Inhalt
In verschiedenen Überkapiteln nimmt die Autorin Valéry Tsimba uns mit auf ihren Balkon in Frankreich. Zunächst wird ganz grundsätzliches geklärt, wie Lage und Größe des Balkons, die Arten und Größen von Pflanzgefäßen, die notwendigen Werkzeuge und die richtige Erde.
Der größte Teil des Buhs widmet sich dann dem Säen von Saatgut, welches das geeignetste ist und welche Tipps & Tricks es dazu anzuwenden gibt. Auch Geheimtipps wie das Vermehren von Gemüsepflanzen werden hier an den Leser herangetragen.
Im Folgenden wird es nochmal etwas explizieter: Der Umgang mit der Permakultur, Vegetationszyklen, Einteilung der Gemüsepflanzen, Auswahl der Sorten, Bewässerung, Fruchtbarkeit erhöhen, Artenvielfalt und zu guter Letzt das eigene Saatgut ernten.
Abgeschlossen wird das Buch von nach A bis Z sortierten Pflanzenporträts ein paar Tipps zu Websites, auf denen man beispielsweise Saatgut kaufen kann.
Meinung
Zunächst hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil ich viel Wissenswertes dabei fand und es auch super fand, dass dabei Nachhaltigkeit so großgeschrieben wird. Also die Weiterverwendung von Gefäßen, Verwendung von Kompost, so effektives Pflanzen, dass auch die Erde nicht so austrocknet, etc.
Gefehlt hat mir jedoch sehr stark die Tipps zum tatsächlichen Anwenden. Valéry Tsimba erzählt ausschließlich von ihren Erfahrungen, auch dass es beispielsweise sinnvoll ist Lauch und Karotte zusammen zu pflanzen, um die jeweiligen Feinde direkt abzugreifen. Ich hätte mir gewünscht, dass vorallem in dieser Hinsicht viel mehr Informationen enthalten sind: Welche Pflanzen pflanzt man sinnvollerweise zusammen? Wie kann man sie kombinieren, dass sie sich gegenseitig Nutzen und nicht schaden? Wie kann ich mein Beet / Balkonkasten, etc. wirklich so effektiv wie möglich nutzen?
Das Buch lässt hier sehr viel Freiheit all das selbst herauszufinden. Es gibt Ansatzpunkte, auch Übersichten wie zum Beispiel die Keimtemperaturen, welche die Gemüsearten haben.
Für mich haben sich auch die Pflanzenporträts eher wie eine Kurzzusammenfassung gelesen mit einer Art To Do Liste, welche Sorten die Autorin noch ausprobieren möchte. Auch hier ist ein starker Ich-Bezug zu sehen. Einerseits finde ich das gut, weil sie damit nichts in Stein meißelt, andererseits finde ich, dass so manchmal die ein oder andere Information fehlt.
Insgesamt finde ich, dass das Buch gute Ansätze hat und man daraus etwas mitnehmen kann, es fehlt aber für mich etwas an der aktiven Umsetzung für den Leser. Wer Interesse an einem ganzheitlichen Konzept des Anpflanzens hat, vom Pflanze ziehen aus dem Samen und auch anschließendem Saatgut ernten zum Ende der Saison und schon ein bisschen Vorkenntnisse zum Gärtnern hat, kann hier denke ich ganz gute Informationen finden. Lernen, welche Pflanzen man wirklich am besten miteinander kombiniert, tut man hier leider nicht.