Bei einem Gang über den Invalidenfriedhof wird das Grab von der Fliegerin Marga von Etzdorf wieder entdeckt. Sie hatte sich 1933 erschossen. Ihre Fliegerkarriere war einzigartig und es gibt viele Geschichten über sie. Bei einer Landung in Japan lernte sie Dahlem kennen und die Beiden waren sofort fasziniert voneinander. Eine ganze Nacht lang unterhielten sie sich und kamen sich dadurch ungeheur Nahe. Doch was passierte dann? Warum nahm sich die junge Frau das Leben und was war wirklich zwischen ihr und Dahlem? Klar und präzise und mit viel Gespühr erzählt Uwe Timm die Geschichte einer beeindruckenden Frau.
Uwe Timm
Lebenslauf
Neue Bücher
Der Mann auf dem Hochrad
Alle meine Geister
Alle Bücher von Uwe Timm
Die Entdeckung der Currywurst
Am Beispiel meines Bruders
Rennschwein Rudi Rüssel
Rot
Vogelweide
Halbschatten
Johannisnacht
Morenga
Neue Rezensionen zu Uwe Timm
Wir lernen Uwe Timm kennen und wachsen mit ihm auf. Die Lehre in Hamburg als Kürschner eröffnet ihm in den fünfziger Jahren eine neue, eine ganz eigene Welt und doch findet er hier seinen Platz und seine Aufgabe. Erst später fand er neue Freunde und die Bücher und die große Welt der Literatur. Hier beginnt dann ein neuer Abschnitt, ein neues Schaffen und eine neue Aufgabe und doch ist das Kürschner Handwerk immer wieder präsent und begleitet ihn immer wieder.
Uwe Timm nimmt uns mit auf seinen Lebensweg, in seine ganz eigene Geschichte. So Vielschichtig wie sein Schreiben, sein Wirken, so abwechslungsreich ist auch sein Leben. Begegnungen mit bedeutenden Persönlichkeiten, besondere und große Momente und Erfolge, aber eben auch Niederlagen, Verlust und Trauer. Uwe Timm kann einfach so gut beschreiben und schreiben und lässt hier viel Raum, dass wir mit ihm seinen Weg gehen können. Man lernt viel über das Kürschner Handwerk und geht quasi mit in die Lehr und gleichzeitig ist es ein Studium der Literaturgeschichte und wir dürfen in viele Bücher und Gedichte eintauchen.
Dieses Buch spielt während der letzten Wochen des 2.Weltkrieges und in der Nachkriegszeit in Hamburg. Der Erzähler besucht eine alte Dame, Lena Brücker, die er als Imbissbudenbesitzerin aus Kindertagen kennt und findet sie, mittlerweile erblindet in einem Seniorenheim. Sie erzählt ihm ihre Geschichte aus dieser Zeit. Im Mittelpunkt steht dabei ihre Liebesbeziehung zu dem desertierten, deutlich jüngeren und eigentlich auch verheirateten Soldaten Bremer, den sie in ihrer Wohnung versteckt und vermutlich vor dem sicheren Tod beim "Volkssturm" bewahrt. Weil sie die Zweisamkeit nicht aufgeben will, verschweigt sie ihm sogar eine zeitlang die Kapitulation der Deutschen. Diese Lüge beendet auch die Freundschaft/Beziehung (?) der beiden am Ende ohne weitere Worte. Als ihr Mann schließlich 1946 heimkehrt und sie aus der Wohnung wirft, muss Lena sich eine eigene Existenz aufbauen und das mündet in ihre Imbissbude dank der zufälligen Entdeckung der Currywurst.
Mir wurde das Buch von einer Deutschlehrerin empfohlen und ist tatsächlich als Schullektüre unfassbar oft besprochen wurden.
Deshalb, was mir besonders gefällt: Trotz des schwierigen Hintergrunds, vor dem diese Novelle spielt, konnte ich an der einen oder anderen Stelle schmunzeln, die Zeitgeschichte erfährt man am Rande, andere, konkretere, ganz menschliche Dinge stehen im Vordergrund - so, stelle ich mir vor, war es für viele Menschen, die diese Zeiten erlebten, tatsächlich gewesen. Uwe Timm erzählt mit großer Leichtigkeit, zugleich raffiniert und auch stets ernsthaft von dramatischen Zeiten.
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