Rezension
„Die Farm“ ist der vierte Fall für Hellen Wagner und Nicolas Eichborn. Dieser startet harmlos, hat doch Günter Helmes, ein Mitarbeiter von Nicolas, einen Zusammenhang in einer Reihe von Geldtransporter Überfällen festgestellt, dem man nachgehen sollte. Immer eine Woche bevor der Überfall passiert, verschwinden die Ehefrauen, der Männer, die den raub begehen.
Doch dieses kleine Detail, die Überfälle auf die Geldtransporter, ist nur die Spitze des Falls, den das Team von Nicolas lösen möchte.
Fazit: Dieser Fall dreht sich um Geld, viel Geld, organisierte Kriminalität, Menschen- und Organhandel und Korruption.
Langeweile kommt da keine auf, denn als Leser stolpert man ebenso wie Nicolas und sein Team in einen Fall, der immer größer und größer wird. Auch wenn nur sehr wenige Personen die Fäden ziehen.
Dass Nicolas dabei nicht nur einfach seinen Fall lösen kann, sondern gleichzeitig noch Stress mit Kriminalrat Gunkel und Generalstaatsanwalt Stoll hat, denn diese wollen ihn endlich los werden, macht die Lektüre für den Leser doppelt spannend. Denn es muss schnell ermittelt werden und gleichzeitig die Neider aus den eigenen Reihen in ihre Schranken gewiesen werden.
Schlag auf Schlag, in einem hohen Tempo und sehr witzigen Dialogen folgt man Nicolas durch dieses Fall, und freut sich mit ihm um jede gewonnenen Schlacht gegen Gunkel und Stoll.
Die Personen sind klar und gut gezeichnet. Nicolas, Hellen, sein Team wie auch die „Bösen“ wirken authentisch und lebensnah. Nie werden Klischees bedient, eher ist es eine ganz normale Ansammlung von Person, des täglichen Lebens, auch wenn die Typendichte sehr hoch ist.
Diesmal gibt es im vergleich zu den Bänden zuvor, eine gehörige Portion Action obendrauf. Denn immer wenn man als Leser glaubt, man wisse wo es langgeht und wie sich der Fall auf löst, gibt es eine Wendung, noch eine spannende Überraschung, die einen atemlos weiter lesen lassen.
Egal ob man sie drei Bände vor „Die Farm“ kennt oder nicht, man findet sich mit den Personen und ihren Beziehungen sehr gut und schnell zurecht.
Das Thema dieses Falls hat, ebenso wie bei den bisherigen Fällen, die Hellen und Nicolas gelöst haben, einen aktuellen Hintergrund. Einzig die Umsetzung, das Lösen des Falles gefiel mir diesmal nicht so gut. Denn selbst wenn man Nicolas und seine unkonventionelle Art, diese zu lösen, kennt, waren seine Wege mir hier etwas zu abgedreht. Denn ich glaube, dass in Realität, selbst, wenn jemand unkonventionelle Weg, bei der Aufklärung von Verbrechen gehen kann, so abgedrehte Dinge, wie hier im Buch nie geschehen würden.
Alles in allem, ist es dennoch ein toller Thriller, mit einem brisanten, aktuellen Thema, authentischen Figuren, Wendungen, falschen Fährten und überraschender Lösung inklusive.
„Die Farm“ ist etwas schwächer als die drei Bände zuvor, doch immer noch ein sehr, sehr toller lesenswerter Thriller.
4 STERNE.