Cover des Buches Der Totenzeichner (ISBN: 9783404172290)
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Rezension zu Der Totenzeichner von Veit Etzold

Zu viele uninteressante Infos...

von rokat vor 7 Jahren

Rezension

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rokatvor 7 Jahren

In Berlin wird eine Leiche gefunden, bei der geheimnisvolle Zeichen in die Haut geritzt wurden. Clara Vidalis vom LKA Berlin steht vor einem Rätsel. Mit Hilfe ihrer Kollegen findet sie jedoch heraus, dass es einen gleichen Modus Operandi schon einmal gab, vor 10 Jahren in den USA. Die Zeichen und die Art der Morde sind die genau gleichen. Dann hörten die Morde plötzlich auf. Zusammen mit dem amerikanischen Kollegen macht sich Clara daran, den Täter zu finden, während weitere Morde geschehen. Können die Ermittler den Täter stoppen?

Der Einstieg in das Buch ist heftig, brutal und äusserst spannend, und ich freute mich richtig auf einen tollen Thriller. Leider hielt dies nicht so lange an. Die Stellen, an denen die Morde beschrieben werden sind die einzigen, die mich richtig überzeugen konnten. Allerdings beschreibt der Autor die Vorgehensweise des Täters, bringt dann ein anderes Kapitel – Spannungsabfall – und geht dann nochmals zurück zum Täter und dem Mord, um alles noch detaillierter und brutaler zu beschreiben. Auch sonst hat mich das Buch doch recht enttäuscht. Der vierte Band der Reihe, es ist mir klar dass ich die Charaktere nicht wirklich kenne. Doch ich wurde auch nicht richtig warm mit ihnen. Die persönlichen Probleme wurden noch so nebenbei ins Buch „gepresst“ – man hätte auch weglassen können. Und gewisse Personen waren einfach sehr klischeehaft dargestellt – Claras Chef zum Beispiel.

Zudem habe ich hier die Ermittlungsarbeit an sich doch sehr vermisst. Die pathologischen Untersuchungen und Erkenntnisse sind gut und interessant. Doch ansonsten reden die Ermittler dauernd. Und jeder weiss unglaublich viel. Man redet seitenweise über Kannibalismus, und Tattos über die Bedeutung von Musikstücken, über Bücher, über die Geschichte, etc, etc. Mehrfach habe ich mich dabei ertappt, dass ich Seiten nur noch überflogen habe, weil ich die Infos nicht spannend und vor allem teilweise auch nicht relevant für den Fall fand. Hier erschien es mir, als ob der Autor einfach sein gesamtes Recherchewissen loswerden wollte. Ich musste mich echt zwingen dass ich das Buch nicht abbreche. Irgendwann hat es mich nicht mal wirklich interessiert, wer denn jetzt eigentlich der Täter ist.

Den Schluss fand ich dann auch ziemlich enttäuschend und nicht wirklich passend. Es erschien mir eher so, als ob der Autor nichts Besseres gewusst hat, um aus der Geschichte rauszukommen.

Alles in allem hat mir das Buch nach dem tollen Einstieg doch nicht besonders gut gefallen. Daher vergebe ich nur 2 Sterne dafür.

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