Rezension zu "Gebrandmarkt: Verlockende Sünde" von Vanessa Sommer
Das Cover schaut interessant aus, also kein klassischer Coverkäufer würde wahrscheinlich auf das Cover kommen, aber es zeigt recht gut, um was in dem Buch geht. Neben dem Brandmarken kann man auch einen Eindruck von dem Mädcheninternat Sankt Timothy bekommen.
Rebecca tritt eher aus einer familiären Not heraus, ihre Stellung aus Lehrerin im Mädcheninternat Sankt Timothy an, aber sie möchte gleich zu Beginn nicht ganz in das Internat passen, weil sie zu freidenkend ist. Damit passt sie zwar zu ihren Schülerinnen, die auch gerne mal über die Strenge schlagen, aber nicht Lehrerkollegium.
Trotzdem ist Rebecca fest entschlossen, die Stellung gut auszufüllen, aber dann beginnen die Morde im Mädcheninternat Sankt Timothy und Rebecca passt durch ihr Aussehen genau in das Schema der Opfer, was nicht nur ihr auffällt, sondern sie auch in tödliche Gefahr bringt...
Vanessa Sommer verstehe es, den Leser zu verwirren, sie springt in dem Thriller zwischen Rebecca und "Er" (also dem Täter) hin und her und so lernen wir neben Rebecca auch den Täter und seine Beweggründe gut kennen. Trotz des Perspektivenwechsels hat man nie den Eindruck, dass sich eine Grundspannung im Buch einstellen möchte.
Vanessa Sommer erklärt vieles im Buch, wie es in dem Mädcheninternat Sankt Timothy läuft und wie sich auch die Mädchen verhalten, wie sich die Beziehungen untereinander einstellen, aber das scheint trotzdem nicht den Erfolg zu haben, dass der Leser in einen Spannungsbogen gezogen wird.
Wenn man die Beschreibung des Buches liest, erwartet man aber irgendwie eine richtig spannende Geschichte mit mehr Ermittlungen und einer kleinen Schnitzeljagd, aber die Spannung wird sehr auf einem niedrigen Level gehalten, es gibt keine wirklichen "Schreckmomente" oder wirklich unerwartete Wendungen, was sich wirklich beim Lesen bemerkbar macht.
Fazit:
Von der Beschreibung her klingt der Thriller richtig gut, aber leider kann das Buch die Erwartungshaltung des Lesers nicht erfüllen, weil die Thrillerelemente einfach zu knapp gehalten sind.
Ein gut durchdachter Thriller, der aber etwas an Spannung vermissen lässt, in der Spannungskurve fehlt etwas die komplette Steigerung und der Abfall kommt zum Ende hin etwas sehr schnell.
Trotzdem eine gute Idee, die mit einem guten einfachen Schreibstil und authentischen Charakteren punkten kann, aber eher ein spannungsgeladener Roman und kein "echter" Thriller.