffeln zu essen sich weigern, aus dem Grunde, weil ihre Vorfahren nicht gegessen, den Anbau derselben sehr zurücke setzet.» Doch sie werden sich gewöhnen. 1892 entstand der «Verein für naturgemäße Lebensweise» in Großbritannien und leitete das vegetarische Essen ein. Um 1950 endet die koloniale Zeit in Vietnam, doch die Franzosen haben ihre Spuren in der Küche hinterlassen. Das Bán mi, ein bagutteähnliches Fastfoodteil aus Reismehl ist erfunden. Und Uta Seeburg erklärt, warum Toast Hawaii symptomatisch für die Küche der Nachkriegszeit in Deutschland war. Um 1995 wird die Molekularküche in Spanien erfunden.


«Diese Menschen entwickeln sich zu extrem erfolgreichen Jägern, deren unbekümmerte carnophile Einstellung vermutlich dafür sorgte, dass die Spezies der Mammuts, Hirschelche und Riesenfaultiere aussterben»


Stimmt die Behauptung? Ich hatte anderes gelesen und googelte nach. Eine These, die vermutlich unrealistisch ist, wenn man dem Mammutmuseum eher glauben mag, das meint: «Das scheint mit den damals vorhandenen einfachen Waffen unwahrscheinlich, da allein schon die dicke Haut und Fettschicht für Holzspeere und Steinklingen nur schwer zu durchdringen waren.» – Man vermutet: «Ein rascher Temperaturanstieg und vermehrte Niederschläge setzten die an das kalte Klima angepassten Eiszeitriesen unter Anpassungsstress und brachten deren Nahrungsgrundlage, die weiten Grassteppen, zum Verschwinden.»


Stimmt die Behauptung? Ich hatte anderes gelesen und googelte nach. Eine These, die vermutlich unrealistisch ist, wenn man dem Mammutmuseum eher glauben mag, das meint: «Das scheint mit den damals vorhandenen einfachen Waffen unwahrscheinlich, da allein schon die dicke Haut und Fettschicht für Holzspeere und Steinklingen nur schwer zu durchdringen waren.» – Man vermutet: «Ein rascher Temperaturanstieg und vermehrte Niederschläge setzten die an das kalte Klima angepassten Eiszeitriesen unter Anpassungsstress und brachten deren Nahrungsgrundlage, die weiten Grassteppen, zum Verschwinden.»


Vorlieben und Essgewohnheiten der Menschen im Wandel der Zeit. Not oder Entbehrung macht erfinderisch und manches Dekadente bringt eine wohlhabende Zeit mit sich, zumindest für die Finanzkräftigen. Sitten und Gebräuche, neue Entdeckungen, Vermischung von Kulturen, die Speisekarten der Welt werden hier amüsant dargeboten in 50 kleinen Geschichten. Aber Achtung! Mit der Stimmigkeit der Storys wäre ich vorsichtig. Denn was mich anfänglich zu Kopfschütteln bringt, ist nicht die einzige Fakenews im Buch. Das sollte man wissen, wenn man gern kocht: Knochenmark enthält viel Fett, aber wenig Protein (deshalb sind Markklößchen so lecker, bzw. man kocht Markknochen für gute Brühen aus). Hier wird gesagt, die Steinzeitmenschen wären scharf auf das Knochenmark gewesen – das mag sein. Weiter wird behauptet, es sei «außergewöhnlich proteinhaltig» und ließe deshalb das Gehirn der Menschen wachsen. Da schlägt man sich zweimal vor den Kopf für solchen Blödsinn. Auch der Lektor hat hier geschlafen! Im Buddhismus ein absolutes Fleischverbot? Keinsfalls! Das Schächten dient dem Tiewohl, abmurksen auf sanfte Art? – Weil die anderen Religionen die Tiere mit Steinen usw. erschlugen oder ertränkten. Jöhh, woher bezieht Uta Seeburg diese Kuriosität? Das stimmt auf keinen Fall. Die Metzgerausbildung war ein ausgeklügeltes Gewerbe. Und ich bezweifle, dass ein Teig für Backfisch aus Milch und Eiern um 1860 in Großbritannien ein Armenessen war. Fish and Chips wird heute aus einem Bierteig gemacht, oder mit Wasser, dem lediglich Mehl und eine Prise Salz zugefügt wird. Früher mit Milch und Eiern? Das halte ich für unwahrscheinlich. Es gäbe so einiges in diesem Buch nachzurecherchieren, dass mir als Laie reichlich merkwürdig vorkommt – wenn mir als normaler Leser so viel Ungereimtes auffällt, was mag dann noch alles falsch sein?. Das nenne ich für ein Sachbuch recht unsachlich und für eine Journalistin unseriös, die sich Märchenstunden eigentlich nicht leisten darf. Immerhin das Buch ist unterhaltsam; für mich eher mehr in Richtung Brüder Grimm. Für ein Sachbuch nur 1* und für die Unterhaltung 4*. Amüsant ja, aber leider mit einigen Fakenews unterfüttert – was auch nicht unbedingt für das Lektorat eines Sachbuchverlags spricht.



Uta Seeburg arbeitete jahrelang als Redakteurin für die Zeitschrift ARCHITECTURAL DIGEST. Dort berichtete sie über Design und Reisen, verfasste zudem zahlreiche kulinarische Essays. Heute widmet sich die promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin historischer Kriminalromane ganz dem Schreiben von Büchern.

Cover des Buches Das wahre Motiv (ISBN: 9783365001660)
mareike91s avatar

Rezension zu "Das wahre Motiv" von Uta Seeburg

Gryszinski ermittelt wieder
mareike91vor einem Jahr

Inhalt:

München im Jahr 1985. Wilhelm Freiherr von Gryszinski, seines Zeichens Mordermittler bei der Königlich Bayrischen Polizeidirektion, ermittelt in einem Mordfall. Ein junger gutaussehender Mann wird tot aufgefunden. Seine Leiche wirkt arrangiert. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote als Modell für Künstler aus Schwabing stand. Als bald darauf eine weitere Leiche gefunden wird, ahnt Gryszinski, dass er es mit einem Serienmörder zu tun haben könnte und es nur eine Frage der Zeit ist, bis er wieder zuschlägt. Da kommt es ihm Unrecht, dass gerade jetzt seine alte Heimat Preußen mit einem geheimen Auftrag an ihn heran tritt, den er nicht ablehnen kann... 

Meine Meinung:

"Das wahre Motiv" ist der zweite Band der Reihe um den Ermittler Wilhelm Freiherr von Gryszinski. Nachdem mich bereits der Vorgängerband begeistern konnte, war ich sehr gespannt, was Gryszinski dieses Mal wohl erwarten würde. Und wurde nicht enttäuscht. 

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Hierzu tragen auch die atmosphärischen, bildhaften Beschreibungen der damaligen Zeit, der Leute und ihrer Lebensweise, aber auch der Stadt München im Jahr 1985 bei. Dieses Mal führen die Ermittlungen Gryszinski ins Stadtteil Schwabing, das zur damaligen Zeit vorallem von Künstlern und Schriftstellern bevölkert und berühmt-berüchtigt war. Dadurch bekommt der Leser einen Einblick in diese zum Teil schillernde und lasterhafte, aber auch von Gegensätzen und Umbruch geprägte Zeit des Viertels zur Prinzregentenzeit, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Der Protagonist der Reihe, Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der von der Preußischen zur Königlich Bayrischen Polizei gewechselt ist, hat sich inzwischen mit seiner Familie gut in München eingelebt. Er ist ein sympathischer, sehr verständnisvoller und was seine Ansichten angeht recht moderner Mann, der seiner Frau vergleichsweise viele Freiheiten lässt. Darüber hinaus ist er ein sehr guter Ermittler und Beobachter und versucht die damals noch in den Kinderschuhen steckende Tatortuntersuchung in München zu etablieren. Auch die anderen Charaktere - wie beispielsweise seine Frau, sind facettenreich und bereichern die Geschichte. Ebenso wie die zum Teil historischen Persönlichkeiten wie Malermeister Lenbach oder Prinzregent Luitpold, die eine Brücke zwischen Fiktion und Realität schlagen und der Geschichte Authentizität verleihen.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Gryszinski bekommt es gleich mit zwei zu lösenden Fällen zu tun, da er neben den Ermittlungen zu den Morden auch noch gezwungen wird heimlich im Auftrag Preußens Nachforschungen hinischtlich einer angeblich gefährlichen anarchischen Zelle anzustellen, die ein Attentat auf den Kaiser planen sollen. Es macht Spaß, Gryszinski bei seinen Ermittlungen zu begleiten, die ihn nach Schwabing führen, denn bei seiner Suche nach dem Täter erlebt er so einiges und Verdächtige gibt es zu Hauf. Aber auch im Privaten tut sich einiges bei Gryszinski und seiner Familie, sodass man als Leser auch gespannt ist, wie es dort weitergeht. Dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt es bis zum Ende spannend. Die schlussendliche Auflösung ist zum Teil überraschend, aber auch stimmig. Und der packende Showdown bildet einen gelungenen Abschluss dieses wirklich lesenswerten historischen Krimis.

Fazit: 

Atmosphärischer, spannender und gut recherchierter historischer Krimi mit tollem Ensamble, der von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Ein gelungener zweiter Band der Reihe - klare Leseempfehlung!


Cover des Buches Der treue Spion (ISBN: 9783365001677)
Z

Rezension zu "Der treue Spion" von Uta Seeburg

Atmosphärisch und gemächlich
zupavor einem Jahr

Ich fand den dritten Teil richtig schön gelungen. Fritzi als zweiten Protagonisten konnte ich genauso lieb gewimmen wie seinen Vater auch schon. Beide haben diese einerseits pragmatische aber andererseits auch liebenswürdige Art an sich, die man einfach nur mögen kann. Genauso wie in Band 1 und 2 punktet der 3. Band hier nicht durch aberwitzige Spannung oder wahnsinnige Plottwists, sondern durch ein atmosphärisches, gemächliches Erzähltempo, durch das man sich einfach in die Geschichte fallen lassen kann und sie genießen kann. Die Beschreibungen der Schauplätze quer über Europa verteilt waren wie gewohnt schön detailliert, ohne zu sehr auszuschweifen, sodass man den Ort wirklich vor Augen hatte. Beide Handlungsstränge empfand ich als toll ausgearbeitet und vereint. Das Ende kann man als offen-abgeschlossen betrachten, weswegen ich mir nicht sicher bin, ob noch ein weiterer Band folgt. Wünschen würde ich es mir sehr, da ich noch nicht bereit bin, mich vom liebenswürdigen Gryszinski zu verabschieden.

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