Hallo Ute! Was ist dein Lieblingsgetränk?
Kaffee! Immer! Aber nicht solche verlängerten Latte Macchiatos, sondern schwarz wie die Nacht.
Und Wasser. Und abends – hm – im Sommer Rosé, im Winter Rotwein.
Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Bei Lesungen ist das Tollste, wenn die Schüler*innen nachher kommen und fragen, wo man das Buch kaufen kann. Super finde ich, wenn jemand sagt, er habe geweint – vor Rührung oder Freude oder Erleichterung, dass es doch vielleicht gut ausgeht oder weil es nicht gut ausging.
Jemanden zum Lachen oder Weinen bringen, bedeutet, man hat es geschafft, etwas Wesentliches zu vermitteln.
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autorin reizt?
Ich liebe Gedichte. Gereimt, ungereimt, lang, kurz, lustig, traurig.
Wann kommen dir die besten Ideen?
In der Natur. Beim Joggen oder Spazierengehen. Im Park oder am Rhein.
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Zu Beginn einer Geschichte kann ich gar keine Musik hören, das würde mich ablenken. Aber jedes Buch hat so etwas wie einen Soundtrack, eine Playlist. In TONI singt die Großmutter immer traurige englische Lieder. Die schalte ich mir dann zwischendurch an. Oder TONI singt selber, dichtet eigene Texte auf bekannte Melodien. Sitting on a dock of a bay/Der Mond ist aufgegangen ... das kann man dann mit TONIS deutschem Text mitsingen.
Ich mag auch traurige Musik, oder besser: melancholische Lieder. Von Rhodes oder Steven Wilson, aber auch Kalkbrenner oder türkisch/arabische Musik.
Hast du ein Lieblingswort?
OBST. Ich finde OBST klingt super!
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Oh, da kann ich mich kaum entscheiden. Ich wollte letztens einen Tag auf der Entbindungsstation im Krankenhaus arbeiten, aber das wollten die in der Verwaltung nicht. Dabei war ich mal Hilfsschwester. Ganz bestimmt werde ich irgendwann im Blumenladen bei meinem Freund Mathias helfen. Davon rede ich schon seit einiger Zeit.
Wie prokrastinierst du am liebsten?
Boh, ich muss immer Bücher von A nach B räumen oder aussortieren. Das kann Stuuuuuuuuuuuunden dauern.
Welche Nervennahrung hilft dir beim Schreibprozess?
Ich liebe Kuchen. Am liebsten Kirschstreusel. Oder es gibt im Supermarkt so eine Donauwelle von einer Firma mit C, die taue ich mir dann auf. Herrrrrrlich!
Hast du für uns einen Tipp für eine gute Serie?
Ganz ehrlich: Keinen Schimmer.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Agota Kristóf: Das große Heft!/David Foster Wallace: Das hier ist Wasser/Malcolm Bosse: Die Prüfung/ und aktuell: Susan Kreller: Pirasol
Wohin sollen wir unbedingt einmal reisen und welches Buch soll uns auf dieser Reise begleiten?
Nach Cornwall! Und dann nehmt ihr einfach ein Vogel- und Pflanzenkundebuch mit und ein Notizheft, leer, und dann wandert ihr und schaut und hört, und riecht und genießt und staunt. Und später schreibt ihr all die neuen Eindrücke auf.
Welches Tier wärst du?
Puh, keine Ahnung. Sicher kein Faultier. Auch kein Hund, der Stöckchen holt. Vielleicht so eine emsige Biene, die immerzu sammelt und die kleinen Erträge zum großen Ganzen zusammenfügt. Teil von etwas Größerem zu sein und mit den anderen etwas auf die Beine zu stellen, das gefällt mir.
Gibt es etwas, was du gerne können würdest?
Ich würde gern rückenkraulschwimmen, ohne abzusaufen.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Für Kunst. Für teure Schuhe! Fürs Tennis spielen. Aber diese Leidenschaften sind gar nicht so heimlich. Männer mit schwarzen Locken finde ich auch gut. Und ich weiß bis heute nicht, ob das eine Schwäche ist oder eine Leidenschaft.
Und zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Ich würde sehr gerne einen ganzen Tag mit Rico verbringen. Ohne Oskar. Und ich würde mir von Rico die Welt erklären lassen. Wir könnten eine Fahrradtour am Rhein entlang machen. Im Süden ein bisschen am Strand liegen und Steine sammeln oder Strandgut und Wurzeln, mit dem Boot zurück zum Bahnhof. Dann mal kurz in den Dom, zum Gerhard-Richter-Fenster.
Unterwegs würden wir Nudeln beim Italiener essen. Auf dem Rückweg ins Schokoladenmuseum, aber da essen wir nichts. Die Lust auf Süßes sparen wir uns auf für ein tolles Eis in der Südstadt, bei Lisa und Pietro. Rico würde bestimmt einen Becher nehmen, der größer ist als er selber. Ich nehme immer Sahne unten, Nero, das ist ganz dunkle Schoko, und Coccobello, Kokoseis mit Keks.
Das ist so lecker, da kriegste eins am Keks von.
Wahrscheinlich würde Rico dann noch ins Kino wollen. Das könnten wir machen, aber wenn schönes Wetter ist, gehen wir lieber in den Park und picknicken mit Müffelchen oder Salami, Käse, Tomaten, Trauben – was man eben so braucht. Und Zitronenlimo. Für mich wäre es ein gelungener Tag.