Rezension zu "Der Nebelfluss" von Valerio Varesi
Es ist Herbst und das Wasser des Po steigt, sodass eigentlich die Dörfer evakuiert werden sollen. Wo die Vernunft keine Chance mehr hat, nehmen die „Alten“ im Circolo Nautico die Entscheidungen selbst in die Hand. Sie bleiben. Sie müssen mitansehen, wie der Lastkran des alten Tonna ohne Führung im dichten Nebel auf dem Fluss treibt. Die Suche nach Tonna beginnt, bleibt aber erfolglos. Zeitgleich stürzt sein Bruder aus dem Fenster eines Krankenhauses in den Tod. Die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zieht sich durch das Buch. Die Brüder waren einst Faschisten und so müssen die Ermittelnden tief in der Vergangenheit wühlen.
Valerio Varesi nutzt die Stimmung dieses Flusses im Nebel, um auch durch die Nebel der Vergangenheit zu blicken.
Das Buch ist spannend aufgebaut und in einer leicht lesbaren Sprache geschrieben. Ich werde es gerne weiterempfehlen.