Rezension zu "Die gruseligsten Orte in Hamburg" von Lutz Kreutzer
Klappentext:
Grusel und Schauer in Hamburg
Zwölf gruselige Geschichten von zwölf Autoren über zwölf reale Orte in Hamburg, angelehnt an Legenden und Ereignisse vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart: Wie die Wikinger die Hammaburg überfielen und brandschatzten. Warum der Teufel sich an der Teufelsbrück kein Schnippchen schlagen lässt und wie Störtebeker seinen Tod sühnte. Welche finsteren Geheimnisse der Klosterstern in Harvestehude birgt und welche Gefahren in den Atombunkern am Hauptbahnhof lauern.
Schaurig schön – Hamburg von seiner gruseligen Seite!
Rezension:
Enthaltene Geschichten:
Lutz Kreutzer – Der Untergang der Hammaburg
Christoph Ernst – Die Nonnen von Harvestehude
Alexa Stein – Teuflische List
Reimer Boy Eilers – Totenkopf, was glotzt du so?
Uwe Gardein – Der Feuersturm
Carola Christiansen – Der Axtmörder von Altona
Anja Marschall – Der Tote im Speicher
Roman Voosen – Der rote Tell
Kirsten Püttjer & Volker Bleeck – Büfett mit Sülze
Jürgen Ehlers – Ein Ehrentag
René Junge – Eine Nacht mit Maria
Regula Venske – Marthe Underground
Wikinger greifen die Hammaburg an, eine Schriftstellerin wird bei einer Besichtigung des alten Atombunkers ‚vergessen‘, eine nicht mehr ganz junge Jungunternehmerin stößt gleich bei ihrem 1. Auftrag auf mysteriöse Hindernisse – so vielfältig sind die Erlebnisse, die die Protagonisten dieser Anthologie in Hamburg erleben.
Der Titel dieser Anthologie verspricht, die Leser an „Die gruseligsten Orte in Hamburg“ zu führen. Das weckt natürlich die Erwartung, es hier mit Horror-, Grusel- oder Mystery-Geschichten zu tun zu kriegen. Das ist auch nicht falsch, allerdings fallen nicht alle Beiträge in diesen Genre-Bereich. Gruselig ist es bei weitem nicht immer. Der Zeitrahmen reicht von 845 bis in die Gegenwart. Teilweise wurden reale historische Ereignisse literarisch aufgearbeitet, in „Der Axtmörder von Altona“ begibt sich Carola Christiansen sogar in den Real-Crime-Bereich. Der Großteil der Stories kann in seiner Vielfalt gut unterhalten.
Mein eindeutiges Highlight ist das „Büfett mit Sülze“, das Kirsten Püttjer und Volker Bleeck servieren. Eine Frau findet schon während der Gewerbeanmeldung im Gewerbeamt ihren 1. lukrativen Kunden. Die Umgebung am Auftragsort stellt ihr jedoch Hindernisse in den Weg, die immer mysteriöser werden. Die ‚Auflösung‘ am Ende verdirbt die Geschichte allerdings leider etwas.
Sehr gut gefiel mir auch Reimer Boy Eilers’ „Totenkopf, was glotzt du so?“, das zeitlich relativ kurz nach Störtebekers Hinrichtung handelt. Auch das ist eine überzeugende Kurzgeschichte.
So bunt die Zusammenstellung ist, so ist es doch gelungen, eine unterhaltsame Hamburg-Anthologie zusammenzustellen.
Fazit:
Auch wenn es nicht immer so gruselig ist, wie der Titel vermuten lässt, kann diese Anthologie gut unterhalten.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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