Rezension zu "Der Kleine Professor" von Van Bo Le-Mentzel
Van Bo Le-Mentzel nennt seinen Sohn den kleinen Professor. Dieser lehrt seinen Vater einen anderen Blick auf die Welt zuzulassen, der er bis zur Geburt seines Sohnes mit Zorn begegnet. In 34 Kapiteln darf man als Leser daran teilhaben, wie Vater und Sohn Musik wahrnehmen, mit einem Lächeln die Welt umarmen und vieles andere mehr. Besonders angetan war ich davon, dass der Autor eine Kamera laufen ließ, um die Umwelt aus der Perspektive seines Sohnes zu sehen – tolle Idee.
Der Autor schreibt über seine Gedanken, seine Verbindung zu seinem Sohn, sein „Vatersein-Erlernen“ und Erleben. Wir können lesen, wie er so manche Sicht ändert, nachdem ihm dies der kleine Professor vermittelt hat. Der Sohn entdeckt/erlebt/erforscht – der Vater nimmt dankend an. Ein wunderbarer Gedanke, sich von der Begeisterung der Kinder anstecken zu lassen. Sich nicht vor der Veränderung durch die Geburt eines Kindes zu fürchten, sondern es als Geschenk anzunehmen und die Beziehung zueinander zu hegen und zu pflegen. Immer mit dem offenen Blick für das Wesentliche, das Neue, das sich von Tag zu Tag ereignet und dem Kleinkinder begegnen. Sie lassen uns an ihrem Leben teilhaben, wenn wir es zulassen.
Die Beziehung, die man zwischen den beiden wahrnimmt, ist wundervoll, bereichert nicht nur das Leben der kleinen Familie, sondern auch den Leser, der sich vom kleinen Professor auf diese Reise mitnehmen lässt.