Ein fantasievolles Kinderbuch mit dem Thema Demenz
von Lucretia
Rezension
Meine Meinung:
Utichia Marmon behandelt in “Als Opapi das Denken vergaß” das Thema Demenz. Vorab habe ich mich gefragt, wie man ein solch ernstes und schwieriges Thema in einem fiktiven Roman für Kinder umsetzen wird und wie man den Kindern die Thematik verständlich und kindgerecht mitteilen wird? Meine Oma ist auch an Alzheimer gestorben und ich kann mich noch erinnern, wie schwer es mir fiel, die Krankheit als Erwachsener zu verstehen. Wie soll man diese Krankheit dann als Kind verstehen?
Ich war also sehr gespannt auf den Inhalt und die Umsetzung des Themas. Wenn ich an die Krankheit denke, fallen mir direkt graue Farben ein. Wirklich positiv überrascht hat mich hier schon das Buchcover, welches ganz und gar nicht in grau-Tönen gehalten ist, sondern sehr bunt und fröhlich wirkt. Hier sieht man sofort die starke Bindung zwischen Enkelin und Großvater und dies wirkt direkt sehr positiv und familiär auf mich und zeigt den Zusammenhalt der Generationen, der sehr wichtig ist.
Sehr gespannt auf den Inhalt, begann ich dann das Buch zu lesen und wurde hier nicht enttäuscht. Die Geschichte wird aus der Sicht der jungen Mia erzählt, die ihren Großvater sehr liebt und sehr schnell merkt, dass ihr Großvater sich verändert hat. Sie versucht ihren Großvater zu verstehen und will ihm helfen, seine Erinnerungen aufrecht zu erhalten. Sehr behutsam und kindgerecht wird hier das Thema Demenz angegangen. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass die Geschichte aus dem Blickwinkel eines Kindes geschildert wird, welches die Krankheit ganz anders wahrnimmt als ein Erwachsener, der oft alles zu verkopft sieht. Der Schreibstil ist ebenfalls kindgerecht und leicht verständlich. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, fantasievoll und man darf hier auch zwischendurch gerne lachen, da nicht alles so bitterernst und verbissen genommen wird.
“Als Opapi das Denken vergaß” ist ein schönes Buch für Kinder und Erwachsene, welches sich mit dem Thema Demenz beschäftigt und dabei magisch, fantasievoll und einfühlsam zugleich, die Geschichte und den Umgang mit dieser Krankheit, aus der Sicht eines Kindes erzählt.