Rezension zu "Medialität und Trance" von Varda Hasselmann
Der Vorname Varda kann entweder, dem Hebräischen folgend, mit Rose oder mit die Hohe, Erhabene übersetzt werden, wobei Letztere dem Altesthnischen zuzuordnen sind. Beim Namen Hasselmann folge ich nicht den Vorgaben des Internets, sondern einer anderen Quelle.
Ich sehe einen männlichen Hohepriester mit Rasseln in der Hand.
Der erste Buchstabe ihres Namens ist ein "V". Das "V" ist nach oben zum himmlischen "V"ater weit geöffnet, um möglichst viele Informationen aufzunehmen und verengt sich nach unten zur Erde zu einer Person, zum Medium. Das hebräische Vav oder Waw steht ebenfalls für Verbindung.
So weist bereits der Name der Autorin sie als Medium aus. Mich würde interessieren, ob ihr das schon während ihrer Zeit an der Universität als Literaturwissenschaftlerin aufgefallen ist.
Das Buch "Medialität und Trance" habe ich gelesen, um mehr Sicherheit in meinem neuen Beruf zu gewinnen und meinen Arbeitsvertrag nachzubessern. Eine bessere Hilfe hätte ich nicht finden können! Ich danke Varda Hasselmann herzlich für die differenzierte Beschreibung der Vielfalt von Medialität und Trance, ich danke ihr achtungsvoll für die Preisgabe ihrer Erfahrungen.
Ich weiß jetzt sicher, warum ich so extrem viel Schlaf brauche, danach dem Bedürfnis zu schreiben, nicht widerstehen kann und in den Schreibpausen am offenen Küchenfenster mit "Kuhaugen" in die Baumkrone einer alten Eiche starre. Das erste Orakel, das Dr. Varda Hasselmann in ihrem Buch nennt, ist eine alte Eiche.
Ein Seminarteilnehmer, so schreibt sie, habe den Namen seiner Seelenfamilie nicht gleich finden können. Später erinnerte er sich an ein Werbelied seiner Kindheit, "Aurora mit dem Sonnenstern". Seine Seelenfamilie heißt Aurora.
An dieser Stelle schlug mein Herz schnell. Denn seit einiger Zeit verwende ich nicht mehr den Namen meiner Familie aus meinem letzten Leben als Pseudonym, sondern Aureola. Neben Aura steckt auch das Wort Ola darin, was Welle bedeutet. Als Beruf nannten sie Fischer und amüsierten sich köstlich, weil es diesen Beruf unter den sieben, von Dr. Varda Hasselmann aufgezählten, gar nicht gibt. Als Religionslehrerin aber wusste ich den Scherz sofort zu deuten: "Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen." Lucas 5, 10
Meine Quelle heißt Raphaela und hat durchaus etwas mit dem heilenden Erzengel zu tun, auch wenn Dr. Varda Hasselmann den Engeln und Erzengeln skeptisch gegenübersteht. Die weibliche Form des Namens, wie bei meiner Seelenfamilie, deutet auf meinen Auftrag hin. Ausgerechnet ich, die Protestantin, soll der Jungfrau wieder auf den Thron verhelfen. Damit nicht genug, soll ich in ihrem Namen, die Feindesliebe predigen. Denn sie war es, die ihren Sohn hergab, ohne zu murren oder zurückzuschlagen. Außerdem geht es um die Bewahrung von Mutter Erde.
Im Zusammenhang mit meinem Auftrag ist mir männliche Hilfe nicht gestattet. Ohne einen Bruder Aaron oder einen geschiedenen Mann, namens Frank Schmolke, wollte ich wie Jona davonlaufen. Ich danke der Autorin, dass sie den Propheten in ihrem Buch so großen Raum einräumt. Ich landete zwar nicht im Walfischbauch, verletzte mir aber innerhalb eines Jahres drei Mal so sehr die Füße, dass ich kaum noch etwas anderes tun konnte, als empfangen und schreiben.
"Hey, damit das klar ist, ohne mich könnt ihr einpacken! Seid froh, dass ihr mich habt!", behauptet sich Dr. Varda Hasselmann mehrmals gegenüber ihrer Quelle. In diesem Bewusstsein verweigere ich in Zukunft sämtliche Bemühungen um Resonanz. "Entweder ihr übernehmt das oder es steht eben nur in der Akasha-Chronik!", von der ich ebenso wenig weiß, ob sie existiert wie Dr. Varda Hasselmann.
Mein Lohn wird bedingungsloser Schutz sein. Krankheiten wie andere Medien, habe ich nicht zu befürchten. Vielleicht kann es nicht schaden, nach dem Vorbild der Autorin , nach dem Schreiben die Füße zu kreuzen, was ich gerade tue.
Vera Seidl