Rezension zu "Dear Evan Hansen" von Val Emmich
☞ Dear Evan Hansen - Val Emmich, Steven Levenson, Benj Pasek & Justin Paul ☜
Ein Einzelband
Genre: Jugendbuch (Belletristik)
Seitenanzahl: 405
Sternebewertung: 4,3✰ / 5,0✰
TW: 'Psychische Krankheiten'/ Suizid
Evans Geschichte ist ursprünglich als Musicalstück konzipiert und anschließend in einen Roman gefasst worden. Sie erzählt von wahren Gefühlen, tiefgründigen Gedanken und dem Mut, das Richtige zu tun. Ein grandioses Werk, das ganz leise daherkommt. Aber eine große Tiefgründigkeit mitbringt, die ich so nicht erwartet hätte.
Evan Hansen ist ein ziemlich unscheinbarer und verschlossener Junge. Er hat keine Freunde und fühlt sich in Gesellschaft anderer oft unbehaglich. Seine Pausen verbringt er zumeist alleine und seine Freizeit in der Natur. Durch ein schreckliches Missverständnis gerät Evan jedoch schnell in das Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit und ehe er sich versieht, steht er auch schon im Mittelpunkt der Ereignisse. Anfangs versucht sich Evan dieser verfänglichen Situation zu entziehen, doch schon bald verstrickt er sich immer tiefer in gravierenden Lügengeschichten. Zum ersten Mal in seinem Leben scheint er alles zu haben, wonach er sich immer gesehnt hat. Doch dieses Leben ist erlogen, ausgetragen auf dem Rücken eines Jungen, der nicht mehr für sich selbst sprechen kann. Mit jedem Tag der vergeht, richtet er damit größeren Schaden an.
Durch die Perspektiven der beiden Jungen bekommen wir ein umfassendes Bild und einen Einblick in deren Gefühle und Gedanken. Allerdings konnte ich Evan und seine Entscheidungen ab einem bestimmten Punkt nicht mehr nachvollziehen. Wenn man selbst schon einmal Depressionen erfahren hat, spricht einem Conner jedoch direkt aus der Seele. Es ist so traurig und schenkt so viel Hoffnung zugleich!
Wie habt ihr eure Schulzeit in Erinnerung: Wart ihr eher unscheinbar oder standet ihr im Mittelpunkt? Gab es ein Ereignis, das eure Sichtbarkeit maßgeblich geprägt hat?