Ute Pfeiffer

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Autor*in von Mein Gott, Kirche!.

Lebenslauf

Ute Pfeiffer, geboren 1960, stammt aus einer nordfriesischen Handwerkerfamilie. Sie ist seit Jahren im pastoralen Dienst tätig. Seit 2006 ist sie evangelisch-landeskirchlich ordinierte Pfarrerin. Sie war u. a. in Berlin Spandau und in Potsdam-Schlaatz tätig.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ute Pfeiffer

Cover des Buches Mein Gott, Kirche! (ISBN: 9783550081682)

Mein Gott, Kirche!

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Erschienen am 08.09.2017

Neue Rezensionen zu Ute Pfeiffer

Cover des Buches Mein Gott, Kirche! (ISBN: 9783550081682)
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Rezension zu "Mein Gott, Kirche!" von Ute Pfeiffer

Zurück ins Leben
M.Lehmann-Papevor 7 Jahren

Zurück ins Leben

Dietrich Bonhoeffer, der breiten Masse wohl eher als Widerstandskämpfer im dritten Reich und „Ausbilder“ von Pfarrern der bekennenden Kirche bekannt, war zunächst und im Kern Theologe und kritischer Wissenschaftler (mit 21 promoviert, wenig später habilitiert).

Der seine „Lehre von der Kirche“ auf den Kernsatz zusammenfassen konnte: „Kirche ist immer nur Kirche, wo sie Kirche für andere ist“.

Konkret bedeutet dies, nach Jesu Vorbild, beständig „öffentlich präsent“ zu sein (bis auf je einige überschaubare Zeiten des Rückzugs und Gebets). Fassbar. Ansprechbar. Mitten drin im Leben, auf den Plätzen. Heilend, hörend. Die „gute Botschaft“ nicht nur im Mund, sondern auch im Leben vorzuzeigen und vor zu leben.

Mitten ins Leben. Für andere solidarisch einstehen. Den Menschen Begleitung und nicht Dogmatik anbieten. Die „Hinwendung ins Leben“ als Auftrag verstehen und nicht „das Leben in die Kirche““ zwingen wollen. Das waren Bonhoeffers Konsequenzen aus seinen theologischen Überlegungen heraus.

Eine klare Ausrichtung, die man auch diesem „Praxis-Buch“ der ev. Pfarrerin Ute Pfeiffer ohne Weiteres zu Grunde legen kann. Was Pfeiffer explizit im Buch auch benennt du im letzten Kapitel die Verbindung zu Bonhoeffer, zur theologischen Grundlegung und zu den praktischen Konsequenzen aus all diesem zieht.

Konsequenzen, die immer und immer wieder bedeuten, erst gar keinen „theologischen Elfenbeinturm“ aufkommen zu lassen und einer „satten Zufriedenheit“ von Gemeinden, geborgen in ihren Häusern, dadurch entgegen zu wirken, immer wieder den „Weg nach draußen, zu den anderen“ anzutreten. Im Gespräch. Im Einsatz für das konkrete Stadtviertel, die Lebensumgebung im engeren Sinne. Gesellschaftlich nicht zu schweigen, sondern das Evangelium immer wieder „mitten in die Situationen“ zu tragen. Ansprechbar zu sein und zu bleiben.

„Die Kirche, das ist, in ihren täglichen Lebensvollzügen, nicht die Institution, sondern eine konkrete christliche Person“. Womit nicht nur (aber auch) der Pfarrer, die Pfarrerin gemeint ist, sondern, gut protestantisch, die gesamte „Gemeinde“ in die Pflicht genommen wird. Im Übrigen nicht für einen vielleicht „moralinsauren“ Lebensstil oder für den erhobenen Zeigefinger auch im privaten Bekanntenkreis, sondern eher schon für eine ganz einfache, praktische Mitarbeit, ein Zugehen auf das soziale Umfeld und die dort herrschenden Grundfragen und Bedürfnisse. Ohne dabei zu zögern, den eigenen Glauben zumindest „zu bekennen“ und nicht zu verschweigen. Als Motiv und Antrieb des eigenen Handelns.

Wie Pfeiffer es nennt: „Öfter mal „outdoor“ gehen“.

Der eigene, persönliche Weg wird dabei im Buch ebenso benannt, wie theologische Grundfragen (Pate-Sein. Wobei nicht alle möglichen motivierten Paten heutzutage Mitglied einer Kirche sind. Was tun?). Eine Hinwendung zur Jugend in ihrem „So-Sein“ und weniger, wie man diese gerne hätte. Bis hin zu brisanten politischen Fragen von Sozialneid, AFD-Sympathisanten und anderen Herausforderungen der Zeit.

Insgesamt in legerer Sprache fesselnd verfasst bietet Ute Pfeiffer ein reflektiertes und „anders als gewohntes“ Pfarrerbild dar, das immer im Buch bodenständig konkret und praktisch verbleibt.

Eine interessante Lektüre über jene Kräfte, für die die ev. Kirche im Kern steht und wie diese in der Gegenwart sichtbar wieder in der Breite
freigesetzt werden können.

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