Uwe Durst

 4,4 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Theorie der phantastischen Literatur, Das Bestiarium und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Uwe Durst, geb. 1965, Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie der Kunstgeschichte, lebt in Stuttgart. uwe-durst.de

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Uwe Durst

Cover des Buches Theorie der phantastischen Literatur (ISBN: 9783825896256)

Theorie der phantastischen Literatur

 (3)
Erschienen am 21.06.2011
Cover des Buches Das begrenzte Wunderbare (ISBN: 9783825815318)

Das begrenzte Wunderbare

 (1)
Erschienen am 16.09.2011
Cover des Buches Das Bestiarium (ISBN: 9783758300233)

Das Bestiarium

 (1)
Erschienen am 11.10.2023
Cover des Buches Phantasmagoriana (ISBN: 9783757881566)

Phantasmagoriana

 (1)
Erschienen am 05.09.2023
Cover des Buches Phantasmagoriana (ISBN: 9783732243006)

Phantasmagoriana

 (0)
Erschienen am 05.06.2013

Neue Rezensionen zu Uwe Durst

Cover des Buches Der Obstdieb und andere Erzählungen des Grauens (ISBN: 9783756858941)
KikiAnderss avatar

Rezension zu "Der Obstdieb und andere Erzählungen des Grauens" von Uwe Durst

Faszinierende Geschichten, die sich ihrer Enträtselung zunächst verweigern
KikiAndersvor 4 Monaten

Der "Obstdieb" ist ist der dritte und mit Erscheinungsjahr 2023 aktuellste Erzählband von Uwe Durst. Davor las und rezensierte ich  die ebenfalls 2023 nach Buchausgaben als Taschenbücher erschienenen Erzählbände "Phantasmagoriana" (ursprünglich 2013) sowie "Das Bestiarium" ( ursprünglich 2020). 

Der Autor und Literaturwissenschsftler Uwe Durst steigerte mit seinen "Geschichten des Grauens", - wie er seine Erzählungen untertitelt - in beiden Vorgängerbänden in Szenarien, die mich beim Lesen atemlos machten. Deshalb war ich auf seinen neuen "Obstdieb" schon sehr gespannt. 

Auf den ersten Blick ist der "Obstdieb" ein schmales Bändchen mit 136 Seiten bester optischer Qualität. Unter dem Schutzumschlag mit einem Cover, das bereits zum Grübeln anregt, ob es sich hier das Kerngehäuse eines Apfels handelt, oder um weibliche äußere Geschlechtsorgane, lauert ein schmales Büchlein. Allerliebst in schmuckem Dunkelgrün gekleidet, mit bestem chamoisefarbenem Papier und endlich mal wieder einem Lesebändchen. Dunkelgrün. Perfekt. Noch sieht es brav aus. 

Nach dem Aufschlagen  dieses vermeintlich harmlosen Büchleins beginnt tatsächlich mit dem Lesen das Grauen, das Rätseln, das Verwundern. Die ersten beiden Bände konnte ich gut dem Genre "Phantastische Literatur gemäß Edgar Allan Poe" und somit 19. Jahrhundert einordnen. 

Der "Obstdieb" kam mir verdammt viel näher. Vor allem in den letzten beiden Geschichten "Das Gurkenglas" und "Die Peinigung"  war das Gruseln nicht mehr eine Vorstellung "far away" sondern beklemmend realistisch und nah. 

Ich musste die einzelnen Erzählungen mindestens zweimal lesen um den Wahnsinn zwischen Aberglauben, Verfolgungswahn, Albträumen, Schizophrenie und anderen Wahnvorstellungen zu erkennen, wieder auseinanderzudividieren und zu verstehen. 

136 Seiten mehrmals gelesen ist Lesestoff für einen ganzen Urlaub. Vorausgesetzt man hat stabile Nerven und einen gesunden Schlaf. 

Eine Leseempfehlung für alle, die bestens literarisch geschriebenen Geschichten mit tricky Überlegungen um zu einer Erkenntnis zu kommen, lieben. Wer das - wie ich  schätzt -  findet mit dem "Obstdieb" ein seltenes Juwel. 


Cover des Buches Das Bestiarium (ISBN: 9783758300233)
KikiAnderss avatar

Rezension zu "Das Bestiarium" von Uwe Durst

Abgründig, schauerlich, hochliterarisch, genial
KikiAndersvor 6 Monaten

Ich hatte bereits vor Kurzem den zeitlichen Vorläufer, nämlich "Phantasmagoriana" gelesen und war hin und weg von der subtilen Art und Weise, wie sich beim Lesen die Wahrnehmung veränderte und wie subtil sich das Grauen in die Geschichten schlich, und ich war begeistert. "Phantasmagoriana" entstand bereits 2013. 

"Das Bestiarium", um das es hier geht, erschien erstmals 2020 und auch jetzt erst als erschwingliches Taschenbuch. Zehn Geschichten. Zehn Überraschungen. Zehn Kleinode der phantastischen Literatur. 

Die Geschichte "Dämmerung" ist eine Editüde, auf nicht einmal drei Seiten. Eine Fingerübung des Schreibens, ein Musterbeispiel dafür, wie innerhalb einer kurzen Sequenz sich das Grauen in eine kurze Szene schleicht und beim Leser für Gänsehaut und für Schnappatmung sorgt. 

Die Geschichte "Der Magier" ist für mich die Hauptgeschichte darin. Aus ihr ist auch Auszug der Buchbeschreibung. 

Der Autor versteht es, durch das Weglassen von Dingen die Fantasie beim Lesen so anzustacheln, dass er nicht viele Zeilen für seine Geschichten braucht - denn der Film im Kopf der Leser startet bereits nach wenigen Sätzen. Wobei der Sprachstil keineswegs knappe und nüchterne Sätze hervorbringt. Im Gegenteil. Ich habe hier Sätze gelesen, die ich niemals zuvor gehört oder gelesen habe. Wunderbare Sätze wie: "Der Gedanke war wie ein Lied, dass einem im Ohr hängen bleibt.". Oder: "Vorsichtig stieg sie (die Leiter) hinab, wobei ihr rechter Fuß nach der nächsten Sprosse tastete wie ein blindes Tier.". Von solchen wunderschön plastischen Beschreibungen strotz das kleine Büchlein. Er versteht es auch, die Zeiten aufzuheben. Allein dafür lohnt sich das Lesen und vielleicht auch mal Abschauen. 

Uwe Durst schrieb Jahre nach "Phantasmagoriana" nicht mehr subtil gruselig, sondern beim "Das Bestiarium" kommt die Beklemmung, das Grauen, das Herzklopfen mit einer sadistischen Wucht. Ich bin sehr auf sein brandneues Buch "Der Obstdieb und andere Erzählungen des Grauens" gespannt. Edgar Allan Poe ist da oben entweder neidisch oder freut sich über seine Nachfolge. 

Eine absolute Leseempfehlung für all Diejenigen, die sich für Literatur jenseits von leichter Unterhaltung interessieren. 

Cover des Buches Phantasmagoriana (ISBN: 9783757881566)
KikiAnderss avatar

Rezension zu "Phantasmagoriana" von Uwe Durst

Traumwandlerisches Leseerlebnis
KikiAndersvor 7 Monaten

Jede dieser Geschichten zeichnet sich literarisch aus. Die Beschreibungen der einzelnen Situationen, die vor meinen Augen stehen -als hätte ich eine Märchen-Bild-Dia-Scheibe in eine Gucki-Kamera aus meiner Kindheit gelegt und staunend durchgeknipst. 

Genau so war das Leserelebnis. Auf den Diascheiben waren auch grosse Erzählsprünge. Kaum hatte ich mich als Kind in eine Situation eingegroovt und dachte, ich habe alles verstanden und im Griff, gab es beim Weiterschalten einen abrupten Wechsel. 

Genauso ging es mir bei den phantastischen Geschichten von Uwe Durst. Jede fing eigentlich ganz harmlos an. Ich wurde von dem hochliterarischen Schreibstil nahezu in die jeweilige Grschichte hineingezogen. Immer, wenn ich dachte, dass ich jetzt mit der Siuation und den Protagonisten vertraut bin und sich ein Wohlfühlgefühl in mir breit machte, schlug der Autor zu und stellte alles, was ich bisher gedacht und gefühlt habe, auf den Kopf. 

Der Titel Phantasmagoriana ist zu Recht perfekt gewählt. 

Eine absolute Leseempfehlung für alle, die ein emotionales Wechselbad zwischen Harmonie, Beklommenheit, Normalität und Gruselgefühl suchen. 





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