Rezension zu "Landleben im römischen Deutschland" von Vera Rupp
Als im Jahr 15 v. Christus die römischen Feldherren Drusus und Tiberius in einem großangelegten Feldzug über die Alpen bis zur Donau vordringen, hatten sie eine bisher unüberwindbare Grenze überschritten standen aber bald schon vor immensen logistischen Problemen. Denn die mitgebrachten Soldaten und das Heerespersonal mussten mit Lebensmitteln versorgt werden und das in einem Gebiet, das sie antrafen ohne die ihnen von zu Hause bekannte landwirtschaftliche Struktur.
Also gingen die Römer daran eine solche Struktur aufzubauen. Sie ließen Handwerker, Bauern und Händler nachkommen, gründeten Dörfer, errichteten landwirtschaftliche Betriebe und schafften so Zug um Zug die logistischen Voraussetzungen für den weiteren Siegeszug ihres Militärs durch den Süden des heutigen Deutschland.
Überall haben sie damals ihre Spuren zurückgelassen, denen der vorliegende prächtige Band in Wort und Bild nachgeht. Wie haben die Menschen damals gelebt und gearbeitet? Gab es Annehmlichkeiten oder gar Luxus, wie ihn die Römer gewohnt waren? Wie gestaltete sich der Alltag, die Religion, die Kultur?
Neben sehr lehrreichen und unterhaltsamen kulturgeschichtlichen Informationen bietet der Band auch die Vorteile eines für an Geschichte Interessierten Reiseführers. Denn an zahlreichen Orten, vorzugsweise im Süden Deutschlands haben die archäologischen Grabungen zu wunderbaren Rekonstruktionen großer Landgüter geführt, die man mit seiner Familie besichtigen kann.