Cover des Buches Rachgier (ISBN: 9783426521816)
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Rezension zu Rachgier von Val McDermid

Teamwork beim ReMIT

von Livilla vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Die Frage nach Gut und Böse und Schwarz und Weiß wird in diesem Thriller mit Grau beantwortet

Rezension

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Livillavor 6 Jahren
Rachgier von Val McDermid ist der zehnte Band der Reihe um die Ermittlerin Detective Chief Inspector Carol Jordan und den Profiler Tony Hill.

Zum Inhalt: Ein Psychopath macht sich auf Hochzeiten an einsame Frauen heran, denen er eine Weile Liebe vorgaukelt, bevor er sie erwürgt und alle forensischen Spuren beseitigt. Das Ermittlerteam des neugegründeten Regional Major Incident Teams kurz ReMIT unter Leitung von Carol Jordan muss dem Serientäter Einhalt gebieten.

Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände kommt man schnell in die Handlung, die mit einer Szene aus der Sicht des ersten, zukünftigen und nichtsahnenden Opfers startet (Nachdem ich das dem Einstieg entnehme, lese ich das Folgende über Kathryn McCormick mit einer gewissen Distanz – was schade ist)

Es kommt wie im ersten Abschnitt angekündigt: Ihr Wagen samt ihrer Leiche wird lichterloh brennend gefunden und Carol und ihr Team werden zu ihrem ersten überregionalen Einsatz gerufen. Der aus diversen Gründen unbedingt ein Erfolg werden muss.

Die wechselnden Perspektiven - alle im Team darf man bei ihrer Arbeit verfolgen - muss man mögen, ich fand, dass die unterschiedliche Besetzung Spannung brachte. Die Szenen des Täters hatte ich allerdings bald über – bei ihm gab es - kaum eine Überraschung. Er ist ein gefühlskalter Psychopath und benimmt sich so, was ihn höchst unsympathisch macht.

Die Charaktere der Haupt- und Nebenpersonen des Teams sind sehr gut gezeichnet – insbesondere die Situation der alkoholabhängigen Carol wird sehr einfühlsam geschildert – sie fühlt sich schuldig am Tod des Bruders und dessen Frau. Aber nicht nur diese Toten lasten auf ihr, da ist noch eine vertuschte Trunkenheitsfahrt …

Bei Rachgier geht es weniger um spektakuläre Actionszenen oder Verfolgungsjagden, sondern um teils mühsame Ermittlerarbeit, um die Polizisten eines Ermittlerteams, die gegen Zwänge und Widerstände nach der Wahrheit suchen und bei den Ermittlungen zum Teil Grenzen überschreiten. Rechtfertigt die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit Ausflüge in Grauzonen? Etwa in dem zweiten Handlungsstrang um den jungen Pflegesohn der Ermittlerin Paula McIntyre, bei dem es um Cyberkriminalität geht.

Wer Einblicke in realistisch geschilderte, zum Teil frustrierende Polizeiarbeit liebt und am Privatleben der Ermittler interessiert ist, der ist hier goldrichtig. Ich fand die Suche nach dem Mörder sehr spannend, das Ende war eine Überraschung.

Tatsächlich eine Wendung, die man nicht mögen muss, die aber folgerichtig zu den Charakteren passt. Mit der ich allerdings nicht gerechnet hatte und die ich persönlich frustrierend fand. Warum? Selbst lesen, hier kann und will ich nicht spoilern. Dazu nur so viel: Ich bin wirklich gespannt, wie es mit dem Duo weitergeht.
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