„Die gruseligsten Orte in Köln“, herausgegeben von Lutz Kreutzer und Uwe Gardein, ist eine Sammlung von zwölf Kurzgeschichten, die in Köln spielen. Die meisten Geschichten besitzen einen schaurigen Zug: Die Protagonisten werden mit dem Tod konfrontiert, treffen auf Geister oder finden sich in zwischenweltlichen Orten wieder. Teilweise werden historische resp. legendenhafte Stoffen aufgegriffen, die in die Gegenwart projiziert werden (z. B. Ursula von Köln in „Spinne und Kreuz“ (von Isabella Archan), die Schlacht von Worringen in „Die Toten vom Bruch“ (von Michael Schreckenberg) oder Katharina Henot in „Geh Sterben“ (von Regina Schleheck)). Die Handlungsorte, die dabei aufgesucht werden, besitzen meist einen düsteren Charakter: So begeben wir uns u.a. ins ruinöse Haus Fühlingen, in den nächtlichen Kölner Dom oder unter die Hohlräume der Deutzer Brücke. Alle Handlungsorte werden anschaulich beschrieben – man merkt, dass die Autor*innen vor Ort waren –, sodass ein schönes Kopfkino entsteht. Abschließend möchte ich noch zwei meiner Highlights kurz vorstellen: „Die Blüte der Erinnerung“ von Lutz Kreutzer ist nicht direkt eine Schauergeschichte, dafür aber erinnerungskulturell umso wichtiger: Sie erzählt von der Geschichte der Edelweißpiraten in Köln-Ehrenfeld. Die zweite Geschichte, die ich sehr mochte, ist „Der Friedhof der schönen Dinge“ von Angela Eßer. Hier begleiten wir einen einsamen Mann durch Köln, der alltägliche Gegenstände sammelt. Die Geschichte hat – gerade zum Ende hin – eine besondere Tragik, wodurch eine Einmaligkeit entsteht. Insgesamt ist „Die gruseligsten Orte in Köln“ eine Sammlung abwechslungsreicher Kurzgeschichten mit viel Lokalkolorit.
Uwe Gardein
Lebenslauf
Alle Bücher von Uwe Gardein
Tödliche Höhen
Die gruseligsten Orte in Köln
Das Mysterium des Himmels
Die letzte Hexe - Maria Anna Schwegelin
Mord zur blauen Stunde
Das Mysterium des Himmels: Historischer Roman
Die Stunde des Königs
Inningers Testament
Neue Rezensionen zu Uwe Gardein
Auf einem Berg im Allgäu steht ein Schluss inmitten von Privatwald. Die Bewohner des benachbarten Tales würden alles dafür geben, dass die momentane Gräfin und Besitzerin ihr Schloss endlich verkauft und sie ihre Bergbahn mit zughöriger Straße und Hotelanlagen errichten können. Doch die Gräfin stellt sich quer und steht beinahe verlassen da. Wäre da nicht Severin, der ehemalige Bankdirektor, der nun abgeschottet von der Außenwelt in einer Berghütte auf ihrem Grund lebt. Er schützt die Schlossherrin und steht ihr im Hintergrund bei, denn seit den Bauplänen häufen sich seltsame Vorkommnisse und es sterben einige Dorfbewohner auf unnatürliche Weise.
Der Autor Uwe Gardein hat einen sehr speziellen Schreibstil, der sehr schwierig zu lesen ist. Auch die Handlung, die laut Untertitel des Buches im Allgäu spielen soll, könnte überall in den Bergen sein, denn es kommen keine typischen Merkmale für das Allgäu vor, ausgenommen einige Ortsnamen. Die Personen in den Hauptrollen können anfangs schwer unterschieden werden, da sie ohne große Einführung Teil der Handlung geworden sind.
Alles in allem fand ich dieses Buch nicht gut. Da es weder ein Heimatkrimi war, noch spannend oder fesselnd, wie auf dem Klappentext von der Zeitschrift Landlust zitiert. Der Schreibstil war sehr anstrengend und ließ sich nicht flüssig lesen. Aufgrund des Versuchs, einen gehobenere Sprache nachzuahmen, wird das Buch sehr schwierig. Die Handlung war geprägt von psychisch sehr auffälligen Personen, die allesamt unrealistische Charaktere hatten. Leider war dieser Roman eine sehr zähe Angelegenheit und ich musste mich öfters dazu zwingen, weiterzulesen.
Lutz Kreutzer erzählt von Una, Kian und Derek, die in Richtung Westen fliehen müssen. In ihrer Heimat nahe Salzburg ist ein Feuerball auf der Erde eingeschlagen und hat alles Leben, bis auf die wenigen Menschen, die sich ins Bergwerk flüchten konnten, vernichtet. Vielleicht sind sie auf ihrer Wanderung wirklich bis nach Perlach gekommen?
Oliver Pötzsch enttarnt
mit seinen Figuren, der Hebamme Benedikta, dem Scharfrichter Meister Hans und dem Nachtwächter Wilfried in einer Neumondnacht eine Schmugglertruppe.
Anne Seidler will mit drei Freundinnen eine Bustour zum Brocken machen. Bis sie erfährt, dass dort, wo der heutige Busbahnhof liegt, früher Hexen verbrannt werden.
Ingeborg Struckmeyer berichtet von Barbara, die dort 1590 als Unholdin verbrannt wurde.
Durch
Manuela Obermeier erfahre ich von Korbinian, dem Türmer mit Leib und Seele, und wie es kommt, dass bei St. Peter das Kreuz auf der Turmspitze von Nord nach Süd zeigt.
Als das Armesünderglöckerl in Iny Lorenz Geschichte nicht läutet, hatte ich schon gehofft, dass der arme Michael Huber noch mal davon kommt. Aber leider…
Nicole Neubauer entführt mich ins heutige Neuherberg. Bei den Trugbildern, die mir in der Herberge vorgegaukelt werden, bekomme ich beim Lesen Gänsehaut.
Mit
Stefanie Gregg bin ich im Westpark unterwegs und begegne Goran, einem jungen Slowaken. Seine brutalen Gedanken und seine Tat erschrecken mich und ich bin gespannt, ob ich, wenn ich das nächste Mal dort spazieren gehe, an Goran denken werde.
Auch ich kannte die Legende bzw. der Fluch der Schwarzen Frau in der Residenz bis hierher nicht. Bei Angela Eßer´s Geschichte sieht man mal wieder, das man nur dran bleiben und zuhören muss.
Auch Uwe Gardein, Martin Arz, Leonhard Michael Seid und Werner Gerl steuern ihre Geschichten zu diesem Buch bei. Allesamt Schauergeschichten mit einem wahrscheinlich wahren Hintergrund aus den verschiedensten Zeitepochen. Und alles spielt hier bei uns in München.
Jeder Autor hat sich einer anderen Zeit angenommen und jeder hat seinen ganz individuellen Schreib- und Erzählstil. Zusammen ergeben die Geschichten einen wunderbaren Überblick über die schaurigen Plätze von einst und auch von heute.
Wer München´s finstere Seiten entdecken und sich mal richtig gruseln will, der ist hier genau richtig.
Gespräche aus der Community
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 42 Bibliotheken
auf 6 Merkzettel
von 1 Leser*innen aktuell gelesen
von 1 Leser*innen gefolgt















