Uwe Klausner

 3,4 Sterne bei 147 Bewertungen
Autor*in von Walhalla-Code, Die Bräute des Satans und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Uwe Klausner, Jahrgang 1956, studierte Geschichte und Anglistik in Heidelberg. Heute lebt er in Bad Mergentheim. 2007 startete er seine erfolgreiche historische Romanserie um den Zisterziensermönch Hilpert von Maulbronn, deren fünfter Teil mit Engel der Rache nun vorliegt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Uwe Klausner

Cover des Buches Walhalla-Code (ISBN: 9783899778083)

Walhalla-Code

 (33)
Erschienen am 04.02.2009
Cover des Buches Die Bräute des Satans (ISBN: 9783839210727)

Die Bräute des Satans

 (16)
Erschienen am 12.07.2010
Cover des Buches Odessa-Komplott (ISBN: 9783839210536)

Odessa-Komplott

 (14)
Erschienen am 08.02.2010
Cover des Buches Bernstein-Connection (ISBN: 9783839211137)

Bernstein-Connection

 (10)
Erschienen am 07.02.2011
Cover des Buches Engel der Rache (ISBN: 9783839212677)

Engel der Rache

 (9)
Erschienen am 12.03.2012
Cover des Buches Die Pforten der Hölle (ISBN: 9783899777291)

Die Pforten der Hölle

 (8)
Erschienen am 01.07.2007
Cover des Buches Sisis letzte Reise (ISBN: 9783839222614)

Sisis letzte Reise

 (8)
Erschienen am 07.03.2018
Cover des Buches Die Stunde der Gladiatoren (ISBN: 9783839214640)

Die Stunde der Gladiatoren

 (7)
Erschienen am 05.08.2013

Neue Rezensionen zu Uwe Klausner

Cover des Buches Sisis letzte Reise (ISBN: 9783839222614)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Sisis letzte Reise" von Uwe Klausner

War Luigi Lucheni doch kein Einzeltäter?
Bellis-Perennisvor 10 Monaten

Die historischen Fakten dieses Krimis sind vermutlich allen bekannt: Der Anarchist Luigi Lucheni ersticht am 10. September 1898 Elisabeth, die Kaiserin von Österreich, in Genf mit einer Feile. 

Rund um diesen Mord webt Autor Uwe Klausner seinen Krimi. Er verknüpft dabei gekonnt Fakten mit Fiktion. So führt er mit Cesare Monteverdi, Redakteur der Tribune de Genève, einen interessanten fiktiven Charakter ein. Monteverdi will eigentlich die inkognito reisende Monarchin ablichten, hat aber dann, kurz vor dem Attentat, den Chef der örtlichen Polizei im Gespräch mit Lucheni fotografiert. 

Haben die beiden Männer nur rein zufällig miteinander gesprochen oder steckt da mehr dahinter? Oder, könnte es sein, dass durch eine Indiskretion und das dilettantische Vorgehen der Polizei bei der Sicherung des Kais dem Attentat Vorschub geleistet worden ist? 

Jedenfalls wird Monteverdi vom Jäger zum Gejagten, denn das Foto darf keinesfalls an die Öffentlichkeit gelangen. Wem kann er noch trauen? Und, was ist, wenn Luigi Lucheni gar nicht der wahre Täter, sondern nur der Erfüllungsgehilfe dunkler Strippenzieher ist? 

Die Antworten auf diese und andere Fragen finden sich in einem fesselnden Showdown durch Cesare Monteverdi und seinem Freund. 

Meine Meinung: 

Der gewaltsame Tod einer berühmten Persönlichkeit bietet immer Raum für Spekulationen. Und hier geht es ja um nichts Geringeres als den Mord an der Kaiserin von Österreich. Ja, die österreichische Geheimpolizei hat im Vorfeld geschlampt, die Kaiserin wollte keinen offensichtlichen Personenschutz und Lucheni war von seiner Mission, eine wichtige Person zu töten, überzeugt.  

Die Idee für diesen Krimi ist fesselnd, die Ausführung leider nicht so ganz. Es scheint, als hätte sich Autor Uwe Klausner nicht zwischen einem Kriminalroman und einer Reportage entscheiden können, denn die Geschichte springt ein wenig unmotiviert zwischen beiden hin und her. Zahlreiche, manchmal abrupte Perspektivenwechsel bringen zusätzlich Unruhe in die Lektüre.  

Der Schreibstil wirkt ein wenig distanziert und erinnert fast an ein Sachbuch. Es gelingt dem Autor nicht, dauerhaft die Spannung für die Leser aufrecht zu erhalten, und lässt wenig Spielraum für eigene Überlegungen zum Täter und eventuellen Hintermännern.  

Die Charaktere bleiben erstaunlich blass, dabei böten Monteverdi und Beaulieu als fiktive Gestalten reichlich Platz für Ecken und Kanten, die sie zu lebendigen Gegenspielern von Lucheni und dem Polizeichef machen hätte können. Lediglich die Kaiserin hat ein wenig Profil. Allerdings gibt es zu ihr ja einige Meter Literatur, in der versucht wird, ihr Wesen zu analysieren. Da lässt sich leicht ein Charakter formen. Inzwischen weiß man ja, dass sie sich Kokain spritzt, an Depressionen litt und „..des Lebens überdrüssig geworden war. Eine Frau, die den Tod förmlich herbeisehnte.“ (S. 128)  

Ein bisschen schmunzeln musste ich über das zitierte, in Österreich-Ungarn häufig verwendete Sprichwort:  

"Se non e vero – e ben trovato. (Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden“)

Das passt hier sehr gut. 

Ergänzt wird das Buch durch eine Tatortskizze und das Personenregister. 

Fazit: 

Wie schon ausgeführt, ist die Idee zu diesem historischen Krimi sehr gut, die Ausführung weniger, deshalb erhält der Krimi 3 Sterne.

 

Kommentare: 3
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Cover des Buches Sisis letzte Reise (ISBN: 9783839222614)
awogflis avatar

Rezension zu "Sisis letzte Reise" von Uwe Klausner

Einzeltätertheorie? Mord an Kaiserin Sisi
awogflivor 5 Jahren

Dieser historische Roman von Uwe Klausner ist diametral entgegengesetzt zu vielen Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Krimiplot wurde vom Autor sensationell spannend konzipiert, indem Fakten und Fiktion außergewöhnlich gekonnt miteinander verwoben werden.

Kaiserin Elisabeth wurde also am Genfersee von einem wirren Einzeltäter, Luigi Lucheni, einem Anarchisten durch einen Feilenstich ins Herz ermordet, als sie den Raddampfer nach Caux betreten wollte. Der fiktive Protagonist Cesare Monteverdi, Redakteur der Tribune de Genève, ist vor Ort, um die Kaiserin zu fotografieren und lichtet per Zufall ein kurzes Gespräch des Chefs der Kriminalpolizei mit dem Attentäter ab. Fortan sind die Polizei und viele andere hinter ihm her, um ihm das Foto abzuluchsen. Nun stellt der Autor zwei gegensätzliche Theorien in den Raum, die natürlich beide sehr plausibel sind. Will die Polizei ihren atemberaubenden Dilettantismus vertuschen, da sie ja für die Sicherheit der Kaiserin verantwortlich war und den Attentäter nicht als Gefahr erkannt hat oder hält, indem die Polizei sogar ins Verbrechen involviert war, die Einzeltätertheorie nicht mehr? In einem sehr spannenden Finale inklusive Showdown wird diese Frage sehr geschickt von Cesare Monteverdi und seinem Freund, dem Privatdetektiv Auguste Beaulieu, aufgeklärt.

Leider ist die Figurenentwicklung auch entgegengesetzt zu anderen typischen Krimis außergewöhnlich schwach ausgeprägt. Durch die wirklich extrem rasanten Perspektivenwechsel, der vielzähligen unterschiedlichen Figuren, die wahrscheinlich den Stil des Krimis – ein Mittelding aus historischer Reportage und Roman – unterstützen sollen, ist die Story erstens sehr zerrissen, und die handelnden Personen bleiben mangels intensiverer nachhaltigerer Fokussierung farb- und substanzlos. So ergeben sich erstens ein sehr sprunghafter „unflüssiger“ Erzählstil, der den Rezipienten durch die Sichtweisen von zahllosen Personen permanent aus der Kern-Geschichte wirft und eine recht laue Identifikation mit den eigentlichen Protagonisten, die man einfach zu wenig kennenlernt. Schade, denn hätte der Autor zumindest in der Figurenentwicklung von Auguste bzw. Cesare und deren Gegenspielern etwas mehr Zeit und Mühe in der Konzeption verwendet, wäre ein grandioses Werk herausgekommen. Historische Reportage und Korrektheit hin oder her Mitfiebern und identifizieren muss sich der Leser in einem historischen Krimi schon. So ein neutraler Abstand passt allenfalls gut zu einem Sachbuch.

Fazit: Trotz der stilistischen Mühsamkein und mangelnder Figurenentwicklung gebe ich tendenziell schon eine kleine Leseempfehlung vor allem für Leute, die sich für Geschichte interessieren, denn der Plot ist wie gesagt grandios. Wie sagt schon das im Roman zitierte alte österreichische K&K Sprichwort, das auch 1:1 auf diesen Roman anzuwenden ist:

"Se non e vero – e ben trovato. (Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden“)


Kommentare: 2
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Cover des Buches Sisis letzte Reise (ISBN: 9783839222614)
verena_vosss avatar

Rezension zu "Sisis letzte Reise" von Uwe Klausner

Spannend und super recherchiert.
verena_vossvor 5 Jahren

Gmeiner Verlag / 2018





340 Seiten





Die Geschichte beginnt sofort an dem wichtigsten Ausgangspunkt des Buches. Der Tod des berühmten Attentäters Luchenis. Der Mörder Sisis. Er wird erhängt in seiner Zelle in der Schweiz aufgefunden. Wie es dazu kam, ist heute noch umstritten. Als Landstreicher fühlt er sich als eine Marionette des Hochadels. Ein Spielball der Mächtigen. Nirgends fasst er Fuß und zieht von Ort zu Ort, von Land zu Land. Man bekommt in verschiedenen Kapiteln einen Einblick über das Leben des Italieners durch die Einsicht seines Gnadengesuchs (Petition). Auf dem Abstellgleis der Gesellschaft, lebt er von der Hand in den Mund. Mehr schlecht als recht. Das er auf die Kaiserin trifft, war kaum geplant. Die Schuld des Zusammentreffens trägt die lokale Presse.


Allen voran die Tribune de Genève.





Cesare Monteverdi, Redakteur der genannten Zeitschrift, bekommt den Auftrag das Foto seines Lebens zu schiessen. Königin Elisabeth sei in der Stadt und wenn ihm sein Job wichtig ist, wird er diesen zufriedenstellend meistern. Cesare ist nicht wohl dabei, das Erscheinen der Königin so respektlos in die Öffentlichkeit zu tragen.


Doch er fügt sich und legt sich auf die Lauer. Doch was er ablichtet, ist nicht die flanierende Kaiserin und ihre Hofdame, sondern den Moment als das Attentat geschieht und der Mörder zusticht. Doch nicht nur dies ist auf dem Foto zu erkennen. Monteverdi entdeckt weitere Personen auf seinen Abzügen. Er vermutet Ungeheuerliches.





Cesare muss untertauchen. Sein bester Freund August Beaulieu 27, Pianist, Detektiv und kein Kostverächter aus gutem Hause, hilft ihm dabei und beide versuchen Licht in das Dunkel zu bringen. Sie stellen eine gewagte Hypothese auf.





Uwe Klausner erschafft mit realen und fiktiven Charaktere einen spannenden, gut durchdachten und durch die vielen Szenenwechsel, starken historischen Kriminalroman rund um Sisis Tod. Auch Sisis Hofdame kommt durch ihre geschriebenen Briefe zu Wort. Königin Elisabeth sei eine gespaltene Persönlichkeit, so heißt es und sie hätte ihren Tod vorhergesehen...Das Buch hat mich durch die gute Recherche sehr begeistert. Flüssig zu lesen, trotz der vielen französischen oder italienischen Begriffe.





Dieses Buch kann und muss ich dringend empfehlen. Wunderbarer Schreibstil mit informativen Hintergründen.





Danke fürs Lesen meiner Empfehlung.





Verena

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