Cover des Buches Royal 2: Ein Königreich aus Seide (ISBN: 9783646601619)
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Rezension zu Royal 2: Ein Königreich aus Seide von Valentina Fast

Hin- und Hergerissen wie die Protagonisten

von Rina15 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Nicht sehr gehaltvolle, dafür aber stürmische Liebesgeschichte, die Hoffnung auf die nächsten Bände macht.

Rezension

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Rina15vor 9 Jahren
Ich weiß nicht, wer mehr hin- und hergerissen ist: ich oder die beiden Protagonisten?
Endlich ist man kurz davor etwas mehr von der Welt Viterras zu erfahren, schon ist die Geschichte wieder zu Ende. 6 Bände à 190 Seiten? Da will jemand wohl doppelt so viel verdienen. Nachvollziehbar aber es geht einfach zu Lasten der Handlung. Es gibt aber auch schöne „Seiten“, die hier Erwähnung finden.

Inhalt:
Immer öfter treffen sich die Protagonisten Tanya und Phillip, einer der möglichen Prinzen von Viterra, „zufällig“ auf dem Palastgelände und die Gefühle überwältigen sie. Aber Phillip trägt ein Geheimnis mit sich, dass ihn Tanya immer wieder abweisen lässt. Dafür wirbt nun Henry, ein anderer möglicher Prinz, um sie. Dann hat Tanya, während eines vermeintlichen Angriffs von Meteoriten auf die Glaskuppel von Viterra, auch noch einen Unfall. Als sie erwacht, ist ihr Gedächtnis an genau diese Zeit wie gelöscht. So verwirrt muss Tanya schließlich mit ihrer engsten Freundin Claire die erste Aufgabe meistern. Am Ende stehen die jungen Männer und der Prinz vor der Entscheidung, welche Mädchen in die nächste Runde kommen.


Meine Meinung (Achtung: Spoiler nicht ausgeschlossen):

Zunächst zum Positiven. Wieder hat mir die Geschichte an sich gefallen. Tanya ist ein sehr angenehmer Charakter und vor allem ihre Reaktionen sind gut nachvollziehbar. Alle bis auf, dass sie nie die richtigen Fragen zu stellen scheint.

Wenn mich ein Mann küssen würde und dann mit den Worten verschwinden, dass er „das nicht kann“ (Position 442), dann würde ich ihn doch fragen, warum. Stattdessen sagt sie, dass sie „es verstehen will“ (Position 582) und er druckst natürlich drum herum, sagt ihr sogar, dass er sie hasst und dass er sie gar nicht küssen wollte – nur um sie schließlich nochmal zu küssen. Dann wird sogar angedeutet, dass er mit ihr schlafen will. Die Szene, die sicher einfach wild romantisch wirken sollte, hat irgendwie mein Bild von Phillip zerstört. Wahrscheinlich war dies gewollt. Da aber schon die ganze Zeit davon auszugehen ist, dass sein Hin- und Her darauf hinausläuft, dass er ein ganz großes Geheimnis mit sich herumträgt und er sie doch nur schützen möchte, und es auch später im Buch zu genau so einer Szene kommt, konnte ich mir ein Augenverdrehen nicht verkneifen. Nicht wegen der Voraussehbarkeit, sondern weil krampfhaft versucht wurde ein anderes Bild von Phillip zu schaffen. So wirkte es zumindest auf mich. Auch nach dieser zweiten Szene wäre es doch nur eine natürliche Reaktion zu fragen, warum Phillip mit seinem Geheimnis nicht der richtige für sie sei, sondern dieser Henry, oder nicht? Nein, Tanya schickt beide einfach aus ihrem Zimmer. Dafür fehlen mir noch jetzt die Worte. Immerhin hat die Autorin es geschafft, dass mir Phillip bis zum Ende des Bandes unsympathisch blieb, obwohl er eigentlich das schlimme Geheimnis hat und zwei Mal kurz davor war Tanya seine Liebe zu gestehen.

Zu meinem Kritikpunkt zum Gehalt des Buches aus der letzten Rezension muss ich leider sagen, dass sich nichts verändert hat. Es sind genau drei Dinge passiert: Tanyas Gefühlsleben wird zum Chaos, sie entdeckt endlich etwas an Viterra, das nicht stimmt und schließlich meistert sie noch mit Bravour die erste Aufgabe. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe romantische Klischees, aber hier wird sich immer an falschen Details aufgehalten. Nicht das zwanzigste Kleid, dass Tanya tragen darf ist interessant, sondern was mit Viterra los ist. Anstatt mehr zu erfahren wird die Definition von Viterra einfach nochmal aus dem ersten Band wiederholt. Natürlich ist es spannend, dass Tanya nun zufällig oder auch nicht nach ihrem Unfall an einer Amnesie leidet, aber da ja sonst nicht viel auf ca. 190 Seiten passiert... Der „mysteriöse Wächter aus der Dunkelheit“ vom Cliffhänger des letzten Bandes und aus dem Prolog des jetzigen Bandes wurde übrigens auch kein Wort mehr verloren, oder habe ich eine solche Szene überlesen?
Ehrlich, ich kann auch mit einem kurzen Buch leben, solange es irgendwie gehaltvoll ist. In meinen Augen wäre die Geschichte runder gewesen, wenn diese beiden Bände ein einziger gewesen wären. Dann hätte man zumindest sagen können, dass Tanya es am Ende des Buches bis zur ersten Aufgabe geschafft hätte, aber erst nach Band zwei? Falls die Autorin das jetzt liest grinst sie entweder, weil sie sich genau diesen Disput gewünscht hat oder sie denkt, ich solle einfach aufhören ihre Bücher zu lesen und meine Meinung für mich behalten.
Werde ich aber nicht, denn wie gesagt ich finde die Geschichte, wenn auch nicht rund und absichtlich kurz, schön.

Die Liebe zwischen Tanya und Phillip ist eine typisch stürmische Romanze mit heimlichen Treffen und immer neuen, gegenseitigen Zurückweisungen. Das macht das Buch natürlich spannend, wenn man dieses Genre mag und man erlebt die Gefühlsachterbahn hautnah mit. Darin ist der flüssige und (bis auf das Tanya grundsätzlich die falschen oder gar keine Fragen stellt) realistische Schreibstil der Autorin schuld. Spaß beiseite, er ist wirklich sehr angenehm.
Da noch vier Bände übrig sind, besteht ja noch Hoffnung darauf, dass sich am Gehalt der Geschichte etwas tut. Bei den ganzen Andeutungen bin ich mir da sogar sicher.

Also werde ich nicht aufgeben und sei es, dass ich nur erfahre, dass Tanya und Phillip zusammenfinden. Vielleicht gibt es ja noch mehr Überraschungen?
Dafür, dass sich das Buch im Gegensatz zum ersten Buch von meinen Kritikpunkten nichts verändert hat, gibt es einen Stern Abzug. Da nun endlich die eigentliche Liebesgeschichte begonnen hat, gefällt mir der zweite Band besser, weshalb ich ihm einen Stern mehr als seinem Vorgänger gebe. Das sind dann also 4 Sternchen für Band zwei.
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