Cover des Buches Makarionissi oder Die Insel der Seligen (ISBN: 9783462047424)
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Rezension zu Makarionissi oder Die Insel der Seligen von Vea Kaiser

Heldinnen weinen nicht…

von Sikal vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein Lesegenuss über Helden, Politik, Freiheit und den Wert von Familie.

Rezension

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Sikalvor 9 Jahren

Varitsi, ein kleines Dorf an der griechisch-albanischen Grenze ist der Ausgangspunkt einer Familiengeschichte, die letztendlich den halben Globus umspannt – so werden in weiterer Folge Deutschland, Österreich, die Schweiz und auch die USA zum Schauplatz diverser Familienszenerien.

Doch zuerst zurück nach Varitsi: Die Großmutter Yiayia Maria zieht gerne die Fäden im Leben ihrer Lieben und „organisiert“ auch eine Frau für ihren Enkel Lefti. Immerhin soll er das Familienerbe mit einer arrangierten Ehe sichern. Dass sich Lefti und Eleni in ganz unterschiedliche Richtungen (auch politisch) entwickeln, konnte sie nicht abschätzen - oder wollte sie vielleicht nicht erkennen. In diesem Roman hat man als Leser nun Gelegenheit dieser Familie über fünf Generationen zu folgen, ihre Höhen und Tiefen mitzuerleben, Geschichtliches aufzufrischen, manches vielleicht zu verstehen und vor allem – zu genießen. Denn genau das ist dieses Buch: ein Genuss.

Die Charaktere sind einzigartig, facettenreich gezeichnet, spiegeln die unterschiedlichsten Persönlichkeiten wieder und sind so authentisch, dass man gerne Seite um Seite verschlingt. Die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeiten zieht sich wie ein roter Faden durch. So kann man selbst dem anfangs unbeliebten Loukas zu guter Letzt noch Sympathie entgegenbringen.

Der Autorin Vea Kaiser gelingt es mit einer besonderen Erzählweise, dass man sich mitten unter Demonstranten, im Knast oder in St. Pölten wiederfindet. Sie beschreibt lebhaft und lässt die Bilder wie einen Film ablaufen, verknüpft immer wieder zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Zwischendurch mit einer Prise Humor und schon ist die perfekte Mischung gegeben.

Die Einteilung der einzelnen Kapitel in Gesänge, sowie einige einleitende Sätze als Vorschau sind richtig toll und weichen von herkömmlichen Kapitelüberschriften ab. Das politische Netzwerk ist hier gut recherchiert und mit der Familiengeschichte verknüpft – noch dazu passend im Moment...

Fazit: Ein Buch, das ich mit Genuss gelesen habe. Besonders freue ich mich auf unseren bevorstehenden Griechenlandurlaub und den Debütroman von Vea Kaiser (Blasmusikpop), den ich dort lesen werde.

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