Uwe Schulz-Kopanski

Das Buch beinhaltet 3 Alltagsgeschichten, die sich Anfang der 80er-Jahre in der ehemaligen DDR abspielten.

Da wird von der Arbeit in einer Bohrturm-Brigade berichtet, von der Arbeit bei einem Großhandels-Lieferservice und vom Altag eines Wehrpflichtigen, der versucht seine 18 Monate umzubringen ohne aufzufallen.

In allen Geschichten geht es ums Durchkommen und Durchhalten. Da wird z.B. bei Überstunden getrickst oder auch mal Ware "als Bruch gemeldet". Man muss halt schauen, wo man bleibt, damit man über die Runden kommt. Auch sonst ist die Arbeitsmoral ziemlich lasch. Für mich ist das alles ziemlich perspektivlos. Man arrangiert sich halt mit den Umständen. Und bei einigen Protagonisten ist das auch schon deprimierend.

Das ist natürlich alles nur bedingt spannend. Interessant ist dieser Einblick für "Wessies" allemals. Von mir gibt's dafür 3 Sterne.

Drei „alte Alltagsgeschichten“, die für viele junge Menschen „im Osten“ in den achtziger Jahren lebensbestimmend waren und die man unbedingt gelesen haben sollte. 

Wir hören davon was sich auf einem mobilen Bohrturm ereignet und was das Dortsein  für einen Jugendlichen bedeutet. Viel lieber wäre er mit Gleichaltrigen an einem anderen Ort. Er kann durchhalten, denn er weiß, dass er eines Tages wieder weg sein wird.

In der zweiten Geschichte begleiten wir Lesenden einen Auslieferer eines Großhandels, der dies auf besondere Weise tut und so einige „Nischen“ bedient.

Ein junger Mann versucht in der dritten Geschichte seine Zeit als Wehrpflichtiger irgendwie zu überstehen.

Es sind die ganz leisen, kaum hörbaren Töne, die uns den wahren Kern der Aussagen näher bringen wollen. Es geht dabei ums „Aushalten“, ums „Überstehen“ von Zeiten, die überstanden werden müssen und das obwohl oder weil das System so ist, wie es ist.

Die drei Texte sind in einer gut lesbaren, erfrischenden Sprache geschrieben und bringen uns einen ganz bestimmten Ausschnitt des Lebens dieser Jahre neu ins Gedächtnis. 

Für mich ist das vorliegende Buch absolut zu empfehlen, um ein weiteres Stück deutscher Geschichte zu erfahren.