Valerie Colberg

 4 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Talvars Schuld.

Lebenslauf

Valerie Colberg, geboren 1981 in Schleswig-Holstein, malt Bilder und erfindet Geschichten, seit sie sich erinnern kann. Ihre Begeisterung für antike Sagen brachte sie zum Studium der Literaturwissenschaft und Alten Sprachen. Valerie Colberg lebt und arbeitet in Norddeutschland.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Valerie Colberg

Cover des Buches Talvars Schuld (ISBN: 9783426514344)

Talvars Schuld

 (19)
Erschienen am 01.02.2017

Neue Rezensionen zu Valerie Colberg

Cover des Buches Talvars Schuld (ISBN: 9783426514344)
TashaWinters avatar

Rezension zu "Talvars Schuld" von Valerie Colberg

Liebe und Intrigen in einer antiken Welt
TashaWintervor 4 Jahren

Wir begleiten den jungen Tuvar Kadevis,  der in der Hauptstadt Kessel in die politische Elite eingeführt werden soll nachdem er seinen Militärdienst beendet hat. Der berühmte Redner und Stratege Malkar wird zu seinem Mentor und so wird Kadevis schneller als es ihm lieb ist in die Machtspiele und Intrigen von Kessel hineingezogen. Sehr bald trifft er nämlich auf Sotan Talvar, ein ehemaliger Kommandant, der vielleicht die Schuld am Tod von Kadevis‘ Eltern trägt, vor Gericht jedoch bereits vor vielen Jahren freigesprochen wurde. Kadevis und der charismatische Mann nähern sich einander an und dann ist da auch noch Talvars bezaubernde Tochter Lerina, für die Kadevis sofort tiefe Zuneigung verspürt.

Von den ersten Seiten an wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Mit großer Liebe zum Detail und einer gleichzeitig kunstvollen und lebendigen Sprache beschreibt die Autorin die Orte, die Kadevis kennenlernt und man fühlt sich als sei man selbst auf dem bunten Kesseler Markt, in Malkars reich geschmückten Räumen oder auf Talvars verwildertem Landgut. Kadevis ist ein Charakter mit einem großen Herz, sehr loyal und offenherzig, den man schnell liebgewinnt. Dennoch hat er Schwächen, die ihn menschlich machen. Man wünscht ihm von Anfang an, dass einer der anderen Menschen, denen er so viel Fürsorge entgegenbringt, ihm ebenso treu zur Seite steht.

Genau darin liegt jedoch die Spannung des Buches, denn während Kadevis ein ehrliches Interesse daran hat, mit Malkar oder Talvar ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen scheint es schnell, als würden die zwei Konkurrenten ihn eher als Spielball benutzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Talvar versucht Kadevis auf seine Seite zu ziehen, obwohl weiterhin der Verdacht besteht er könne für den Tod seiner Eltern verantwortlich sein und Kriegsbeute gestohlen haben. Malkar hingegen will ihn davon zu überzeugen, dass er Talvar erneut vor Gericht bringen muss, um die Ehre seiner Familie zu retten. Kadevis selbst entwickelt schnell innige Gefühle für Lerina und möchte ihr nicht schaden.

Die Darstellung der Figuren hat mir unheimlich gut gefallen. Mein heimlicher Liebling ist Malkar, der stets unnahbar, oft sogar grausam wirkt und dennoch ein komplexer Charakter ist, bei dem man sich stets fragt, was sich hinter seiner Maske verbirgt und warum er derart unfähig ist, andere Menschen an sich heranzulassen. Talvar ist ebenfalls ein untypischer Gegenspieler, da man die Anziehungskraft, die er auf Kadevis ausübt, gut nachvollziehen kann. Sehr oft hat er mein Mitgefühl erregt, da er durch die Entstellung seines Gesichts, die aus dem Krieg rührt, nicht mehr wagt anderen Menschen ohne Verhüllung gegenüberzutreten und dadurch vereinsamt ist.

Die Geschichte spielt in einer an die Antike angelehnte Gesellschaft, was ich äußerst spannend finde, da ich noch nicht viele Romane gelesen habe, die in dieser Zeit spielen. Die Autorin nimmt sich jedoch ihre Freiräume. So sind Frauen in dieser Gesellschaft zum Beispiel gleichberechtigt, nehmen hohe Positionen im Rat ein und sind oft das Oberhaupt der Familien. Autoren ändern oft sehr viel in historisch inspirierten Romanen, die Ungleichbehandlung von Frauen bleibt jedoch fast immer erhalten. Es ist sehr erfrischend zu lesen, wie jemand gerade dieses Detail verändert.

Es würde mich freuen, weitere Romane dieser Art zu lesen und ich bin sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin, die übrigens unter dem Pseudonym Kaja Evert „Flügel aus Asche“ veröffentlich hat.

Cover des Buches Talvars Schuld (ISBN: 9783426425503)
misery3103s avatar

Rezension zu "Talvars Schuld" von Valerie Colberg

Intrigen in Kessel
misery3103vor 7 Jahren

Kadevis wird von seiner Familie in die Hauptstadt Kessel geschickt, um dort von einem Mentor darauf vorbereitet zu werden, in die Politik zu gehen. Hier geschieht es, dass er Sotan Talvar begegnet, dem Mann, der vor 15 Jahren angeklagt war, weil er Kadevis‘ Eltern ermordet und von ihnen gemachte Kriegsbeute unterschlagen haben soll. Er wurde freigesprochen, doch Kadevis‘ Familie ist immer noch von seiner Schuld überzeugt. Nun will Kadevis selbst nach der Wahrheit suchen, angestiftet von seinem Mentor, der jedoch noch einen anderen Plan zu verfolgen scheint.

Die Welt, in der Kadevis und Talvar leben, ist sehr schön beschrieben und erinnert ein wenig an das Römische Reich. Die Charaktere sind gut gezeichnet und es macht Spaß, Kadevis bei seinen ersten Schritten in der Stadt zu begleiten. Auch die Geschichte, die ihn mit Talvar verbindet, ist spannend, weil man sich immer fragt, ob der Mann schuldig war und trotzdem freigesprochen wurde. Trotz dieser Umstände dümpelte die Geschichte ab etwa der Hälfte etwas vor sich hin und die Beschreibungen der Umgebung und der Treffen verschiedener Leute wurde zu ausführlich geschildert, während man als Leser nur daran interessiert ist, wie die Geschichte von Kadevis und Talvar ausgeht.

Die Geschichte ist schön zu lesen und die erschaffene Welt sehr schlüssig und interessant beschrieben. Trotzdem hat mich das Buch nicht ganz überzeugen können.

Cover des Buches Talvars Schuld (ISBN: 9783426425503)
denise7xys avatar

Rezension zu "Talvars Schuld" von Valerie Colberg

Erholsame Geschichte für zwischendurch
denise7xyvor 7 Jahren

Erster Satz

Der Regen ist so stark, dass das gurgelnde Wasser unter dir den Boden fortspült und dich ins Straucheln bringt.

Meinung

Nach seinem Militärdienst wird Kadevis von seiner Tante in die Hauptstadt Kessels geschickt, um Einblicke in die dortige Politik und den Rat zu erhalten. Sein Mentor ist niemand anderes, als einer der besten und erfolgreichsten Gerichtsredner der Stadt, Malkar der Bluthund. Nach dem Tod eines gegnerischen Redners, begegnet Kadevis Sotan Talvar, dem Mann, dem vor 15 Jahren die Ermordung an Kadevis Eltern und Unterschlagung von Kriegsbeute vorgeworfen wurde. Sein Mentor überzeugt ihn dazu, Nachforschungen darüber anzustellen, um den Fall wieder neu aufzunehmen. Ehe Kadevis sich versieht gleitet er immer mehr zwischen die Fronten und als er Lerina, Talvars Tochter, näher kommt ist er sich nicht mehr sicher ob er das Richtige tut.

Der Schreibstil war von Beginn an flüssig zu lesen und brachte die Welt, deren Regeln und Bewohner super rüber. Geschrieben ist die Geschichte aus der aus der Sicht eines Erzählers und folgt Kadevis, bis auf im Prolog, das gesamte Buch über. Die Story beginnt sachte und zusammen mit Kadevis lernt der Leser die Stadt und seinen Mentor kennen, erhält Unterweisungen in den Rat, der die Stadt regiert und den Unterschied der Schichten, in die man hineingeboren wird. Kadevis gehört einer der großen Familien an, die den Rat leiten und für die Macht und Anerkennung viel bedeutet. Erst nach den ersten hundert Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Das gesamte Buch ist ruhig, es gibt nur wenig bis gar keine actionreiche Szenen, stattdessen dreht es sich eher um kleine, familiäre und politische Machtspielchen. Das Ende war realistisch und wäre anders auch einfach nicht möglich gewesen, ohne unglaubwürdig zu wirken.

Charaktere

Kadevis ist in so ziemlich allen Situationen unsicher und weiß nie so recht was er tun soll. Oft entscheidet er viel zu unüberlegt oder folgt naiv einer anderen Person. Zwei Eigenschaften, die nicht gerade vorteilhaft sind, besonders bei Protagonisten. Das gesamte Buch über war es ein auf und ab mit ihm, trotzdem bangte und fieberte ich an einigen Stellen mit ihm mit. Und im Großen und Ganzem war er mir doch recht sympatisch.


Sein Mentor Malkar war das gesamte Buch über nicht zu durchschauen. Der Bluthund, dessen Beinamen durch seine gnadenlos gewonnenen Fälle vor Gericht entstand, konnte seine Absichten perfekt verstecken.


Ebenso wie Malkar, spielte auch Talvar sein Spiel. In einigen Momenten zeigte er jedoch wohl auch sein wahres Ich, das zerbrechlich und schwach war. Aus dem einst stolzen Mann ist ein gebrechlicher Greis geworden, dem nichts außer seiner Familie blieb. Nichtsdestotrotz war er nicht zu unterschätzen. Besonders wenn es um seine Tochter Lerina ging, verstand er keinen Spaß und hütete sie wie seinen Augapfel.

Fazit

Erholsame Geschichte für zwischendurch, denn nur selten gibt es Bücher ohne viele körperliche Auseinandersetzungen und Handgemengen. 4/5 Sterne

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