Mein Fazit:
Dieses war mein erstes Buch von Uwe Woitzig und ich muss sagen – Ich bin begeistert. Der Autor schildert seine intensiven Begegnungen mit außergewöhnlichen Frauen und die wesentlichen Beziehungen seines Lebens. Man sollte dieses Buch aber in einem durchlesen und nicht so oft aus der Hand legen, da man doch dann immer wieder zurückblättern muss, um zum EIGENTLICHEN zu kommen, was man doch gerade gelesen hat.
Auch kann man hier im Buch erfahren, in welch Saus und Braus der Autor einmal gelebt hat, zwischen den Schönen und Reichen, aber glücklich war er anscheinend hier nicht oder er meinte es, sein zu müssen. Das Buch ist sehr tiefgründig geschrieben und regt einen oft zum Nachdenken an. Man kann auch mitbekommen, dass der Autor an vielen wunder-schönen Plätzen der Welt war. Aber es zog ihn immer zu neuen Orten und doch war er anscheinend an keinem Ort der Welt richtig glücklich – bis auf einer Insel in Griechenland - auf welcher er doch einige Monate verweilte und welche auch immer wieder schöne Erinnerungen in ihm wachriefen.
Ein Buch welches mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat, da es doch sehr tiefgründig ist. Man erfährt sehr viel über das Liebesleben des Autors und und wird oft angeregt zum Nachdenken über dieses Leben. Der Schreibstil ist spannend und ich kann dieses Buch nur empfehlen. Natürlich findet der Autor sein Glück am Ende des Buches, vor allen Dingen seine Zufriedenheit findet er in der Abgeschiedenheit der Berge, wo er wohl manches Mal tief eingeschneit ist und niemand zu ihm hinaufkommen kann, noch nicht einmal der Postbote. Hier gibt es von mir 5 Sterne.
Uwe Woitzig
Lebenslauf
Alle Bücher von Uwe Woitzig
Hofgang im Handstand
Die Schatten des Glücks
Liebe und Ruhm - Love and Glory
Die verschwundene Welt des James Barkley
Der See des Teufels
Der See des Teufels: Eine apokalyptischeVision
Limit up - Sieben Jahre schwerelos
Love and Glory - Liebe und Ruhm
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Neue Rezensionen zu Uwe Woitzig
Rezension zu "Hofgang im Handstand" von Uwe Woitzig
Was das Leben wertvoll macht
Da ist er. Einer der vielbetrachteten Banker. Nicht einer der ganz aktuellen Krise, nein. Aber einer dieser „Art“. Dessen Lebensgeschichte zeigt, wie „Gier Hirn frisst“. Vor allem aber einer, der erwischt wurde. Betrug in Millionenhöhe, Verurteilung und fünf Jahre Haft.
Das sind die dürren Fakten, erst einmal, die allerdings Uwe Woitzig in seinem Buch (das nicht nur autobiographisch Erinnerungen in sich trägt, sondern tatsächlich über dieses persönliche Erleben hinaus Wertfragen stellt und Antwortversuche gibt, die von ganz allgemeinem Interesse und von allgemeiner Wichtigkeit sind) in beredeter Sprache und mit tatsächlichem Tiefgang aufarbeitet.
Dabei ist irgendwann bei der Lektüre weniger interessant, was Woitzig als sich bereichernder Banker für eine Persönlichkeit darstellt (obwohl die „Anekdoten“ erhellend und interessant zu lesen sind), viel spannender werden im Lauf der Lektüre jene grundsätzlichen Erkenntnisse und Fragen, die Woitzig aufwirft und die im Untertitel des Buches treffend zur Geltung kommen: „Mein Weg in die Freiheit“.
Denn Gefängnis, das heißt für Woitzig eben nicht nur Haft hinter Gittern. „Gefängnis“ findet er (und bei einigem Nachdenken jeder) in fast jedem Leben. Das „eigene Gefängnis“, das man sich baut. „Innere Freiheit“, dies entpuppt sich für Wotzig als das wahre Ziel, der größte Wert. Ein Wert, ein Zustand, den er im „Leben draußen“ auch im Vorfeld seiner Verhaftung nicht wirklich kannte. Trotz aller materieller Möglichkeiten, die sich ihm boten. Und nun die entscheidende Frage, der er im Gefängnis nachgeht. Wie kann er, wo liegt für ihn jene „innere Freiheit“, die ein Leben löst von all den Stricken und Halterungen des verbreiteten „Alltagsgefängnisses“ der Menschen?
Fragen, die sich Woitzig ganz direkt auch stellen, denn zunächst berichtet er durchaus ausführlich von seiner Eingewöhnung in die Welt „hinter (sichtbaren) Gittern“ und zeigt schon in diesen Passagen auf, dass er durchaus willens (und fähig) ist, zu reflektieren. Sich das Geschehen, vor allem aber die Menschen um ihn herum genau anzusehen.
Sich selbst zudem. Sein bisheriges Leben, Menschen an sich, Werte von persönlicher Bedeutung. Wie einen Ort der inneren Meditation nutzt Woitzig seine Haftzeit, mit klarem Blick auf vieles, was ihm in seinem temporeichen und aus dem Vollen schöpfenden Leben vorher den Blick verstellt hat.
„Klammere Dich an Nichts, nicht einmal an Dich selbst“.
Im letzten Kapitel des Buches, dem Anhang, fasst Wotzig seine Erkenntnisse in den Worten des Tantra zusammen. „Vergiss die Gewohnheiten, sie sind Prägungen, aber keine Freiheit“, denn „zur Bewusstheit gehört Freiheit“ und einiges Mehr an klaren Sätzen fassen hier seine Erkenntnisse der Haftzeit konzentriert zusammen.
So bildet das Buch einen beachtenswerten und im sprachlichen Stil flüssig nachzuvollziehenden inneren Weg eines Mannes ab, der deswegen so glaubwürdig erscheint, weil Woitzig tatsächlich die verschiedenen Seiten der Medaille kennt. Die Fixierung allein auf das „äußere Leben“ mit allen einhergehenden „Gefangennahmen“ und die Entdeckung de s „inneren Lebens“ mit allen einhergehenden Befreiungen, ohne jede Haftung zu verlieren. Eine empfehlendwerte Lektüre in einer materiell hörigen Welt.
Rezension zu "Hofgang im Handstand" von Uwe Woitzig
„Wir alle leben in irgendwelchen Gefängnissen. Dabei ist es unerheblich, ob es die Gefangenschaft im Materiellen, die Angst um die Gesundheit und vor jeder Veränderung, ob es das Sucht- oder das Liebesgefängnis ist. Wir alle sind gefangen in gesellschaftlichen Strukturen und Verpflichtungen, in unseren Verbindlichkeiten, Sehnsüchten und Scheinbedürfnissen.“
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Uwe Woitzig, einst Anlageberater mit eigener Privatbank und bekannte Größe der Münchener High Society, wird 1988 wegen eines Betrugs in Millionenhöhe zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dabei ahnt er noch nicht, dass sich nun nicht nur seine äußeren Lebensumstände von Grund auf ändern werden, sondern vielmehr auch seine innere Einstellung zum Leben selbst. Die Zeit im Gefängnis nutzt er in positiver Weise, um über den eigentlichen Wert des Lebens nachzudenken. Immer wieder kommt er zu der Erkenntnis, dass es auch eine Gefangenschaft außerhalb des juristischen Strafraumes gibt. Die Gefangenschaft im täglichen Leben. Was bedeutet eigentlich Glück? Was Zufriedenheit oder Erfolg?
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In der ersten Phase des Gefängnisaufenthalts ging es hauptsächlich darum, die neue Umgebung als Lebensmittelpunkt anzuerkennen und eine Verdrängung zu vermeiden. In der folgenden Zeit lernt Woitzig viele interessante Menschen kennen und philosophiert zudem über deren Verhalten, wie etwa die Tatsache, dass Menschen in der Konfrontation mit sich selbst häufig in Wut geraten. Mit Themenfeldern wie Meditation, Ursache-Wirkung, Schuld und Karma setzt er sich nun zum ersten Mal in seinem Leben aufrichtig auseinander und erkennt viele gewinnbringende Elemente, die ihn geistig wachsen lassen. Unter anderem gehört dazu etwa die Reflektion seiner Vergangenheit, die Beschäftigung mit der Welt als duales System oder aber auch die Manipulierbarkeit der Massen.
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Den Prozess der geistigen Veränderung beschreibt der Autor aus seiner persönlichen Perspektive und lässt den einzelnen Leser an seiner gedanklichen Umkehr teilhaben. Berichte aus seiner Vergangenheit, die sich um die Themen wie Börse, Trade, Gewinn, aber auch Macht und gesellschaftliches Ansehen drehen, liefern interessante Einblicke in sein bisheriges Leben. Das Buch regt selbst zu einem Umkehrprozess an, indem man als Leser an der Veränderung des Autors teilhaben darf. Am Ende seiner Strafe blickt Woitzig in fast schon dankbarer Weise auf die Zeit im Gefängnis zurück. Er beschreibt diesen Ort sogar als bessere Umgebung zur Selbsterkenntnis als ein Kloster, weil dort durch ein ständiges Kommen und Gehen die Verbindung zur Realität nicht abreißt.
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Fazit: Neue Weisheit und eine ausgeglichene innere Grundhaltung durch die Zeit im Gefängnis.